Die Deutsche Telekom/T-Systems, gewinnt für die Industrial AI Cloud einen neuen Auftrag im zweistelligen Millionenbereich. Die Leibniz Universität Hannover hat den Auftrag erteilt, die technische Infrastruktur für das Forschungsprojekt SOOFI (Sovereign Open Source Foundation Models) in der KI-Fabrik bereitzustellen. Das Ziel von SOOFI ist die Entwicklung eines neuen, leistungsstarken und souveränen Large Language Models (LLM) mit rund 100 Milliarden Parametern – vollständig betrieben und trainiert in Europa. Dieses soll Teuken7B, mit aktuell 7 Milliarden Parametern, ablösen. Im Projekt arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus sechs führenden deutschen Forschungseinrichtungen und zwei Start-ups zusammen, um souveräne europäische Alternativen zu KI-Technologien aus den USA und China bereitzustellen.
Mit SOOFI entsteht eine der wichtigsten europäischen KI-Initiativen, die maßgeblich von der Fraunhofer-Gesellschaft, dem KI-Bundesverband und dem Center for Sovereign AI (CESAI) unterstützt wird. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und soll die Grundlage für eine vertrauenswürdige und technologisch unabhängige europäische KI-Infrastruktur schaffen. Der Fokus liegt auf europäischen Sprachen und der Entwicklung von Modellen, die die industrielle Nutzung von Künstlicher Intelligenz vorantreiben.
Digitale Souveränität ist geschäftskritisch für den Wirtschaftsstandort Europa. Wir sind stolz mit der Leibniz Universität, dem Fraunhofer Institut und dem KI-Bundesverband ein Projekt umzusetzen, das für die Zukunftsfähigkeit und Unabhängigkeit Europas im Bereich Künstliche Intelligenz entscheidend ist.
Dr. Ferri Abolhassan, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom und CEO T-Systems
Für das Training des souveränen Large Language Modells stellt die Telekom Tochter T-Systems seine neue Industrial AI Cloud bereit. Das Large Language Model findet somit seine Heimat in einer der größten KI-Fabriken Europas, die über 10.000 GPUs verfügt. Die Rechenleistung beträgt insgesamt 0,5 ExaFLOPS (Exa Floating Point Operations per Second) und die Speicherkapazität liegt bei rund 20 Petabyte. Das Rechenzentrum ist mit vier 400 GB/s Glasfaseranschlüssen verbunden und erfüllt höchste Standards bei Datenschutz, Sicherheit und Verlässlichkeit. Ab März 2026 wird ein Verbund aus rund 130 NVIDIA DGX B200 Systemen mit insgesamt über 1.000 GPUs exklusiv für das europäische Sprachmodell SOOFI betrieben.
Dr. Nicolas Flores-Herr, Fraunhofer IAIS: „SOOFI verbindet führende Forschungsteams aus Deutschland, um große Open Source LLMs zu trainieren, die einen wichtigen Bereich einer souveränen KI-Wertschöpfungskette darstellen. Diese sollen zum Beispiel in der Industrie, KMU und im Public Sektor zum Einsatz kommen um dort den Aufbau einer unabhängigen, europäischen KI-Infrastruktur stärken.“
„Mit SOOFI legen wir das Fundament für Europas nächste Generation von KI-Modellen – souverän, leistungsstark und vollständig in europäischen Händen. Große KI-Modelle, die europäische Werte respektieren, sind unerlässlich, um Vertrauen in KI aufzubauen, insbesondere in sensiblen Bereichen wie Bildung, Medizin, Verwaltung und Produktion“, sagt Prof. Wolfgang Nejdl vom Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover.
Jörg Bienert vom KI-Bundesverband ergänzt: „Neben Initiativen wie der Gigafactory und dem EU AI Action Plan, ist dies ein wichtiger Schritt in die Entwicklung von unabhängigen KI-Modellen als Baustein für ein offenes, unabhängiges und leistungsfähiges Ökosystem in Deutschland und Europa.“