Von einem 200.000-Tonnen-Frachtschiff, das im Suezkanal auf Grund läuft, über Häfen, die durch einen Cyberangriff lahmgelegt werden, bis hin zur Fähigkeit der Kühlkette, Impfstoffe in arme Länder zu liefern – Lieferketten können wie ein Kartenhaus zusammenbrechen. In einer wegweisenden Umfrage wurden die größten Störungen von Lieferketten untersucht. Was hat sie verursacht und was können Organisationen tun, um die Resilienz ihrer Lieferketten zu stärken und sich vor künftigen Schocks zu schützen?
Maßnahmen, um künftige Störungen abzuschwächen, sind unter anderem die Stärkung der Lieferantenbeziehungen und die Ernennung von Risikomanagementteams. Auch die Implementierung neuer Prozesse und Investitionen in Technologie und IT-Systeme helfen dabei, resiliente Lieferketten zu etablieren.
Es ist unbestreitbar, dass die Intensität und die Häufigkeit von Lieferkettenstörungen zunehmend Anlass zur Sorge geben. Schließlich belasten sie oft zahlreiche Unternehmen aus verschiedenen Bereichen der Wirtschaft, wie sich zuletzt während der Corona-Krise gezeigt hat. Aber solche Herausforderungen bieten auch die Chance, Lieferketten stärker und nachhaltiger als zuvor neu aufzustellen. Vor dem Hintergrund von Handelsstörungen, geopolitischen Spannungen, Klimawandel und Umweltkatastrophen liegt die Notwendigkeit von Veränderungen im Lieferkettensektor auf der Hand. Lieferketten-Experten können Anwendungsfälle entwickeln, die neue Investitionen verlangen, und deren ROI aufzeigen. Sie können die Art und Weise, wie Dinge erledigt werden, neu konzipieren. Diejenigen, die bereit sind, furchtlos voranzugehen, haben die Möglichkeit, einen dauerhaften, globalen Wandel herbeizuführen – eine aufregende Gelegenheit! Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die gesamte Supply Chain widerstandsfähig ist – denn sie ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Ganzheitliche Optimierung ist elementar. Was sollten Sie also tun?
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Lieferketten-Verantwortliche können Data Analytics in Unternehmen einsetzen, um Informationen besser zu nutzen und wertvolles Know-how zu generieren. Mithilfe von Daten aus internen und externen Quellen kann man wahrscheinliche Szenarien vorhersagen und entsprechend vorsorgen, bevor sie zum Problem werden. Die Nutzung von Daten beginnt mit der Digitalisierung aller erdenklichen Elemente der Supply Chain.
Da Lieferketten global organisiert und voneinander abhängig sind, sind Beziehungen und die Zusammenarbeit mit Partnern und Dritten wichtiger denn je:
Obwohl sich die Zahl der Cyberangriffe auf Lieferketten vervierfachen dürfte, betrachten manche Führungskräfte Cybersicherheit lediglich als notwendige, aber unerfreuliche Belastung. Wenn Sie strategischer über Maßnahmen zum Schutz vor Risiken nachdenken, können Sie Möglichkeiten zur Wertschöpfung finden. So kann Cybersicherheit beispielsweise Ihre Compliance-Pflichten automatisieren und vereinfachen sowie den Prozess der Lieferantenauswahl unterstützen. Wenn Sicherheit bei allen technologie- und lieferantenbezogenen Entscheidungen oberste Priorität genießt, entsteht die notwendige robuste Grundlage für Überleben und Wachstum.
Gartner ist der Ansicht, dass Pufferkapazitäten der einfachste Weg sind, um Supply-Chain-Resilienz aufzubauen, sei es durch Überbestände oder durch nicht ausgelastete Produktionsstätten. Zwar mögen Finanzchefs hiervor zurückschrecken, doch kann man ihre Position entkräften, indem man anhand von Beispielen aus der Vergangenheit aufzeigt, welche Verluste aufgrund fehlender Puffer entstehen können. Vorausschauendes Management von Ressourcen ist eine Möglichkeit, um eine effektive Supply-Chain-Strategie zu erstellen.
Flexibilität ist ein wesentlicher Faktor für erfolgreiche Geschäftsmodelle. Wir können über den Tellerrand blicken und uns von anderen Branchen inspirieren lassen – von Brennereien, die Handdesinfektionsmittel herstellen, bis hin zur Automobilindustrie, die von Fahrzeugen auf Beatmungsgeräte umstellt. Die Auswirkungen auf Ihre Lieferkette sind Ihrer Fantasie überlassen. Die Anforderungen der Kunden ändern sich laufend – durch die Digitalisierung der gesamten Supply Chain können die Leistungen, die sie heute verlangen, ermöglicht werden. Grundsätzlich ist für die neue Normalität ein neues Geschäftsmodell erforderlich.
Harmonisierung kann viele Formen annehmen und viele Bereiche betreffen: IT-Plattformen, Produktionsstätten, Lagerhäuser und Vertriebszentren. Harmonisierung sorgt für mehr Transparenz und betriebliche Effizienz und ermöglicht so eine höhere Widerstandsfähigkeit. Die Harmonisierung von Produkten ist eine weitere Möglichkeit, die Resilienz zu erhöhen. So vereinfacht beispielsweise die Verwendung von Standardteilen in der Automobilindustrie die Beschaffung. Rasante Fortschritte bei den Lieferkettentechnologien für verschiedene Branchen können Ihnen die Möglichkeit bieten, Ihre Harmonisierungsbestrebungen in die Wirklichkeit umzusetzen und Ihre Abläufe und Prozesse robuster zu gestalten.
Auch die robusteste Lieferkette wird aus irgendwelchen Gründen irgendwann ins Stocken geraten. Darum ist es von entscheidender Bedeutung, das Management frühzeitig anzupassen, Flexibilität zu ermöglichen sowie Risiken zu überwachen und zu verkleinern. Das Motto für die Planung Ihrer Notfallwiederherstellung und Geschäftskontinuität muss daher lauten: testen, testen und wieder testen. Wenn ein unvorhergesehenes Ereignis eintritt, kommt es darauf an, dass Ihre Pläne gut eingeübt und auf alle möglichen Eventualitäten abgestimmt sind sowie von allen verstanden werden. Nur so können Unternehmen eine effektive Supply-Chain-Resilienz schaffen.
Wir hoffen, dass diese Strategien Ihnen helfen, eine widerstandsfähigere Lieferkette aufzubauen. Wir helfen Ihnen gern, Wege zu finden, um Ihr Lieferkettenmanagement zu optimieren. Möglicherweise finden Sie auch diese Ressourcen hilfreich: