So viel wie möglich standardisieren: Das ist der Wunsch vieler Unternehmen, wenn es um ihre SAP-Systeme geht. Denn standardisierte Prozesse bedeuten weniger Aufwand und niedrigere Kosten. Andererseits gibt es einzigartige Abläufe, mit denen man sich vom Wettbewerb abhebt. Doch was sollte beim Wechsel zu SAP S/4HANA Priorität haben? Mit dem MAX4SAP-Template können Unternehmen flexibel sowohl Standardprozesse als auch individuelle Prozesse abbilden.
Was steckt hinter MAX4SAP? Ein vorkonfiguriertes Template, das standardisierte industrierelevante Prozesse mit schematischen Abläufen, vorgefertigte Stammdaten und Berechtigungskonzepte berücksichtigt. Hinzu kommen eine umfängliche Prozessdokumentation sowie verschiedene Testszenarien. Je nach Kundenwunsch können Prozesse in der desktop-basierten Oberfläche SAP GUI (Graphical User Interface) oder der Weboberfläche SAP Fiori dargestellt werden.
Das Besondere daran: MAX4SAP ist wie ein modularer Baukasten konzipiert. Die Kunden wählen, ob sie Prozessschritte oder eine ganze Reihe von Abläufen abbilden beziehungsweise übernehmen möchten. In allen Fällen steht T-Systems beratend zur Seite, behält die Kundenanforderungen im Blick und zielt auf alle möglichen Mehrwerte der SAP S/4HANA-Implementierung ab.
Aktuell beinhaltet MAX4SAP über 40 E2E-Prozesse und mehr als 150 modulare Prozesse. Dazu zählen Abläufe wie Order-to-Cash, Purchase-to-Pay oder Plan-to-Inventory, die typisch für die Fertigungs- und Automobilindustrie sind. Zudem werden klassische SAP-Module wie Finance (FI), Controlling (CO), Produktionsplanung (PP), Procurement & Inventory Management (MM), Sales & Distribution (SD) oder Extended Warehouse Management (EWM) abgebildet. MAX4SAP gibt es auf Deutsch und auf Englisch. Auch landestypische Compliance-Vorgaben oder Währungen können berücksichtigt werden. So hat T-Systems beispielsweise für die Intercompany-Prozesse auch Schweizer Franken einbezogen.
Beim Übergang zu SAP S/4HANA unterstützt MAX4SAP vor allem beim „Explore“ und „Design“ des Transformationsprojekts. Zum Hintergrund: Transformationsprojekte starten meist mit einer Explore-Phase.
Hierbei wird die aktuelle SAP-Landschaft des Unternehmens analysiert, um festzustellen, welche Systeme etwa durch Release-Updates oder Patches aktualisiert werden müssen, um künftig SAP S/4HANA zu unterstützen. Zugleich untersucht man die Geschäftsprozesse und -anforderungen, um herauszufinden, welche Funktionen in SAP S/4HANA abgebildet werden sollten.
Im Rahmen der Explore-Phase findet in der Regel eine Fit-to-Standard-Analyse statt. Die Methode hilft Unternehmen, festzustellen, ob sich eine bestimmte Geschäftsanforderung durch die standardmäßigen Funktionen und Prozesse von SAP S/4HANA abdecken lässt. Oder ob sie so spezifisch ist, dass die SAP-Software entsprechend angepasst werden muss.
Besonders wenn Unternehmen über viele Jahre Eigenentwicklungen aufgebaut haben, wünschen sie sich im Zuge der Transformation häufig einen „Back to Standard“. Damit befreien sie sich von Altlasten, die zu Kompatibilitätsproblemen führen, das Einspielen neuer Patches oder Releases erschweren und den SAP-Lifecycle verkomplizieren. Diese Workshops werden durch die in MAX4SAP Inhalte unterstützt.
Anhand der Ergebnisse aus der Fit-to-Standard Analyse gilt es in der Design-Phase, den detaillierten Plan für die Umstellung zu entwickeln. Zudem legen die Unternehmen in dieser Phase ihre technischen und funktionalen Anforderungen fest und planen die Datenmigration sowie die Integration weiterer Prozesse.
In der Praxis stellt T-Systems innerhalb von 14 Tagen eine Kopie des MAX4SAP-Templates exklusiv für den Kunden zur Verfügung. Darin präsentieren SAP-Experten von T-Systems die für den Kunden relevanten Standard-E2E-Prozesse. Ein Vorteil: Dank MAX4SAP benötigen Unternehmen für die Explore- und Design-Phase bis zu 30 Prozent weniger Zeit als auf herkömmliche Weise. Eine gute Ausgangsbasis, um erfolgreich zu SAP S/4HANA zu migrieren.
Zwar gibt es mit SAP Best Practices auch von SAP ein Process Framework für die SAP S/4HANA-Migration, allerdings bietet MAX4SAP deutlich mehr Möglichkeiten. Unternehmen können die Prozess-Templates von MAX4SAP flexibel einsetzen, zum Beispiel als Sandbox-Lösung oder als Startpunkt für ein SAP-Entwicklungssystem.
Wie variabel sich MAX4SAP nutzen lässt, zeigt sich beispielsweise bei Prozessen, die die Lagerverwaltung betreffen. Die Gesamtlösung umfasst verschiedene Lagerverwaltungsmodule wie SAP Extended Warehouse Management (EWM), Inventory Management (MM-IM) oder Stock Room Management (StRM). Dabei eignet sich EWM besonders für zentrale Standorte und große Werke, nicht aber für kleinere Fabriken oder weniger komplexe Lager. T-Systems kann die Prozess-Templates jedoch für kleinere Standorte entsprechend zuschneiden und Varianten anbieten, die beispielsweise nur aus StRM bestehen.
Das T-Systems-Team hat ehrgeizige Pläne. Mehr als 50 Experten weltweit sorgen dafür, dass kontinuierlich neue Prozesse ins Template einfließen. Im vergangenen Jahr wurden beispielsweise die Module Enterprise Asset Management und Embedded Analytics ergänzt. Außerdem haben die Experten parallel, ein MAX4SAP-Template für SAP Master Data Governance (MDG) abgebildet, und es fand ein Wechsel auf das SAP S/4HANA Release 2023 mit sämtlichen neuen Funktionalitäten statt.
Für dieses Jahr sind im MAX4SAP Template unter anderem folgende neue Themen geplant: SAP Integrated Business Planning (IBP), SAP Digital Manufacturing (DM) und SAP Cloud Application Lifecycle Management (CALM).