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Streamen Sie Ihr SAP GUI wie nie zuvor

Wie Sie mit Amazon AppStream 2.0 von jedem Web-Browser aus mit Ihren SAP-Systemen in der AWS Cloud arbeiten können.

27. Juli 2020Norbert Putz

Streamingservice für SAP on AWS

Der Streamingservice Amazon AppStream 2.0 vereinfacht die Nutzung von SAP-Systemen in der AWS Cloud. Das SAP GUI wird auf jedem Web-Browser verfügbar und ermöglicht so das ortsunabhängige Arbeiten mit SAP-Anwendungen. Im folgenden Beitrag zeigen wir auf, wie dies funktioniert.

Einfacher Zugriff auf SAP in der Cloud

Immer mehr Unternehmen beschleunigen ihre digitale Transformation, indem sie ihre SAP-Workloads schnell, sicher und kosteneffizient in Amazon Web Services betreiben. Dabei profitieren sie von beliebig skalierbaren Ressourcen und der hohen Performance von AWS. Doch obwohl die SAP-Umgebung in der Public Cloud läuft, greifen viele Nutzer noch das SAP GUI auf lokalen Rechnern und Netzwerken. Dieses Vorgehen kann jedoch zu verschiedenen Problemen führen. Vor diesem Hintergrund haben AWS und SAP bereits 2008 eine Partnerschaft beschlossen. Gemeinsam wollen sie Nutzern das Leben leichter machen und ihnen einen einfachen sowie reibungslosen Zugang zu den Daten in SAP-Systemen bieten.

SAP GUI in beliebigen Browsern

Weg mit hohen Rechtecken an Seite, die alle aus binären Codes bestehen

Ja, Sie haben richtig gelesen: Mit der Software AppStream 2.0 lässt sich das SAP GUI in der Cloud ausführen und der Zugriff auf alle SAP-Systeme über jeden Web-Browser ermöglichen.

Doch wie funktioniert das genau? Amazon AppStream 2.0 ist ein vollständig verwalteter Service für das Streamen von Anwendungen. Unternehmen können ihre Desktop-Anwendungen zentral in AppStream 2.0 verwalten und sicher über einen Browser auf jedem beliebigen Computer bereitstellen. Sie können den Service weltweit für eine beliebige Anzahl von Benutzern skalieren, ohne Hardware oder Infrastruktur zu erwerben, bereitzustellen oder zu betreiben. Da der Service auf AWS basiert, profitieren Sie von einer Rechenzentrums- und Netzwerkarchitektur, die in puncto Sicherheit für anspruchsvollste Organisationen ausgelegt wurde. Die Anwendungen werden auf virtuellen Maschinen (VMs) ausgeführt, die für spezielle Anwendungsfälle optimiert sind. Damit wird jede Streaming-Sitzung automatisch an die Netzwerkbedingungen angepasst. Die Benutzer profitieren dadurch bei der Ausführung ihrer Anwendungen von einer flüssigen und reaktionsschnellen Übertragung – selbst bei grafikintensiven 3D-Design- und Konstruktionsanwendungen.

Das sind die Vorteile der neuen Version:

  • Bereitstellung von Desktop-Anwendungen auf einem beliebigen Computer
  • Sichere Anwendungen und Daten
  • Zentrale Anwendungsverwaltung 
  • Skalierung ohne Infrastruktur
  • Bereitstellung einer reaktionsschnellen Übertragung
  • Integration in Ihre IT-Umgebung

Klingen diese Vorteile nicht vielversprechend? Betrachten wir nun die Architektur des Streamingservices und wie wir diesen für unser SAP-GUI-Szenario nutzen können.
 

Einblick in die Architektur von AppStream 2.0

SAP-App-Stream-3-Tabelle

Der SAP-Nutzer kann einen beliebigen Webbrowser wie Google Chrome, Microsoft Internet Explorer, Apple Safari, Firefox, Opera oder sogar den Tor-Browser verwenden. Für die Kommunikation zwischen dem Desktop-Rechner und AppStream 2.0 wird HTTPS verwendet (Hypertext Transfer Protocol Secure auf Port 443). Um die Verbindung zum System sicherzustellen, sollte Port 443 auf Seite des Benutzers geöffnet sein. Der gleiche Port muss zudem als Eingangsregel zur Security Group der AppStream 2.0 hinzugefügt werden. Danach wird eine SAP-GUI-Anmeldung geladen, in die die Nutzer genau wie in der Desktop-Anwendung ihre Logindaten und Kundennummer eingeben können. Anschließend können sie sich mit dem SAP Application Server verbinden und beliebige SAP-Transaktionen auslösen.

