Bei diesem Projekt für den Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) lief alles nach Plan. Sowohl IT.NRW als auch das LBV zeigten sich mit dem Projektverlauf sehr zufrieden. Die gesamte Umstellung auf SAP HANA wurde wie vereinbart im engen Zeitrahmen von nur 16 Monaten und zu den geplanten Kosten durchgeführt. Die für das LBV äußerst geschäftskritische Migration verlief reibungsfrei und geräuschlos am verlängerten Wochenende. Montags konnten die Anwender wie gewohnt in ihrem nunmehr sehr schnell gewordenen SAP HCM arbeiten. Heute profitiert das Land von der Zeiteinsparung bei den Abrechnungsläufen: Die Kernabrechnungszeit konnte um 50 Prozent reduziert werden. Auch die Wartungskosten haben sich auf ein Minimum reduziert. Bereits nach 12 Monaten ist der Return on Investment erreicht. Insgesamt hat das Land mit der SAP-HANA-Lösung nicht nur eine sehr wirtschaftliche, sondern auch zukunftssichere und investitionsgeschützte Technologie bekommen, da der Walldorfer Softwarehersteller ab 2025 alle seine Produkte nur noch auf der In-Memory-Datenbank SAP HANA laufen lassen möchte. Das Land Nordrhein-Westfalen ist stolz auf seine neue HANA-Umgebung. Im weltweiten Ranking gibt es nur eine mit mehr monatlichen Personalabrechnungen.
T-Systems habe den Prozess so verbessert, dass die Betriebskosten um 5 Millionen Euro gesunken sind, erklärt Dr. Jan Mütter, Geschäftsbereichsleiter IT-Lösungen von IT.NRW im Interview.
Das Projekt ist für mich wie das nächste Level bei Super Mario: Wir haben das alte Level verlassen. Mit ERP HCM auf dem IBM-Großrechner waren wir weit weg vom Mainstream, was Unterstützung schwierig machte. Mit dem neuen Level mit SAP HANA haben wir die Tür in die Zukunft aufgestoßen und haben nun die Möglichkeit die Anwendung zu optimieren – und Auswertungsmöglichkeiten zu nutzen, die es in der alten Welt nicht gab.
Dr. Jan Mütter, Geschäftsbereichsleitung „IT-Lösungen“, IT.NRW
Monat für Monat sind im Land Nordrhein-Westfalen rund 279.000 Beamtinnen und Beamte, 190.000 Entgeltempfängerinnen und -empfänger sowie 207.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger auf eine pünktliche Überweisung angewiesen. So war es für das zuständige Landesamt für Besoldung und Versorgung NRW (LBV) wie auch für die IT-Verantwortlichen bei IT.NRW eine schwierige Entscheidung, wie und wodurch der bisherige kostspielige Großrechner abgelöst werden sollte. Für das Land Nordrhein-Westfalen stand einiges auf dem Spiel.
Bislang hielt IT.NRW unter anderem für die monatlichen Personalabrechnungsfälle einen Großrechner mit darunter liegender DB2-Datenbank vor. Kurz vor Ablauf des Wartungsvertrags entschieden sich das LBV und IT.NRW für eine neue Lösung. Diese sollte zum einen die bislang hohen Wartungskosten reduzieren und zugleich die Tür öffnen für eine Konsolidierung der Infrastruktur. Die öffentliche Ausschreibung mit offenem Verhandlungsverfahren umfasste ein Gesamtpaket aus Konzeption, Testing, Projektmanagement, Technologien, Implementierung inklusive der zeitnahen Migration aller Daten aus SAP HCM (Human Capital Management) vom alten auf das neue System. Große Herausforderungen lagen im enormen Zeitdruck für die Umstellung dieser Personalinstallation und in ihrer hohen Kritikalität.
T-Systems setzte sich mit seiner Gesamtkonzeption und einem überzeugenden Preis-Leistungs-Verhältnis durch. Dank der Erfahrungen aus der bisherigen Zusammenarbeit mit dem Land Nordrhein-Westfalen in anderen Projekten konnte T-Systems eine Lösung unter ganzheitlicher Betrachtung und mit optimalem Zuschnitt auf die Anforderungen von Land, IT.NRW und LBV entwickeln.
T-Systems gewann die öffentliche Ausschreibung mit einer passend zugeschnittenen Gesamtlösung aus Konzeption, Testing, Projektmanagement, Technologien, Implementierung und der zeitnahen Migration aller Daten aus SAP HCM vom alten auf das neue System. Die von T-Systems konzipierte Gesamtlösung basiert auf einer stabilen und performanten SAP-HANA-zertifizierten x86-Hardware und einer hochverfügbaren, schnellen SAP-HANA-Datenbank. Die gesamte Systemarchitektur wurde einem ausgiebigen Testing unterzogen und redundant ausgelegt, um die kritischen Abrechnungsläufe entsprechend abzusichern. In seiner Rolle als Generalunternehmer steuerte T-Systems auch die Subunternehmer. Dell EMC lieferte und installierte die Hardware. SNP war für die Durchführung der Datenmigration zuständig. Das eingesetzte SAP-Standard-Werkzeug migrierte die riesen Datenbestände des Quellsystems auf das neue Zielsystem in so kurzer Zeit, dass die Migration an nur einem verlängerten Wochenende erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Nach umfassendem Know-how-Transfer von T-Systems an IT.NRW, Übergabe aller Dokumentationen und erfolgreicher Durchführung der ersten drei Abrechnungsläufe konnte T-Systems den Betrieb der neuen SAP-HCM-Infrastruktur an IT.NRW übergeben. Während der Betriebsphase unterstützt T-Systems weiterhin mit 3rd Level Support und bei eventuell notwendigen Systemanpassungen.
Die Landesverwaltung in Nordrhein-Westfalen ist dreistufig organisiert. So gibt es Oberste Landesbehörden wie die Ministerien und Landesämter, Behörden auf mittlerer Verwaltungsebene, die Bezirksregierungen, und Behörden der unteren Verwaltungsebene. Zu ihnen gehören Landschaftsverbände, Finanzämter und Kreispolizeibehörden. Außerdem gibt es Landesbetriebe, die marktfähige Dienstleistungen im Wettbewerb mit anderen öffentlichen Institutionen oder privaten Unternehmen erbringen. Das zu den Landesoberbehörden zählende Landesamt für Besoldung und Versorgung NRW (LBV) betreut monatlich rund 676.000 Zahlfälle, die sich wie folgt verteilen: rund 279.000 Beamtinnen und Beamte, 190.000 Entgeltempfängerinnen und -empfänger, 207.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger. Jeder einzelne Zahlfall muss berechnet und zahlbar gemacht werden. Unter anderem dafür ist der Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW) als Dienstleister des Landes für IT und Statistik zuständig.