Wenn es um Nachhaltigkeit geht, werden alle Branchen und Unternehmen zunehmend durch Regularien, Partner und Kunden herausgefordert. Zusätzlich belasten Globalisierung, der anhaltende Fachkräftemangel und der damit einhergehende verhaltene Einsatz neuer Technologien. Was es braucht? Co-Creation, um mit vereinten Skills die komplexen Aufgaben anzugehen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Betrachten wir z. B. den Fußabdruck eines Produktes von der Erstellung bis zur Nutzung. Solche Lieferketten sind eine komplexe Sache. Stellen wir uns die Supply Chain eines deutschen Automobilherstellers vor: erfolgt noch der Zusammenbau des Fahrzeugs in Deutschland, so stammen Teile wie Mikrochips, Kabelbäume und bei E-Autos auch die Batterien und deren Materialien oft aus der ganzen Welt. Zahlreiche Unternehmen sind beteiligt, ein riesiges globales Netzwerk. Es ist genau diese Komplexität, die es so schwer macht, Lieferketten lückenlos auf ihre Nachhaltigkeit hin zu überprüfen, zu optimieren und zu dokumentieren. Wie viele CO2-Emissionen fallen wo in der Supply Chain an? Was ist mit dem Fußabdruck für die Mobilität der Mitarbeitenden und wie kann dieser inklusive Pendelverkehr reduziert werden? Da die Berichtspflichten zahlreicher und strenger werden, führt für viele Unternehmen langfristig kein Weg daran vorbei, genau das zu tun. Das Ziel liegt damit klar vor Augen.
Diese Fragestellungen sind typisch für Unternehmen auf dem Weg zu Net Zero, also einer neutralen Klimabilanz durch Reduktion des Fußabdruckes. Und Lösungen lassen sich hierbei nur zusammen mit Partnern gestalten, wie z. B. ein Data-Space für Umweltdaten entlang der Lieferkette oder Mobilitätslösungen zur Reduktion des Pendelverkehrs an den Unternehmensstandorten. Neben der Reduktion von Emissionen müssen Unternehmen auch ihre Geschäftsmodelle anpassen. So müssen Werteströme in eine Kreislaufwirtschaft umgebaut werden. Reuse, Repair, Refurbish, Repurpose sind hier Schlagworte, die bestehende Produktionsprozesse anpassen. Kunden werden hierbei Services und Produkte anders nutzen und durch Suffizienzansätze auch einschränken (z. B. Fernreisen).
Diese notwendigen Änderungen sind gleichzeitig eine riesige Chance. Gartner spricht hier schon von Sustainability als Ablösung der Digitalisierungswelle. Wie wichtig Green für die Wirtschaft wird, zeigt zudem die Diskussion um die Reaktion der EU auf den Inflation Reduction Act in den USA: es entsteht ein wahnsinnig großer Markt für Nachhaltigkeitslösungen, der am effektivsten in industrieübergreifender Zusammenarbeit realisiert werden kann.
Viele Faktoren unterstützen Unternehmen, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Aus vielen Interviews mit ESG-Leitenden haben wir hierzu 10 Handlungsfelder abgeleitet. Alle Handlungsfelder müssen abgearbeitet werden, aber zwei stechen hervor:
Danach kommen:
Da die Herausforderungen in diesen Handlungsfeldern komplex sind, kommt der Zusammenarbeit eine besondere Gewichtung zu – wenn nicht sogar eine essenzielle. Denn wir und die Umwelt haben keine Zeit und erst recht nicht für Fehler. Erschwerend kommt hinzu: der zunehmende Ressourcenmangel und die Sorge vor zu hohen Kosten, wenn es um Nachhaltigkeitstransformation geht. Studien zeigen, dass bis 2030 weltweit rund 85 Millionen Arbeitskräfte fehlen werden. Experten, die es auch dringend braucht, um Klima- und Umweltschutz umfänglich umzusetzen. Es geht um ökologische und auch soziale Verantwortung, um ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) erfüllen zu können. Die Vorteile von Co-Creation liegen also klar auf der Hand. Wie wertvoll – und in der heutigen Zeit auch notwendig – diese Methode ist, möchte ich anhand des sogenannten Treibhausgasprotokolls (Greenhouse Gas Protocol, GHG Protocol) vertiefen. Denn viele Unternehmen ziehen das Protokoll inzwischen heran, um ihre Nachhaltigkeitsziele zu definieren.