In Unternehmensumgebungen besteht zudem der Bedarf, Benutzer für ein Active Directory zu authentifizieren. Mit Amazon AppStream 2.0 lässst sich etwa eine SAML-2.0-Federation (Security Assertion Markup Language) implementieren. Damit können Benutzer zu einer spezifischen URL (AD FS RelayState) navigieren, die sie direkt zu ihren AppStream-2.0-Anwendungen wie SAP GUI bringt.

Das kosten Ihre SAP GUI-Streams

Stapel mit verschieden großen Geldmünzen

Generell bezahlen Sie nur die von Ihnen genutzten Streaming-Ressourcen sowie eine geringe Monatsgebühr pro Streaming-Nutzer. Laut AWS sind weder Anfangsinvestitionen noch langfristige Verpflichtungen nötig, um den Service zu nutzen. Bei der Kalkulation gilt es, zwischen ständig aktiven Instanzen oder On-Demand-Instanzen zu unterscheiden. Außerdem müssen die Kosten für die Image-Builder-Instanzen sowie die Benutzergebühren in die Kalkulation mit einfließen. Die Preisseite bei AWS bietet hierzu weiterführende Informationen. Kostenseitig ist die Nutzung von AppStream damit eine sinnvolle Alternative zu bislang genutzten Lösungen.

Zunächst sollten die Verantwortlichen entscheiden, ob ständig aktive Instanzen benötigt werden, die Rechenressourcen, Speicher-Kapazitäten und den Netzwerkverkehr für den Streamingservice umfassen. Diese Instanzen werden  Basis der Instanz-Gebühr im Stundentakt abgerechnet. Diese ist abhängig vom Typ und der Größe.

Die Alternative sind On-Demand-Instanzen. Sie werden ebenfalls nach Stunde abgerechnet, wobei die jeweils gültige Gebühr für die laufende Instanz-Gebühr zu entrichten ist, je nach Art und Größe der Instanz (zum Beispiel stream.compute.large).

Auch die Image-Builder-Instanzen werden im Stundentakt abgerechnet. Man braucht sie, um Anwendungen zu installieren und um aus diesen eine Virtual Machine Image zu erzeugen. In diesem Fall für das SAP GUI. Das Image kann dann auf On-Demand-Instanzen oder auf ständig aktiven Instanzen betrieben werden.

Zusätzliche Kosten entstehen durch die Microsoft Remote Desktop Service Subscriber Access License. Diese belaufen sich pro Benutzer auf monatlich 4,19 US-Dollar.

Zur Veranschaulichung betrachten wir ein Praxisbeispiel mit zehn Nutzern, die pro Arbeitswoche – von Montag bis Freitag – SAP GUI vier Stunden täglich nutzen und zwar an 20 Arbeitstage im Monat in der AWS-Region Frankfurt. Die Kalkulation enthält die Kosten gemäß der offiziellen AWS-Webseite (Stand 23. Juni 2020). Die jeweils aktuellen Preise finden Sie hier.


On-Demand

Always-On

Microsoft RDS SAL fee

10 Nutzer * $ 4.19 = $ 41.9

10 Nutzer * $ 4.19 = $ 41.9

Streaming

10 Nutzer * 80 Stunden * $ 0.12
= $ 137.9

10 Nutzer * 80 Stunden * $ 0.12
= $ 137.9

Not streaming

3 gestoppte Instanzen * (24h * 30 Tage – 80 Nutzungsstunden) * $0.035
= $ 67.2

3 Instanzen * (24h * 30 Tage – 80 Nutzungsstunden)
= $ 230.4

Total

$ 247  / Monat (für 10 Nutzer)

$ 410.2 / Monat (für 10 Nutzer)

Exemplarische Darstellung, Änderungen möglich

Zusammenfassung

Die SAP GUI lässt sich in der Cloud nutzen, damit Kunden jederzeit und überall von jedem Gerät aus SAP zugreifen können. Der Service Amazon AppStream 2.0 ermöglicht Streaming-Sitzungen  u.a. über iPad- und Android-Tablets. Die Nutzer öffnen einfach Safari oder Google Chrome auf ihrem Tablet und starten eine AppStream-2.0-Sitzung. Dabei können sie in ihrem Browser die vertraute Touch-Steuerung verwenden, wie Scrollen durch Wischen, Vergrößern durch Spreizen und Rechtsklicken durch langes Berühren, um die Streaming-Anwendungen zu bedienen. AppStream 2.0 bietet auch eine Shortcut-Leiste, um Windows-spezifische Tastenkürzel in der Streaming-Sitzung zu verwenden.

Quellen:

Wir freuen uns auf Ihr SAP-Projekt!

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Zur Person
Norbert Putz, Cloud Architect

Norbert Putz

Cloud Architect, T-Systems International GmbH

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