Suchen
Die IT-Infrastruktur vieler Unternehmen ist in ihrer Komplexität gewachsen. Agentische KI räumt auf.

Agentische KI schafft Transparenz im IT-Dschungel

Die IT-Infrastruktur vieler Unternehmen ist in ihrer Komplexität gewachsen. Agentische KI räumt auf.

19. Dezember 2025Magdalena Jonczak

Die Zukunft der Industrie mit agentischer KI

Was wäre, wenn Ihre Daten wie ein Gehirn agieren könnten – kombiniert mit intelligenter Software? Was wäre, wenn jede sicherheitskritische Entscheidung, jede Optimierung und jede Marktreaktion Sekunden statt Stunden dauern würde – mit vollständiger Transparenz und Kontrolle? Diese Vision ist kein Wunschtraum mehr. Sie wird Realität dank agentischer Künstlicher Intelligenz: intelligente, autonome Systeme, die nicht nur analysieren, sondern auch handeln. Doch bevor diese Systeme echten Mehrwert schaffen können, braucht es ein solides Fundament.

Die Wertlücke schließen

Eine aktuelle MIT-Studie zeigt: 95 Prozent der Pilotprojekte mit generativer KI liefern keinen messbaren Geschäftswert. Warum? Weil die meisten Pilotprojekte isoliert von den operativen Prozessen entwickelt werden und nicht skalierbar sind. Viele Unternehmen experimentieren mit KI auf der grünen Wiese. Doch seien wir ehrlich: Die IT-Landschaft der meisten Unternehmen gleicht in ihrer Komplexität eher dem Amazonas-Regenwald als einer grünen Wiese. Generative KI-Tools müssen daher in die operativen Prozesse integriert werden – sonst entsteht kein Mehrwert.

Hier kann hybride Intelligenz die Lösung sein. Sie umfasst Master-Agenten, die die gesamte Unternehmenslandschaft steuern, und orchestrierende Agenten, die plattformübergreifend arbeiten – ohne Vendor-Lock-in, aber mit maximaler Sicherheit und Compliance. Skalierbarkeit ist entscheidend, denn Unternehmen entwickeln sich dynamisch: Daten, Prozesse und Kunden kommen und gehen. KI-Systeme müssen sich an diese Veränderungen anpassen, sonst werden sie vom Katalysator zum Engpass.

IM-Magdalena-Jonczak-Profile

Orchestrierte KI-Agenten müssen sich an die dynamischen IT-Landschaften der Unternehmen anpassen. Andernfalls werden sie vom Katalysator zum Engpass.

Magdalena Jonczak, SVP, Global Head of AI & Data, T-Systems

Die drei Säulen skalierbarer KI

Damit KI nicht in Pilotprojekten stecken bleibt, sondern echten Geschäftswert liefert, braucht sie ein solides Fundament aus drei Säulen:

1. Hosting – Das Fundament jeder KI-Strategie

Ohne robuste Hosting-Architektur bleibt KI ein Pilotprojekt ohne Wirkung. In der Industrie sind Daten und Workloads über Public Clouds, Private Clouds, Edge-Systeme und On-Premises verteilt. Skalierbare KI benötigt eine Plattform, die all diese Welten verbindet – hybrid und souverän by Design.

Mit T Cloud schaffen wir genau das: eine Architektur, die Multi-Cloud-Freiheit garantiert, regulatorische Anforderungen wie DSGVO, EU AI Act und Gaia-X erfüllt und gleichzeitig die Performance für rechenintensive Anwendungen wie digitale Zwillinge, Physical AI und agentische KI-Systeme liefert. Hosting ist daher nicht nur Infrastruktur – es ist der strategische Enabler für Innovation und Effizienz.

