Eine einzige präparierte E-Mail genügt: Einfach vom Mitarbeiter geöffnet, gelangen Trojaner, Viren und Würmer über sogenanntes spear-phishing auf Firmenrechner. Sie pflanzen sich über Netzwerke und die immer häufiger vorhandene Verbindung zwischen Office- und Produktionsnetz fort und richten erheblichen Schaden durch Produktionsausfälle oder Diebstahl von KnowHow an. Oder virtuelle Bedrohungen nutzen Schwachstellen in der IT Security gezielt aus – wie Anfang Mai 2017 die
Ransomware Wannacry oder Ende Juni die Erpressersoftware Petya. Beide verschafften sich über eine ungesicherte Windows-Schnittstelle Zugang zu fremden Systemen, nisteten sich auf Festplatten ein, verschlüsselten Dateien und verlangten ein Lösegeld. Probleme im Büro mit spürbaren Folgen für die betroffenen Companies: Bänder bei
Renault im nordfranzösischen Douai standen still, an der Reaktorruine von
Tschernobyl fielen Messsensoren aus, die Reederei
Maersk musste Systeme weltweit herunterfahren und bei einigen Firmen in Europa stockte bereits die Produktion. Der Grund: Wo früher die so genannte
Air Gap Büros und Fabrikhallen trennte, sind heute corporate-weite Netzwerke und IT-Strukturen vorhanden. Die Folge: Zwar fertigt eine vernetzte Fabrik schneller, effizienter und ökonomischer, ist aber zugleich anfälliger für Cyberangriffe, zumal die Industrienetze im Gegensatz zu den IT-Netzen viele veraltete Systeme beheimatet, die oft nicht einfach ersetzt oder Software aktualisiert werden kann.
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