Wirtschaften Betriebe in allen drei Scopes nachhaltig, potenziert sich die Komplexität geradezu. Ein Telekommunikationsanbieter wie die Telekom muss sich demnach nicht nur um eine umweltschonende Produktion bei den Herstellern von Mobiltelefonen bemühen, sondern seine Geräte auch im Blick haben, wenn sie beim Endkunden sind. Er müsste z. B. die Rückführungsquote der Mobiltelefone erhöhen, um sie zu möglichst wieder einer neuen Nutzung zuzuführen (reuse / repair), oder diese zu recyceln und wertvolle Rohstoffe einzusparen. Das wiederum erfordert eine intensive Zusammenarbeit mit Logistikern, Stichwort „Reverse Logistics“. Und bei all dem müssten die Einflüsse, die diese Maßnahmen auf die Nachhaltigkeit des Unternehmens und seine Produkte haben, stets dokumentierbar sein. Es gilt also, die gesamte Wertschöpfungskette in der eigenen Nachhaltigkeitsstrategie abzubilden – nur die eigene Industrie reicht nicht mehr. Scope-3-Nachhaltigkeit ist damit zweifellos eine Herausforderung und von entscheidender Bedeutung. Denn die meisten Emissionen, für die Unternehmen verantwortlich sind, stammen nicht aus den ersten beiden Scopes.
Eine grünere Zukunft gestalten wir schneller mit Co-Creation. Genau hier kommt das T-Systems „Co-Creation Advisory Board“ ins Spiel. Ein Treffpunkt für Unternehmen aus allen Industrien – ganz nach dem Motto “Rethink the system”. Mit Innovationskraft und dem Know-how sämtlicher Experten und Partner werden aus etablierten Best Practices neue Use Cases entwickelt. So liegen ursprüngliche Anforderungen und passender Use Case nah beieinander, mit Design Thinking als elementarem Bestandteil. Die Teilnehmer haben im Co-Creation-Prozess die Chance, innerhalb eines einzigartigen branchenübergreifenden Ökosystems genau die Lösungen zu erhalten, die sie brauchen und sind nicht an die Entwicklungen zentraler Anbieter gebunden. So wird Nachhaltigkeit auch wirtschaftlicher. Da das Event zudem in das EU-Förderprogramm IPCEI-CIS eingebettet ist, lassen sich im weiteren Verlauf Fördermittel der Europäischen Union beantragen, um die entwickelten Innovationen schneller zur Marktreife zu bringen.
Lösungen zur Nachhaltigkeit werden exponentiell wachsen. Wir als IT-Service-Provider wollen mit Partnern und Kunden Teil dieser Lösung werden. Ich lade Sie ein, werden Sie Teil dieser Community und lassen Sie uns die Nachhaltigkeitsziele für Unternehmen und Gesellschaft angehen. Es warten spannende Wochen der gemeinsamen Produktentwicklung.
Los geht´s mit dem Inspiration Day am 7. März, wo wir Herausforderungen der Nachhaltigkeit durchdringen und voneinander lernen wollen. Es folgt der Ideation Day am 20. April. Hier konkretisieren ausgewählte Teilnehmer ihre Ideen bis zu ersten Prototypen. Mit dem Innovation Day am 16. Mai findet das Programm seinen Höhepunkt: Die Teilnehmer testen die Prototypen, richten Pilotprojekte ein und erarbeiten ein Minimum Viable Product. Alle Termine knüpfen inhaltlich aneinander an und führen die Idee von Co-Creation für Nachhaltigkeit fort.
Wir sind startklar für Co-Creation, Sie auch?
Dann sehen und sprechen wir uns auch persönlich!
Ihr Stephan de Haas
Erfahren Sie, welche Herausforderungen Industrien bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit bewegt.
Jetzt ansehen!