2. Konnektivität – Das Nervensystem der hybriden Welt

KI lebt von Daten. Diese müssen schnell, sicher und zuverlässig fließen. In der Industrie bedeutet das: 5G-Campusnetze für Produktionsstandorte, globale Backbones für Lieferketten und vorhersehbare, konsistente Latenz für Echtzeitentscheidungen. Beispiel: Controller und KI-Agenten in einer Raffinerie oder einem Kraftwerk müssen innerhalb von Millisekunden reagieren, wenn ein Ventil geöffnet oder geschlossen wird. Ist die Latenz unvorhersehbar, kann ein Agent zu spät handeln – mit Risiken für Sicherheit und Produktionsstabilität.

Konnektivität ist das Nervensystem, das Edge und Cloud verbindet und sicherstellt, dass Agenten in kürzester Zeit reagieren können. Ohne diese Verbindungen bleibt KI blind. Mit ihnen wird sie zum Werkzeug, das Prozesse beschleunigt und Risiken reduziert.

3. Cybersicherheit – Vertrauen ist keine Option

Mit der Einführung von KI wächst die Angriffsfläche exponentiell. Skalierbare KI muss von Anfang an sicher sein – nicht als Zusatz, sondern als integraler Bestandteil. Das erfordert Zero-Trust-Architekturen, kontinuierliches Monitoring durch globale Security Operation Centers und vollständige Nachvollziehbarkeit jeder KI-Entscheidung.

Gerade in der Energiebranche, wo sicherheitskritische Prozesse und regulatorische Anforderungen dominieren, ist Cybersicherheit die Voraussetzung für Vertrauen. Nur wenn jede Aktion nachvollziehbar und sicher ist, kann KI ihr volles Potenzial entfalten.

Von der Vision zur Realität

IM-Grafik_Agentische_KI

Das Ziel ist klar: Wir müssen den Sprung schaffen – von isolierten Lösungen und Proofs of Concept (PoCs) hin zu verantwortungsvoller Autonomie, also Systemen, die planen, handeln und lernen. Leitlinien als Leitplanken und menschliche Kontrolle bleiben dabei essenziell. Die Vision ist jedoch mehrstufig:

Unser Sprungbrett: Europas modernste KI-Fabrik

Skalierbare KI braucht nicht nur Konzepte, sondern auch Rechenleistung, um Realität zu werden. Genau hier kommt die Industrial AI Cloud ins Spiel – Europas modernste KI-Fabrik, die wir gemeinsam mit NVIDIA in Deutschland aufbauen. Sie geht im ersten Quartal 2026 live – nur sechs Monate von der Idee bis zum Start.

Mit der Industrial AI Cloud geben wir Unternehmen die Möglichkeit, agentische KI, digitale Zwillinge und Physical AI nicht nur zu testen, sondern produktiv und großflächig einzusetzen – sicher, transparent und ohne Lock-in. Ein wachsendes Ökosystem entsteht, darunter Siemens, Agile Robots, Wandelbots, Quantum Systems, PhysicsX und Perplexity. Rund zehn Unternehmen sind bereits Teil dieses souveränen KI-Netzwerks.

Europa braucht Geschwindigkeit, keine Ankündigungen. Die KI-Fabrik ist unser Beitrag zur Sicherung digitaler Souveränität und industrieller Wettbewerbsfähigkeit. Gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern gestalten wir die Zukunft – mit einer Infrastruktur, die Skalierbarkeit, Sicherheit und Innovation vereint.

Das könnte Sie auch interessieren

Special

Zur Person
IM-Jonczak-Magdalena

Magdalena Jonczak

SVP, Global Head of AI & Data, T-Systems International GmbH

Profil und alle Artikel ansehen

Wir freuen uns auf Ihre Meinung

Haben Sie Ideen, Anregungen oder Fragen zu diesem Thema? Wir laden Sie herzlich ein, sich mit uns auszutauschen. Sprechen Sie uns an!
Besuchen Sie t-systems.com außerhalb von Switzerland? Besuchen Sie die lokale Website für weiterführende Informationen und Angebote für Ihr Land.