Was zunächst trivial anmutet, hat einen großen Effekt: Denn durch den digitalisierten Verteilprozess spart die UFA nicht nur eine Menge Geld, sondern schont gleichzeitig die Umwelt. Bisher pendelten nämlich Kurierdienste und Produktionsfahrer am Ende eines jeden Drehtages mit dem Rohmaterial auf Festplatten über die Straße zwischen Drehorten in ganz Deutschland und den Postproduktionshäusern. „Das sind zigtausende Pkw-Kilometer, die wir mit unserem neuen Full-Cloud-Workflow künftig einsparen wollen. Außerdem steigern wir damit insgesamt Effizienz und Produktionsgeschwindigkeit“, sagt Ernst Feiler, Director Technology bei der UFA. „Und das alles ohne, dass unsere Mitarbeiter ihre Arbeitsweise ändern müssen.“ Denn: Nach jedem Dreh stecken Mitarbeiter die Speichermedien aus den Filmkameras in ein Network Attached Storage (NAS). Bisher wurde das NAS anschließend von einem Kurier abgeholt und nach Potsdam gebracht. An Orten mit passender Konnektivität können die NAS-Systeme in Zukunft jedoch einfach dort bleiben, wo sie sind – und die Daten über das Internet in die Open Telekom Cloud funken.
Langfristig soll unser gesamtes Unternehmen agiler werden, indem wir die komplette Produktionsprozesskette digitalisieren. Die Telekom war das erste Unternehmen, das wir dafür angesprochen haben, weil sie nicht nur Cloud-Leistungen, sondern auch die Netzinfrastruktur liefern kann.
Die Filmindustrie steckt mitten in einem der größten Umbrüche seit Erfindung des Farbfernsehens. Weil immer mehr Menschen Videoinhalte auf Bildschirmen konsumieren, die sie in der Hosentasche mit sich tragen, wandert die Wertschöpfungskette zunehmend dorthin, wo die Zuschauer bereits sind: in die Cloud. Eine Entwicklung, der die UFA GmbH Rechnung trägt: Der deutsche Marktführer im Bereich Film- und Fernsehproduktion ist bereits seit zehn Jahren dabei, seine Wertschöpfungskette zu digitalisieren.
Den nächsten Schritt machen die Potsdamer mit dem Verteilen von Rohmaterial via Cloud. Bewegtbilder, die bei der Produktion an unterschiedlichen Standorten anfallen – etwa bei Außendrehs oder Produktionen in weit entfernten Filmstudios – werden aktuell noch per Kurier über die Straße in die jeweiligen Postproduktionshäuser transportiert. Künftig sollen die Daten zum Teil automatisiert über das Internet direkt in die Open Telekom Cloud wandern. Darauf haben anschließend alle Prozessbeteiligten Zugriff, zum Beispiel Cutter, die das Material zu fertigen Beiträgen weiterverarbeiten.
Warum die UFA das Filmmaterial nicht direkt übers Internet in die Zentrale schickt? Ganz einfach: Weil das Unternehmen dann eigene Speicherkapazitäten bräuchte, die noch dazu nicht frei skalierbar wären. Sperrige IT-Hardware, die angeschafft, vorgehalten und gewartet werden will. In der Open Telekom Cloud wird die UFA hingegen künftig auf günstigen Object Based Storage (OBS) zurückgreifen. Die Daten, die dort abgelegt werden, können in verschiedenen Stufen klassifiziert werden: „cold“ für vereinzelte Zugriffe innerhalb eines Jahres, „warm“ für monatlichen Datenzugriff und „Standard“ für häufigere Zugriffe. Je seltener der Zugriff erfolgt, desto günstiger ist der Speicher.
Der Full-Cloud-Workflow wird derzeit im Rahmen eines Proof of Concepts (PoC) erprobt. Auf lange Sicht plant Technologie-Chef Feiler, die gesamte Wertschöpfungskette der Filmproduktion in die Cloud zu verlagern. „Die Telekom wird mit Sicherheit auch bei den künftigen Cloud-Projekten unser Partner“, sagt Feiler. „Weil wir hier verlässlich schnelle und hochverfügbare Technologie erwarten können. Und darüber hinaus kompetente Partner auf Augenhöhe, die jedwede gesetzliche Auflage der DSGVO gleich sicher mit erfüllt.“
Die UFA ist eine der bekanntesten Unterhaltungsmarken der Welt und Marktführer im Bereich Film- und Fernsehproduktion in Deutschland. Vor mehr als 100 Jahren gegründet, hat sich das Unternehmen zum umfassenden Inhalte-Spezialisten entwickelt, der digitale und multimediale Inhalte anbietet – für alle großen Sender in Deutschland ebenso wie für zahlreiche weitere Partner.