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Bild zeigt zwei Damen mit einem Handy in der Hand; Bild mit Verlauf

Wenn Verspätung insgeheim Freude macht

Mit der minutengenauen Reisendeninformation ihres neuen Prognoseautomaten erspart das Unternehmen seinen Kunden unnötige Wartezeiten.

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Bild zeigt eine Dame mit Handtuch auf dem Kopf, telefonierend mit Kaffeetasse in der Küche sitzend

„We talk for hours and hours about the sweet and the sour …“ – Jenny geht spontan ihr Lieblingslied von Ed Sheeran durch den Kopf, doch für stundenlanges Plaudern bleibt ihr in diesem Augenblick so gar keine Zeit. Mit einem Blick auf die Uhr – kurz vor neun – hat sie vor einer Sekunde das Handy an die Seite gelegt und den Anruf ihrer Freundin Kerstin mit den Worten „Du bist ein Schatz!“ hastig beendet. Denn ab jetzt zählt jede Minute. 

Wer rechnet schon damit, an einem Samstagmorgen, im Fall von Jenny konkret zwischen Dusche und Frühstück, zu einem Treffen mit Ed Sheeran in Hamburg eingeladen zu werden? Was für ein Start in ein – planmäßig eher langweiliges – Wochenende! Okay, „Treffen“ ist vielleicht etwas übertrieben. Aber ein Livekonzert des Künstlers, der ihr und der Freundin mit seiner Musik schon viele schöne Stunden bereitet hat, das wäre was. Seit Wochen wusste Jenny, dass Kerstins Schwester zwei Karten ergattert hatte. Das allein war im vergangenen Sommer ein Glücksfall, zu dem man nur gratulieren konnte. Nahezu jedes der wenigen Deutschlandkonzerte des britischen Superstars war innerhalb von Minuten ausverkauft.

Dass Kerstin nun aber ausgerechnet für ihre Schwester Ersatz suchte – „... du, deshalb ruf ich ja an – sie ist krank geworden, mit 39° Fieber kann sie unmöglich ...“ –, machte Jenny fast ein schlechtes Gewissen. Doch beim hastigen Uhrenvergleich – „Der Zug wird nicht ganz pünktlich sein, fährt erst fünf nach zehn ab Hauptbahnhof“ – hatte sie kurz überschlagen: „Das schaff‘ ich.“ Jenny freut sich, dass der Zug ausgerechnet heute verspätet ist. Eigentlich ist sie ein pünktlichkeitsliebender Mensch. Dass ihr Timing aber diesmal etwas „Luft bekommt“, hat die App DB Navigator der Bahn den beiden Frauen verraten.

Regelmäßig mit dem Zug unterwegs, hat sich Jenny schon manches Mal geärgert, wenn eine Bahn zu spät kam. Vor allem, wenn sie über die Verspätung erst auf dem Bahnsteig mit ungefähren Angaben wie etwa „Um wenige Minuten“ informiert wurde. Dass ihr Wunsch nach einer möglichen Verspätung und der rechtzeitigen Information darüber in Erfüllung geht, dankt sie im Geiste kurz dem neuen Prognoseautomaten der Deutschen Bahn. Ein prüfender Blick auf den DB Navigator zeigt ihr: Die Freundin hatte recht. Statt planmäßig um 09:46 Uhr wird der IC 19 Minuten später in Köln abfahren. Wenn sie sich jetzt beeilt, bleibt am Bahnhof vielleicht sogar noch Zeit für ein schnelles Frühstück.

20 Minuten, so kalkuliert Jenny, müssen reichen für einen Blitzcheck vorm Badezimmerspiegel, einen schnellen Garderobenwechsel und um das Nötigste für die Nacht einzupacken. Anders als ihre Freundin in der Kölner City wohnt Jenny in Brühl. Von der Kölner Vorstadt ins Zentrum sind es je nach Fahrstrecke gut 20 Kilometer. Mit der RB26 zum Hauptbahnhof, wo Kerstin auf sie warten würde, könnte klappen. Aber was ist, wenn auch dieser Zug verspätet ist, zum Beispiel durch eine Störung auf dem Gleis? Jenny entscheidet sich dagegen.

