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Skyline eines Hafens mit Containern und Kränen

Die sieben Schlüsselelemente einer widerstandsfähigen Lieferkette

Die wichtigsten Strategien zum Schutz Ihrer Supply Chain und zur Minimierung von Störungen in einer Zeit nie dagewesener Herausforderungen

30. September 2021Sandip Dalvi

Was stört die Lieferkettenabläufe?

Von einem 200.000-Tonnen-Frachtschiff, das im Suezkanal auf Grund läuft, über Häfen, die durch einen Cyberangriff lahmgelegt werden, bis hin zur Fähigkeit der Kühlkette, Impfstoffe in arme Länder zu liefern – Lieferketten können wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. In einer wegweisenden Umfrage wurden die größten Störungen von Lieferketten untersucht. Was hat sie verursacht und was können Organisationen tun, um die Resilienz ihrer Lieferketten zu stärken und sich vor künftigen Schocks zu schützen?

Erkenntnisse aus der Studie über die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten

Aus Vogelperspektive kreuzt ein Flugzeug und ein Schiff den Ozean.
  • Die COVID-19-Pandemie wurde als wichtigste Ursache für Störungen in internationalen Lieferketten genannt, noch vor globalen Cyberangriffen.
  • Folgen von Störungen der Lieferketten sind unter anderem steigende Betriebskosten und Reputationsschäden.
  • Vor allem Führungskräfte in US-Unternehmen berichteten von Verdrossenheit, da sie während des Handelsstreits zwischen den USA und China Schwierigkeiten hatten, langfristige Lieferverträge mit chinesischen Unternehmen abzuschließen.
  • 60 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass Redundanz einen höheren Stellenwert unter den Prioritäten ihrer Lieferkette hat als Schnelligkeit und Effizienz, was auf einen wichtigen strategischen Wandel hinweist. 
  • Um eine schnelle Warenlieferung zu ermöglichen, haben einige Unternehmen ihre Lieferketten regional oder lokal ausgerichtet.
  • Ein Drittel der Unternehmen ist dabei, ihre Supply Chains zu vereinfachen.

Maßnahmen, um künftige Störungen abzuschwächen, sind unter anderem die Stärkung der Lieferantenbeziehungen und die Ernennung von Risikomanagementteams. Auch die Implementierung neuer Prozesse und Investitionen in Technologie und IT-Systeme helfen dabei, resiliente Lieferketten zu etablieren.

Resilienz in der Lieferkette aufbauen

Es ist unbestreitbar, dass die Intensität und die Häufigkeit von Lieferkettenstörungen zunehmend Anlass zur Sorge geben. Schließlich belasten sie oft zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, wie sich zuletzt während der Corona-Krise gezeigt hat. Aber solche Herausforderungen bieten auch die Chance, Lieferketten stärker und nachhaltiger als zuvor neu aufzustellen. Vor dem Hintergrund von Handelsstörungen, geopolitischen Spannungen, Klimawandel und Umweltkatastrophen liegt die Notwendigkeit von Veränderungen im Lieferkettensektor auf der Hand. Lieferketten-Experten können Anwendungsfälle entwickeln, die neue Investitionen verlangen, und deren ROI aufzeigen. Sie können die Art und Weise, wie Dinge erledigt werden, neu konzipieren. Diejenigen, die bereit sind, furchtlos voranzugehen, haben die Möglichkeit, einen dauerhaften, globalen Wandel herbeizuführen – eine aufregende Gelegenheit! Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die gesamte Supply Chain widerstandsfähig ist – denn sie ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Ganzheitliche Optimierung ist elementar. Was sollten Sie also tun? 

Faktoren, die die Lieferketten in den letzten drei Jahren gestört haben (% der Befragten)

IM-Grafik

Bildquelle: EIU

1. Daten nutzen

Lieferketten-Verantwortliche können Data Analytics in Unternehmen einsetzen, um Informationen besser zu nutzen und wertvolles Know-how zu generieren. Mithilfe von Daten aus internen und externen Quellen kann man wahrscheinliche Szenarien vorhersagen und entsprechend vorsorgen, bevor sie zum Problem werden. Die Nutzung von Daten beginnt mit der Digitalisierung aller erdenklichen Elemente der Supply Chain.

2. Ein robustes Lieferantennetzwerk aufbauen

Da Lieferketten global organisiert und voneinander abhängig sind, sind Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Partnern und Dritten wichtiger denn je: 

  • Finden Sie Wege, die Transparenz in der Lieferkette zu verbessern, indem Sie zum Beispiel das Monitoring optimieren.  
  • Verfolgen Sie einen diversifizierten Ansatz bei der Beschaffung und ziehen Sie alternative Produktionsstandorte in Betracht.  
  • Ziehen Sie Multisourcing in Erwägung, um die Resilienz zu steigern. Die Abhängigkeit von einer einzigen Bezugsquelle (Single Sourcing) erhöht das Risiko.
  • Nearshoring – Verringerung der geografischen Abhängigkeit von globalen Netzen, Verkürzung der Zykluszeiten für Fertigerzeugnisse, indem das Produkt näher zum Endkunden verlagert wird, und bessere Kontrolle über den Bestand. Davon profitieren auch Prozesse in der Logistik.
  • Bewerten Sie die Lieferanten regelmäßig und konsequent, um aussagekräftige Daten zu erhalten. Es hat sich bewährt, riskantere Lieferanten häufiger zu bewerten. Wenn das Volumen bei einem bestimmten Lieferanten erhöht werden muss oder wenn er sich in einer Phase von Veränderungen oder Schwierigkeiten befindet, führen Sie eine Neubewertung der Risiken durch.  

