Knapp 50 Millionen Übernachtungen verzeichnete Tirol im Tourismusjahr 2018/2019, über 12 Millionen Urlauber besuchten das österreichische Bundesland. Mit 55.000 Beschäftigten stellt die Tourismus- und Freizeitbranche fast ein Viertel aller Vollzeitarbeitsplätze in Tirol. Im Hinblick auf die Wertschöpfung ist die Branche noch bedeutsamer: Jeder dritte Euro wird in Tirol direkt oder indirekt in der Tourismus- und Freizeitwirtschaft verdient. Der Tourismus ist damit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für die Region – insbesondere im Winter reisen Urlauber gerne zum Skifahren an. Die globale Corona-Pandemie hat die Tourismusbranche weltweit stark getroffen. Tirol ist dabei keine Ausnahme.
Im Hinblick auf die zweite Infektionswelle entschied sich die Landestourismusorganisation Tirol Werbung für ihre 34 Tourismusverbände eine digitale Lösung in Form eines Corona-Dashboard bereitzustellen, das die Situation tagesaktuell transparent darstellt. Innerhalb kürzester Zeit baute T-Systems mit der Tirol Werbung gemeinsam ein Dashboard speziell für Entscheider innerhalb der Tourismusverbände und -unternehmen auf. Zusätzlich wurde ein weiteres Dashboard speziell für Gäste entwickelt, das öffentlich einsehbar und für jeden nutzbar ist. Auf den diversen Homepages
der Tourismusverbände können sich nun sowohl Einheimische und Gäste als auch Beherbergungs- und Gastronomiebetriebe in den
Regionen informieren.
T-Systems realisierte das Corona Dashboard innerhalb von nur einem Monat. „Mit dem Service haben die Betriebe stets aktuelle und verlässliche Informationen aus einer Hand“, resümiert Armin Möller. Sie erhalten Transparenz über die aktuelle Corona-Situation und können die potenziellen Auswirkungen auf die Skisaison – und ihre Geschäfte – prognostizieren. Gleiches gilt für die Urlauber. Sie wissen, ob eine Anfahrt nach Tirol möglich ist und können einen Ski-Trip kurzfristig planen. Gleichzeitig wissen sie, welche Auflagen sie gegebenenfalls beachten müssen. Die Applikation wird damit zu einem unentbehrlichen Reiseplaner für die Skisaison in Tirol.
Gleichzeitig schützt das Angebot sowohl die einheimische Bevölkerung als auch Touristen. In einer erweiterten Version kann das Dashboard mit weiteren Informationen angereichert werden und zusätzliche Zielgruppen erhalten so automatisiert und datenbasiert einen einzigartigen Überblick über die aktuelle Situation. Dafür ist geplant, u.a. auch die Situation in Schulen und Altersheimen sowie den Reproduktionsfaktor darzustellen. Die Verfügbarkeit von Masken und epidemiologische Modellierungen runden den Blick ab und verschaffen eine ausgezeichnete Entscheidungsgrundlage.
Mit dem Dashboard erhalten Tourismusunternehmen und Urlauber valide Aussagen zur aktuellen Situation und können so Reisen bzw. Geschäfte entsprechend planen.
Armin Möller, Innovation & Daten, Tirol Werbung
Sinkende Urlauberzahlen durch Reisebeschränkungen, aber auch eine hochdynamische Situation mit täglich neuen Entwicklungen schaffen ein hohes Maß an Unsicherheit bei den Mitgliedern der Tourismusverbände, beispielsweise in Hotels, Restaurants und Freizeiteinrichtungen.
Aber nicht nur die Anbieter sind verunsichert: Gleiches gilt auch für die Urlauber aus den verschiedenen europäischen Ländern, die nicht wissen, ob ein Urlaub in Tirol erlaubt ist oder unter welchen Bedingungen eine Einreise und ein Aufenthalt möglich werden. „Tagesaktuelle Transparenz tut not“, erläutert Armin Möller, verantwortlich für Daten und Innovation bei der Tirol Werbung, „nur wenn beide Seiten – Anbieter und Gäste – optimal informiert sind, können Geschäftstätigkeit und Urlaub entsprechend geplant werden.“
Dazu müssen Inhalte verschiedener offizieller Quellen im In- und Ausland zusammengetragen werden. Diese geben ein Gesamtbild, das übersichtlich und umfassend für beide Seiten bereitgestellt werden soll, um Planungssicherheit zu geben. Gleichzeitig soll das Board die einheimische Bevölkerung schützen
Im September kam die Tirol Werbung mit ihrer Anfrage auf T-Systems zu. Wenige Tage später startete die Umsetzungsphase. „Überzeugt haben uns die Kapazitäten von T-Systems, die nicht nur umfassende technische Expertise einbringen konnte. Ebensowichtig war für uns, dass T-Systems profunde Erfahrungen mit der Pandemie vorweisen konnte, beispielsweise durch die Entwicklung der Corona App in Deutschland und die Beauftragung für das entsprechende EU-Gateway“, so Armin Möller. Von besonderem Interesse für das Corona-Dashboard waren das Know-how für das Management von Cloud-Infrastrukturen, Big-Data-Analytik und Datenmanagement.
T-Systems baute das Corona Dashboard auf Basis von Azure und Power BI auf. Die Komplett-Lösung wird als Managed Service bereitgestellt. Damit erhält das Dashboard volle Skalierbarkeit, falls die Nachfrage nach dem Service ansteigen sollte. Im Dashboard werden aktuelle Informationen aus mehreren Quellen konsolidiert, ausgewertet und übersichtlich dargestellt.
Zum einen sind dies Informationen zur Situation in Tirol selbst: Wo sind Risikogebiete? Welche Auflagen gelten? Wie viele Neuinfektionen wurden gemeldet? Dazu aber auch Auswertungen wie der regionale Verlauf der Pandemie und die Menge getesteter Personen, wobei auch die Positiv-Quote ausgewiesen wird. Zum anderen sind dies Informationen der Anreise-Länder, aus denen die Urlauber kommen – also beispielsweise, in welchen Ländern Tirol als Risikogebiet ausgewiesen wird. Ergänzend fließen noch zentrale Informationen über die Hygienemaßnahmen und Verhaltensregeln in Österreich bzw. die Auflagen der Regierung ein – inklusive einer Aussage über die Konsequenzen für den Tourismus. Die öffentliche Version des Dashboards ist über das Internet unter
www.tirol.at/informationen-coronavirus für jedermann einsehbar.