Warum? Weil Rehabilitation der Wiederherstellung der Gesundheit eines Patienten dient und Gesundheit wiederum ein Zustand körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens ist. Dennoch stehen nicht nur Patienten immer wieder vor der Herausforderung, die verschiedensten Gesundheitsdienstleistungen und -tipps zu bewerten, sondern auch medizinische Stakeholder sehen sich mit immer mehr Möglichkeiten zur Datenerfassung, -strukturierung und -analyse konfrontiert. Wie hier also den Überblick behalten?
Medizinische Daten werden häufig zur Befundung oder zur Verlaufsdokumentation erfasst, um schlussendlich in Form eines Abschlussberichts zusammengefasst zu werden. Verschiedene Applikationen und Medizinprodukte stehen hierbei zur Verfügung, wobei das Spektrum von Geräten zur automatischen Datenerfassung und -auswertung bis hin zu mobilen Applikationen zur Dokumentationsunterstützung reicht. Wann, welches Gerät zum Einsatz kommt und welche Daten erfasst werden, bestimmt im Wesentlichen dessen Verfügbarkeit und das damit verbundene Ziel. Gleichzeitig kann aber auch die bereits vorhandene Datengrundlage Ausgangsbasis dafür sein, ob eine bestimmte Untersuchung / ein bestimmtes Gerät benötigt wird.
Schließlich gilt, je mehr medizinische Daten in strukturierter, qualitätsgesicherter Weise während der Rehabilitation vorliegen, umso individueller lässt sich die Rehabilitation planen. Das Definieren des Rehabilitationsziels wird dadurch gestützt, die Wirksamkeitskontrolle von Maßnahmen erleichtert sowie der interdisziplinäre Austausch gestärkt.
Ein Beispiel: Bei der Anamnese eines Patienten stehen den Ärzten nicht nur Befunde und Berichte aus der elektronischen Gesundheitsakte zur Verfügung, sondern auch Daten, die der Patient in seinem alltäglichen Leben erfasst hat. Hierfür nutzt der Patient vor allem seine Smartwatch. Mit Hilfe eines Konnektors werden Daten wie Puls, Trainingszeiten, etc. so aufbereitet, dass sie den Ärzten & Therapeuten in das klinische Informationssystem übermittelt werden und so für eine detailliertere, fundierte Anamnese genutzt werden können.
Die strukturierte, qualitätsgesicherte Datengrundlage beschreibt den Grundgedanken des Open World Ansatzes. Daten stehen für alle Stakeholder der Rehabilitation so zur Verfügung, dass sie für die jeweiligen Zwecke genutzt, erweitert oder auch integriert werden können. Dabei werden nicht nur einzelne Geräte und Applikationen miteinander verknüpft, sondern jegliche Daten zentral gespeichert und je Anwendungsfall vom Patienten zur Verfügung gestellt.
Dabei entscheidet der Patient selbst welche Daten weitergegeben werden. So können beispielsweise vom Patienten erfasste Daten aber auch Laborwerte und -befunde, die vor Antritt der Rehabilitation gemessen wurden, mit Werten und Befunden nach der Rehabilitation verglichen werden und schlussendlich ist es der Patient, der zur Erreichung des körperlichen, seelischen und sozialen Wohlbefindens nicht nur beitragen sondern auch davon profitieren kann.