Wir liegen gut im Zeitplan und es geht voran. Und dies ist allein Dank einer großen Kraftanstrengung des gesamten Aufbauteams möglich. Die Autobahn GmbH wird ab dem 1. Januar 2021 die Gesamtverantwortung für die deutschen Autobahnen tragen. Ab diesem Stichtag wird die bisherige föderale Struktur für die Verwaltung der Bundesautobahnen nicht mehr gelten. Die Autobahn GmbH wird dann an die Stelle der Auftragsverwaltung durch die Länder treten.
Anne Rethmann, Geschäftsführerin Finanzen bei der Autobahn GmbH des Bundes
Wir sehen im Straßenbau die Verschiedenheit der Regionen in Deutschland. Zukünftig wollen wir einheitlicher agieren. Deshalb ist es unser Ziel, die Verwaltung des gesamten deutschen Autobahnnetzes in einer Hand zu bündeln. Grundlage hierfür sind die gesetzlichen Regelungen für die Reform der Bundesfernstraßen, die Bund und Länder im Jahr 2017 auf den Weg gebracht haben. Wir wollen schneller und effizienter planen und bauen. Wir wollen weniger Staus durch ein deutschlandweites Verkehrsmanagement. Zudem geht es uns darum, den Nutzern der Autobahnen ein sicheres und serviceorientiertes Autobahnerlebnis zu gewährleisten. Dazu gehören insbesondere kontinuierliche Innovationen in den Bereichen IT, Bau und Mobilität.
Wir werden eine eigenständige IT-Infrastruktur für unsere Gesellschaft aufbauen, im Bereich ERP haben wir uns für die Implementierung der SAP Lösungen entschieden und wir haben eine Vielzahl von Fachanwendungen, die wir perspektivisch konsolidieren werden. Wir machen somit alles neu ohne das Rad neu zu erfinden. Konkret validieren wir die bestehenden Best-Practice-Prozesse und Lösungen in den Regionen und erstellen daraus eine Ziellandschaft für unsere Kernprozesse Planen, Bauen und Betreiben. Darüber hinaus setzen wir bereits jetzt Impulse für neue übergreifende Lösungen im Bereich Geoinformationen und Verkehrsmanagement. Aktuell fokussieren wir uns jedoch auf die Funktionen und Prozesse, die zum 1. Januar 2021 unverzichtbar sind.
Natürlich werden wir die Richtlinien des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, die Anforderungen der Kritis Verordnung sowie der Datenschutzgrundverordnung umsetzen, diese Erwartungen unseres Gesellschafters werden wir erfüllen. Darüber hinaus werden wir mit einer effizienten, prozessorientierten und innovativen Anwendungslandschaft die Ziele der Reform und die Digitalisierung der Autobahn unterstützen.
Wir haben uns dazu entschieden, kein eigenes Rechenzentrum aufzubauen. Denn gerade im Rechenzentrumsbereich ist die Entwicklung so schnell, dass es sich heute eigentlich gar nicht mehr lohnt, hierfür Ressourcen aufzuwenden. Dies gilt auch für die vielen Sicherheitsaspekte, die dabei eine Rolle spielen. Deshalb setzen wir auf Cloud-Lösungen. Und auch hier gilt, dass der Datenschutz gewährleistet wird. BSI-Bestimmungen und die DSGVO-Vorgaben sind hier zweifellos bindend und werden eingehalten.
Neben den Autobahnen liegt bereits jetzt ein Netz, dass in den einzelnen Ländern als Betriebsnetz für telematische Anwendungen, Verkehrsbeeinflussung und Tunnelbetrieb genutzt wird. Dieses Netz werden wir modernisieren und zu einem deutschlandweiten Backbone vernetzen, so dass wir dieses Netz für Bürokommunikation und weitere digitale Anwendungen künftig nutzen können.
Es ist durchaus eine große Herausforderung. Schließlich sind wir ja nicht alleine am Markt. Aber wir können auch viel bieten, zum Beispiel einen sehr guten Tarifvertrag sowie die historische Chance für Mitarbeiter, an dem Aufbau und der Gestaltung einer innovativen IT- und Anwendungslandschaft von Beginn an mitzuwirken. Und tatsächlich – wir haben viele Bewerber.