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Mann in Arbeitshose, Handschuhen und einem Silberrohr über den Kopf gezogen, tanzt quasi blind in einer Werkstatt.

Die ruckelfreie Fabrik


31. Januar 2020Hermann Hänle

Erinnern Sie sich noch an den Akustikkoppler? Für alle diejenigen, die jünger als – sagen wir – 40 Jahre sind: Das ist ein Gerät aus der Rubrik „Als das Internet laufen lernte“. Das erste Modem (1990 auf der Cebit vorgestellt) bot 2.400 Bit pro Sekunde. Ein Jahr war beim Nachfolger schon eine gewaltige Datenübertragungsrate von 38,4 kbps möglich. Ich sehe Ihr Lächeln. Oder sind die Weichen für einen Albtraum heute Nacht gestellt?

Mehr Konnektivität, mehr Last – mehr Last, mehr Konnektivität

So sehr sich die Leistungsfähigkeit der Datenübertragung seither bis hin in den Gigabit-Bereich hinein entwickelte – eine Konstante in diesen Veränderungen ist geblieben: Die Bandbreiten sind NIE ausreichend. Es ist ein Henne/Ei-Problem. Je mehr Bandbreite wir haben, desto mehr wollen wir damit machen. Konnektivität beflügelt unsere Träume. In der Automobilbranche gilt das nicht nur für den öffentlichen Straßenverkehr, an dem in wenigen Jahren schon viele Millionen vernetzter Autos teilnehmen werden, die sich mit anderen vernetzten Verkehrsanlagen und Teilnehmern austauschen. Sondern auch für den privaten, geschützten Bereich der Industrieanlagen, in dem die neuen Autos entstehen.

Limitierte mobile Campusnetze

Immerhin – viele Kabel sind auf den Campus der Automobilhersteller und -zulieferer in den letzten Jahren verschwunden – dank WLAN. Aber nicht alle Ideen, die die Digitalisierung so hervorbringt, lassen sich auf Basis von WLAN auch tatsächlich realisieren. Denken wir an umfassendes Monitoring aller Geräte, Maschinen und Bauteile oder an autonomen Transport. Roboter oder vernetzte Fahrzeuge, die den Transport von Werkstücken oder Materialien auf dem Campus zwischen verschiedenen Hallen übernehmen sollen, machen gerne mal eine Frühstückspause, wenn sie mit WLAN überwacht und angewiesen werden sollen. Die Latenzen sind zu hoch, dass Kollege Roboter/Gabelstapler ruckelfrei läuft. Erinnert mich an die Youtube-Videos, die ich mir neulich im Hotel am Mittelmeer ansehen wollte („WLAN inklusive“). Das war kein Vergnügen.

Für jemanden, der die Prozesse in seinem Unternehmen optimieren – und beispielsweise Umladevorgänge einsparen – möchte, ist eine solche Erfahrung keine Unannehmlichkeit, sondern ein Killer-Kriterium. Wenn die Netzinfrastruktur nicht dafür sorgt, dass die Prozesse effizient laufen, darf die Idee – so schön sie sein mag – direkt wieder in die Schublade zurück.

Zur Person
Porträt von Hermann Hänle, Senior Manager, Sales Marketing Automotive, T-Systems

Hermann Hänle

Head of Global Automotive Marketing, T-Systems International GmbH

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