Bild zeigt zwei Damen vor einem Taxi aufeinander zugehend zu einer Umarmung, eine Frau hält Tickets in der Hand

„Leave and get in a taxi“ – der Empfehlung aus Ed Sheerans „Shape of you“ zu folgen, scheint ihr heute doch die bessere Idee zu sein. „Zwanzig Minuten nach neun, Parkstraße 17“, die Taxizentrale bestätigt, dass ein Fahrer Jenny pünktlich abholen wird. Und als sie aus dem Fahrstuhl tritt, kann Jenny auch schon durch die Haustür das Taxi warten sehen. Dem Fahrer das Ziel der Fahrt zugerufen und auf der Rückbank Platz genommen – sie schaut neuerlich auf die App. Und tatsächlich – sollte sich jetzt über den Autobahnring zur A555 Richtung Innenstadt die Taxifahrt verzögern, wäre das noch kein Grund zu reflexhafter Panik. Doch ein kurzer Check der aktualisierten Auskunft des Prognoseautomaten sagt: Der IC 2310 auf seinem Weg zur Nordseeinsel Sylt wird den Kölner Hauptbahnhof doch bereits um 10:03 Uhr verlassen. Immerhin: Noch 17 Minuten Zeitgewinn errechnet Jenny in diesem Moment und informiert per WhatsApp sofort ihre Freundin. Und die antwortet umgehend: „Klasse! Wenn es dabei bleibt und du pünktlich bist, reichts sogar noch für einen Iced Latte “. Bei der Aussicht fällt Jenny sofort Ed Sheerans „Cold Coffee“ ein. 

„Tell me if I’m wrong, tell me if I’m right“, heißt es darin, doch Stoßgebete dieser Art kommen ihr beim Bahnfahren schon seit Monaten nicht mehr in den Sinn. Auf die Minute genau macht der Prognoseautomat seither Echtzeitvorhersagen von Ankunfts- und Abfahrtszeiten aller Fernzüge der Deutschen Bahn. Irgendetwas von einem „lernenden System“ hat Jenny dazu neulich im Radio gehört. Das wollte sie eigentlich immer schon einmal nachlesen und nimmt es sich für später vor. Den Weg zum Kölner Hauptbahnhof kennt ihr Taxifahrer wie erwartet auch ohne Navi. Aber auf die Frage seines Fahrgastes, wann sie ihr Ziel erreichen werden, reicht dem Mann am Steuer ein Fingertipp auf sein Display am Armaturenbrett: „Bei der Einfahrt zur Innenstadt staut es sich ein wenig. Aber 09:45 Uhr werden wir ankommen.“

Bild zeigt zwei Damen im Zug sitzend, ein Tisch vor sich und die eine hält ein Handy in der Hand

Der Chauffeur behält recht. Viertel vor zehn hält Jenny Taxigeld und Trinkgeld parat, steigt aus dem Auto und sieht schon Kerstin winkend auf dem Bahnhofsvorplatz. Mit den Worten „Weißt du, was das Beste ist?“ kommt die Freundin ihr entgegen. „Es gibt zwar schon wieder eine kleine Korrektur. Aber die Abfahrtszeit unseres IC ist jetzt eine Minute nach zehn. Das ist ja gleich zweimal cool!“ „Wie bitte?“ „Ich sehe es einfach so“, erklärt sie Jenny ihre Sicht der Dinge: „Verspätung bleibt Verspätung. Aber wenn du als Fahrgast rechtzeitig informiert wirst, kannst du die Zeit nutzen, das Beste daraus machen und brauchst auf jeden Fall nicht zu hetzen, um dann erst am Bahnsteig festzustellen, dass die Eile ganz umsonst war.“ Und was das in diesem Moment für die beiden Frauen bedeutet, hat Kerstin sofort ausgerechnet: „Im Ergebnis reicht es jetzt für uns nicht nur für einen Kaffee, sondern auch noch für ein Croissant.“  

Zum Interview: Aus Daten lernen -  Joachim Betz, Principal Transport Solution bei T-Systems, im Gespräch mit Peter Schütz, Leiter der Reisendeninformation der Deutsche Bahn AG.