 3. Die Cybersicherheit verbessern

 Obwohl sich die Zahl der Cyberangriffe auf Lieferketten vervierfachen dürfte, betrachten manche Führungskräfte Cybersicherheit lediglich als notwendige, aber unerfreuliche Belastung. Wenn Sie strategischer über Maßnahmen zum Schutz vor Risiken nachdenken, können Sie Möglichkeiten zur Wertschöpfung finden. So kann Cybersicherheit beispielsweise Ihre Compliance-Pflichten automatisieren und vereinfachen sowie den Prozess der Lieferantenauswahl unterstützen. Wenn Sicherheit bei allen technologie- und lieferantenbezogenen Entscheidungen oberste Priorität genießt, entsteht die notwendige robuste Grundlage für Überleben und Wachstum.  

4. Bestands- und Kapazitätspuffer anlegen

Gartner ist der Ansicht, dass Pufferkapazitäten der einfachste Weg sind, um Supply-Chain-Resilienz aufzubauen, sei es durch Überbestände oder durch nicht ausgelastete Produktionsstätten. Zwar mögen Finanzchefs hiervor zurückschrecken, doch kann man ihre Position entkräften, indem man anhand von Beispielen aus der Vergangenheit aufzeigt, welche Verluste aufgrund fehlender Puffer entstehen können. Vorausschauendes Management von Ressourcen ist eine Möglichkeit, um eine effektive Supply-Chain-Strategie zu erstellen.

5. Für die Transformation von Geschäftsmodellen bereit sein

Zwei Frauen gehen durch ein Lager.

Flexibilität ist ein wesentlicher Faktor für erfolgreiche Geschäftsmodelle. Wir können über den Tellerrand blicken und uns von anderen Branchen inspirieren lassen – von Brennereien, die Handdesinfektionsmittel herstellen, bis hin zur Automobilindustrie, die von Fahrzeugen auf Beatmungsgeräte umstellt. Die Auswirkungen auf Ihre Lieferkette sind Ihrer Fantasie überlassen. Die Anforderungen der Kunden ändern sich laufend – durch die Digitalisierung der gesamten Supply Chain können die Leistungen, die sie heute verlangen, ermöglicht werden. Grundsätzlich ist für die neue Normalität ein neues Geschäftsmodell erforderlich.

6. Die Abläufe harmonisieren

Harmonisierung kann viele Formen annehmen und viele Bereiche betreffen: IT-Plattformen, Produktionsstätten, Lagerhäuser und Vertriebszentren. Harmonisierung sorgt für mehr Transparenz und betriebliche Effizienz und ermöglicht so eine höhere Widerstandsfähigkeit. Die Harmonisierung von Produkten ist eine weitere Möglichkeit, die Resilienz zu erhöhen. So vereinfacht beispielsweise die Verwendung von Standardteilen in der Automobilindustrie die Beschaffung. Rasante Fortschritte bei den Lieferkettentechnologien für verschiedene Branchen können Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre Harmonisierungsbestrebungen in die Wirklichkeit umzusetzen und Ihre Abläufe und Prozesse robuster zu gestalten.

7. Planung für die Notfallwiederherstellung

Auch die robusteste Lieferkette wird aus irgendwelchen Gründen irgendwann ins Stocken geraten. Darum ist es von entscheidender Bedeutung, das Management frühzeitig anzupassen, Flexibilität zu ermöglichen sowie Risiken zu überwachen und zu verkleinern. Das Motto für die Planung Ihrer Notfallwiederherstellung und Geschäftskontinuität muss daher lauten: testen, testen und wieder testen. Wenn ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt, kommt es darauf an, dass Ihre Pläne gut eingeübt und auf alle möglichen Eventualitäten abgestimmt sind sowie von allen verstanden werden. Nur so können Unternehmen eine effektive Supply-Chain-Resilienz schaffen.

Zusammenfassung und nützliche Ressourcen

Wir hoffen, dass diese Strategien Ihnen helfen, eine widerstandsfähigere Lieferkette aufzubauen. Wir helfen Ihnen gern, Wege zu finden, um Ihr Lieferkettenmanagement zu optimieren. Möglicherweise finden Sie auch diese Ressourcen hilfreich:  

Zur Person
Sandip Dalvi – Industry Marketing Experte für Travel, Transport & Logistics

Sandip Dalvi

Industry Marketing Experte für Travel, Transport & Logistics, T-Systems International GmbH

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