Der Betrieb der Plattform auf Basis von Cloud-Prinzipien erlaubt nicht nur ein schnelles Upscaling der Kapazitäten und das Sicherstellen der Business Continuity. Vielmehr schafft er auch eine zukunftsfähige Basis für die Aufstellung des Unternehmens im Rahmen des „New Normal“ nach Corona. Die Mitarbeiter gewinnen ein hohes Maß von Unabhängigkeit von ihrem stationären Arbeitsplatz im Büro und bestimmen über das eingesetzte Endgerät. Gleichzeitig genügt die Architektur höchsten Sicherheits- und Datenschutzstandards. Alle Daten verbleiben im geschützten Unternehmensnetzwerk.
Mit dem passenden Pay-as-you-use-Modell geht das Chemieunternehmen kein finanzielles Risiko ein. Kapazitäten werden nach Bedarf kurzfristig genutzt, zurückgegeben und entsprechend bezahlt.
Mit diesem wegweisenden Konzept stellt T-Systems seine Kompetenz im Umfeld der kurzfristigen Bereitstellung von Arbeitsplatz-Systemen unter Beweis.
Klaus Friemann, Projektleiter, T-Systems
Covid-19 traf im Frühjahr 2020 viele Volkswirtschaften unerwartet. Als absehbar wurde, dass es in vielen Volkswirtschaften zu einem Lockdown kommen würde, musste ein global agierendes Chemieunternehmen seine Pläne für das Business Continuity Management überdenken und entsprechende Vorsorgemaßnahmen für seine internationale geschäftliche Handlungsfähigkeit ergreifen – denn laufende Prozesse wie Produktionsplanung, Produktauslieferungen, Rechnungsstellung und Gehaltszahlungen mussten aufrechterhalten werden. Mit T-Systems hatte das Chemieunternehmen einen Partner an der Seite, der kurzfristig drastisch erweiterte Arbeitsplatzkapazitäten für das Remote Working bereitstellen konnte.
Die meisten Büroangestellten des Chemie-Unternehmens greifen für ihre Tätigkeit auf einen traditionellen stationären Arbeitsplatz-PC zurück. Lediglich 5.000 Mitarbeiter nutzten bereits ein modernes, virtuelles Arbeitsplatz-System. Dieses wird aus den internationalen Rechenzentren von T-Systems in den USA, Europa und Asien bereitgestellt. Für das Worst-Case-Szenario, in dem alle White-Collar-Worker im Home Office arbeiten, brauchte das Unternehmen allerdings 40.000 Arbeitsplätze – und dies innerhalb kürzester Zeit.
Die Entscheider gingen von nationalen Lockdowns in den nächsten Tagen bzw. Wochen aus. Mit traditionellen Bereitstellungsmethoden für Remote-Arbeitsplätze war an eine kurzfristige Erreichung der Arbeitsfähigkeit für zusätzliche 35.000 Mitarbeiter nicht zu realisieren. Schon die Anschaffung der zusätzlichen Endgeräte hätte den verfügbaren Zeitrahmen gesprengt – ganz zu schweigen von den dafür notwendigen Kapitalaufwänden. In dieser Situation adressierte das Chemieunternehmen T-Systems.
Zusätzlich zu den Business-Herausforderungen stand T-Systems vor der Aufgabe, die zusätzlichen Remote-Arbeitsplätze im Rahmen der Multi-Cloud-Strategie des Unternehmens zu realisieren. Diese erhöht den Komplexitätsgrad für IT-Projekte deutlich. So sind beispielsweise das Identity Management, das Netzwerk und der Betrieb von Anwendungen bei verschiedenen Providern.
T-Systems schlug vor, die existierende Citrix-basierte Plattform für die virtuellen Arbeitsplatz-Systeme als Basis für die Erweiterung der Kapazitäten zu nutzen. Da bei der Citrix-Lösung der jeweilige Arbeitsplatz des Mitarbeiters inklusive aller Daten de facto in der Microsoft Azure Cloud liegt, können bei diesem Konzept auch beliebige Endgeräte genutzt werden, also beispielsweise der private PC. Mit dem Bring-your-own-Device-Ansatz (BYOD) löste T-Systems gleichzeitig auch das Problem der fehlenden Endgeräte. Die Citrix-Plattform erlaubt den sicheren Einsatz auch privater Endgeräte als Arbeitsplatz-PC, indem sie die private und die geschäftliche Nutzung sauber voneinander abtrennt.
Innerhalb von fünf Tagen konnte T-Systems die erforderlichen zusätzlichen Kapazitäten für das Remote Working bereitstellen. Die Bereitstellung beinhaltete nicht nur die virtuellen Arbeitsplätze, sondern auch die erforderlichen Applikations-Lizenzen. Der Abruf erfolgt im Rahmen eines Abrufkontingents – d.h. das Unternehmen kann die Kapazitäten nicht nur technisch schnell nach oben und unten skalieren: Das Konzept ist auch mit einer passenden Pay-as-you-use-Basis unterlegt. Auf der Grundlage des Projekts bietet T-Systems die Lösung unter dem Titel „Future Port“ als Produkt am Markt an. Sie erlaubt u.a. auch den gesetzeskonformen Einsatz von Public-Cloud-Diensten vor dem Hintergrund des jüngsten EuGH-Urteils, das den US Privacy Shield kippte.