„My belly’s sick to its stomach …“, singt Ed Sheeran in der Ballade „Miss You“. Und genau mit diesem Gefühl hätte Jenny früher in dieser Situation wirklich nicht einen Bissen runtergekriegt. Die Angst, den Zug zu verpassen – jedenfalls ausgerechnet diesen Zug –, hätte ihr zu sehr auf den Magen geschlagen. Aber jetzt, freuen sich die beiden Frauen, ist alles gut. Beim Stopp im Café erklärt Kerstin der Freundin ihren Reiseplan im Detail. Die ganze Bahnfahrt ohne Umsteigen dauert nur gut vier Stunden. 

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Aber vor dem Konzert möchte sie schon einmal kurz im Hotel einchecken. Und wer Ed Sheeran am Abend auf der Trabrennbahn im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld wirklich „näher kommen“ möchte, also im Bereich der zehn, zwölf Meter vor der Bühne einen Platz finden will, sollte früh dort sein. 
Auf dem Weg zu Gleis 4 des Hauptbahnhofs will Kerstin zur Sicherheit noch einmal auf die App schauen. Beim Buchen der Bahntickets für sich und ihre Schwester hatte die Kölnerin via App „abgehakt“, dass sie über Änderungen der Abfahrtszeit von „IC 2310“ automatisch informiert werden möchte. Sowohl akustisch wie optisch macht ihr Smartphone daher auf jede Korrektur des Fahrplans aufmerksam. Aber sicher ist sicher. 

„Give a little time to me or burn …” – von …, na ja, ist ja klar, bringt auf den Punkt, wie Bahnreisende jede Minute Wartezeit auf dem Bahnsteig als vertane Zeit empfinden. „10.01 Uhr“, sagt der Prognoseautomat weiterhin als endgültige Abfahrtszeit voraus. „Da können wir wirklich noch kurz in die Bahnhofsapotheke schauen.“ Minuten später springen die beiden Frauen die letzten Treppenstufen hoch auf den Bahnsteig und sehen ihren Intercity schon aus Süden in den Bahnhof einfahren. Exakt eine Viertelstunde verspätet, „… aber irgendwie doch pünktlich auf die Minute“, freuen sich die beiden Frauen.

Ihr Ansprechpartner: J.Betz@t-systems.com

Autor: Thomas van Zütphen
Fotos: Oliver Krato

Der Prognoseautomat: Deutsche Bahn und T-Systems optimieren Zugreisen mit Echtzeitinfos.

Bahnreisende wollen möglichst genau wissen, wann die Fahrt beginnt, wie lange ihre Fahrt dauert und wann sie am Zielort ankommen. Doch Fahrtdauer und Ankunftszeit ändern sich wie bei einer Autofahrt immer wieder je nach Verkehrslage. Daher setzt die Deutsche Bahn neuerdings auf einen Prognoseautomaten und die komplexe Analyse von Echtzeitdaten. Damit prognostizieren T-Systems und die Deutsche Bahn die Ankunfts- und Abfahrtszeiten des Zuges an den Bahnhöfen und ermitteln daraus auch alternative Routen für die Reisenden. Peter Schütz, Leiter Reisendeninformation bei der Deutsche Bahn AG, erklärt im Interview, dass permanent Daten von den Zugstrecken und Bahnhöfen in den Prognoseautomaten einfließen. Dazu gehören auch sekundäre Informationen, die das System aus Verspätungsangaben anderer Züge gewinnen kann.

Seit 2018 setzt die Deutsche Bahn die Big-Data-Prognose für alle Fernverkehrszüge ein. Die Erfahrungen aus dem Fernverkehr sollen dann 2019 auch für Prognosen im Regionalverkehr genutzt werden.

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