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Bild einer Computerplatine mit einem darüber gelegten Recycling-Zeichen

Gebrauchte Lizenzen als TCO-Dämpfer am Digital Workplace


28. Februar 2020Marten Bütow

„Wie neu, nur einmal gebraucht“ – den Passus kennen Sie, oder? Wer einmal bei Amazon oder Ebay gestöbert hat, stößt unweigerlich darauf. Nicht immer entspricht das leider der Wahrheit. Wenn einzelne Seiten aus dem bestellten („minimale Gebrauchsspuren“) Buch herausfallen, ist es wohl Zeit für eine fette Negativbewertung. Bei gebrauchten Software-Lizenzen gehen Unternehmen aber keine derartigen Risiken ein und sparen Kosten für den Digital Workplace.

Kosten für den Digital Workplace senken

Beim letzten Post hatte ich Ihnen ja empfohlen, im Vorfeld von Digital-Workplace-Projekten oder der Einführung neuer Office-Pakete genau zu prüfen, welcher Nutzer im Unternehmen was wirklich braucht, um die Kosten zu reduzieren. Neben der richtigen Menge an Lizenzen und Diensten gibt es aber noch eine weitere Möglichkeit, Lizenzkosten zu reduzieren. Das ist die Möglichkeit, gebrauchte Lizenzen wiederzuverwenden. In vielen Unternehmen sind die Vorbehalte gegen Lizenzen von der Resterampe aber immer noch stark ausgeprägt. Agenten ohne Doppel-Null scheinen wenig angesagt.

Gebrauchte Lizenzen einsetzen

Es gibt tatsächlich einen Markt für gebrauchte Software-Lizenzen. Eine Art ebay für Business-Software, die beim Digital Workplace berücksichtigt werden sollte. In vielen Unternehmen gibt es Software-Lizenzen, die nicht mehr verwendet werden. Ein typisches Beispiel für das Entstehen einer solchen Situation ist eine Fusion oder eine Übernahme. Wenn aus zwei Unternehmen eines wird, wird auch nur eine Volumenlizenz benötigt. Eine ist nutzlos geworden. Diese kann das Unternehmen dann monetarisieren, indem es sie an einen Gebrauchtlizenz-Händler verkauft. Der Europäische Gerichtshof hat das Weiterverkaufen von Software-Lizenzen schon 2012 als rechts-konform eingestuft.

Dieser kann sie dann als Second-Hand-Lizenz sehr viel kostengünstiger anbieten als eine „neue“ Lizenz. Wobei Lizenzen als virtuelle Güter ja nicht verfallen, also Rost oder Schimmel ansetzen. Der einzige Malus: Von dem 10-jährigen Support für die Lizenzen ist schon ein Teil angeknabbert, je nachdem, wie lang sie schon im Einsatz waren. Ansonsten kümmert sich der Anbieter der Lizenzen von der Resterampe um eine saubere und rechts-konforme Übertragung. Unter dem Strich gilt für die Lizenzen „leichte Gebrauchsspuren, wie neu“. Der Einsatz solcher Gebrauchtlizenzen kann deutliche Kosteneinsparungen – im Regelfall um 30 Prozent, in Einzelfällen sogar bis 75 Prozent – erzielen. Wie ich finde, ein starkes Argument.

In Digital-Workplace-Konzept integrieren

Im Rahmen eines ganzheitlichen Collaboration-Konzepts können solche Lizenzierungsmodelle einen bedeutenden Beitrag zur Kostenreduktion leisten. Gegenüber „neuen“ Lizenzen sind da in der Regel Nachlässe von 50 Prozent und mehr drin. Und wenn man weiß, welchen Anteil die Lizenzkosten für die Bereitstellung der Collaboration Services im Unternehmen haben, sollte man als IT-Verantwortlicher zumindest mal drüber nachdenken.

Also ganz nach Paw Patrols Rocky: „Nicht verschwenden, wiederverwenden“ – die Total Cost of Ownership für die Collaboration-Arbeitsplätze wird davon profitieren. Und der Digital Workplace glänzt nicht nur mit Funktionalität, sondern auch mit sinkenden Kosten.

Erfahrene Digital-Workplace-Provider haben in ihrem Ökosystem/Portfolio für Ihre Kunden auch ein Software Asset Management. Über dieses kann die optimale Lizenzsituation entwickelt werden – und das schlägt sich hinterher in harten Euros nieder, die das jeweilige Unternehmen dann einsparen kann. Dauerhaft. Denken Sie mal drüber nach.

Zur Person
IM-Buetow-Marten

Marten Bütow

Senior Solution Sales Manager, T-Systems International GmbH

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