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SAP DevOps: In kleinen Schritten zum Erfolg

Viele Unternehmen schwören auf DevOps – allerdings nicht im SAP-Umfeld. Dabei gibt es hier großes Potenzial für agiles Vorgehen

11. November 2022Marc Paschalis

Warum sich DevOps auch für SAP-Landschaften lohnt

Traditionelle SAP-Entwicklungsprozesse bedeuten, Veränderungen im Schneckentempo umzusetzen. Häufig dauert es sehr lange, bis notwendige Änderungen oder neue Geschäftsanforderungen im SAP-System abgebildet werden. Ganz anders mit DevOps. Der agile Ansatz ermöglicht schnelle Anpassungen, verkürzt Release-Zyklen und sorgt insgesamt für eine höhere Qualität beim SAP-Betrieb.

Was ist DevOps?

DevOps Kodierung

Hinter DevOps steckt eine Sammlung von Methoden, Tools und Denkweisen, mit denen Softwareentwicklung (Development) und IT-Betrieb (Operations) eng zusammenarbeiten. Ziel ist es, Prozesse für die kontinuierliche Integration, Entwicklung, Bereitstellung und Verbesserung von Software im Unternehmen zu etablieren. Durch Continuous Integration (CI) und Continuous Deployment (CD) lassen sich SAP-Entwicklungsprojekte aktuell halten und eher an den Endanwender ausliefern. Der Vorteil: Da sich die Entwickler und IT-Betriebsteams optimal abstimmen, werden potenzielle Fehlerquellen früher erkannt, sodass individuelle Entwicklungen innerhalb der SAP-Systeme deutlich robuster und ausfallsicherer werden.

Anforderungen der Fachseite fix umsetzen

Ein Beispiel: Am 1. Januar 2023 tritt das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) in Kraft. Es besagt, dass Unternehmen innerhalb der Lieferkette die Verantwortung für das Handeln ihrer Partner übernehmen müssen. Entsprechend ist es notwendig, dass sie die in der Beschaffung und der Supply Chain eingesetzten SAP-Systeme an die gesetzlichen Vorgaben anpassen. Beim klassischen SAP-Entwicklungsmodell gibt dabei die Fachseite ihre Anforderungen an die IT-Abteilung weiter. Organisatorische Silos erschweren die Zusammenarbeit. Denn Aufgaben wie Programmierung, Testing oder der Übergang in den laufenden SAP-Betrieb werden unübersichtlich zwischen den Teams hin- und hergeschoben. Ein solches Vorgehen erstreckt sich meist über mehrere Monate. Mit DevOps hingegen können erforderliche Anpassungen früher getestet und ausgerollt werden – und das nicht nur in der Lieferkette, sondern auch in allen anderen Geschäftsbereichen wie Finanzbuchhaltung, Logistik oder Vertrieb.

SAP-Organisationen haben Nachholbedarf

Eine Hand hält ein digitales Display

Während Unternehmen bei Nicht-SAP-Projekten bereits vielfach auf DevOps setzen, ist der DevOps-Reifegrad in SAP-Organisationen eher gering. Laut einer aktuellen Umfrage nutzen erst vier Prozent der SAP-Kunden DevOps unternehmensweit, 14 Prozent in mehreren Bereichen und 20 Prozent für erste Pilotprojekte. Immerhin soll DevOps für mehr als die Hälfte der SAP-Organisationen in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. SAP-Kunden erwarten in diesem Zusammenhang in erster Linie eine höhere Qualität der Prozesse in der Softwareentwicklung sowie mehr Transparenz zum Bearbeitungsstatus von Kundenanforderungen, mehr Möglichkeiten der Automatisierung für den gesamten Software-Lebenszyklus und eine Entlastung der Fachabteilungen von manuellen Change- und Test-Aufwänden.

Einstieg in DevOps erleichtern und klein beginnen

Warum aber wird DevOps im SAP-Umfeld nicht häufiger genutzt? Das hat mehrere Gründe. Zum einen laufen DevOps-Prozesse (Plan-Build-Run) weitestgehend automatisiert ab. Änderungen oder Neuentwicklungen gehen nach der Programmierung kontinuierlich in die Test- und Produktivumgebungen über. Gerade bei globalen SAP-Landschaften stellt dies eine Herausforderung dar. Denn werden neue Funktionen in der SAP-Produktivumgebung veröffentlicht, gilt es, alle Schnittstellen und angebundenen Prozesse entsprechend zu integrieren, um die Kompatibilität sicherzustellen.

Zum anderen eignet sich die DevOps-Methodik nicht für alle SAP-Vorhaben gleichermaßen. Insbesondere aufwendige Projekte, wie die Einführung von SAP S/4HANA an allen globalen Standorten, werden von den Kunden auch heute noch bevorzugt in der Wasserfallmethodik durchgeführt. Hier eignen sich für einen Start in die agile Vorgehensweise zunächst kleinere SAP-Projekte, um den laufenden Betrieb zu verbessern und neue Features sowie Prozesse zu implementieren.

Interdisziplinäre DevOps-Teams lösen Silos ab

Wichtige Voraussetzungen für den Erfolg von DevOps sind eine offene Unternehmenskultur und ein agiles Mindset der Belegschaft. Hierfür gilt es, die bisherigen Silostrukturen in SAP-Organisationen aufzubrechen. Stattdessen übernehmen interdisziplinäre DevOps-Teams mit sechs bis acht Mitarbeitenden das Ruder: Der Product Owner agiert ähnlich einem Projektleiter. Er definiert die Anforderungen, begleitet den kompletten Entwicklungsprozess und behält die Projektfortschritte im Blick. Die Entwickler programmieren im engen Schulterschluss mit ihm die notwendigen Features. Darüber hinaus sind Experten für SAP-Testprozesse, SAP Applications & Operations und agiles Change Management im Boot. Das Team tauscht sich kontinuierlich aus, wobei jedes Mitglied eigenverantwortlich arbeitet. Dabei halten sie in allen DevOps-Prozessen stets den Geschäftserfolg im Blick.

Toolchain sorgt für durchgehende Automatisierung

Neben dem agilen Mindset steht und fällt der Erfolg von DevOps mit der eingesetzten digitalen Tool-Palette. Für Unternehmen ist es oftmals nicht einfach, unter den zahlreichen DevOps-Tools das für die eigenen Zwecke am besten geeignete Werkzeug zu finden. Daher hat T-Systems einzelne Tools intensiv geprüft und DevOps-Lösungen gefunden, die optimal zu SAP-Projekten, Deployment und Betrieb passen. Das Ergebnis ist eine umfassende Toolchain unter anderem mit Lösungen für Dokumentation, Testing und Qualitätssicherung.

Plan-Build-Run mit praktischen Tools

Für jede Phase im DevOps-Prozess gibt es das passende Tool: So nutzt T-Systems für die Planung der einzelnen DevOps-Schritte die Softwarelösung Jira. Um neu programmierte Features automatisiert zu testen, kommen Tools von Tricentis oder die auf SAP DevOps spezialisierte Testautomatisierungsplattform von Basis Technologies zum Einsatz. Auch DevOps-Lösungen von SAP selbst sind mit dabei. So setzt T-Systems auf das SAP Git-enabled Change and Transport System (gCTS), um neue Funktionen in der SAP-Landschaft auszurollen. Oder bildet mit dem SAP Solution Manager (SAP SolMan) den Lebenszyklus einer Anwendung ab, insbesondere wenn es um Application Management & Modernization (AMM) geht. Nicht zuletzt kann T-Systems aber auch alle von Kunden gewünschten DevOps-Tools einbinden.

SAP vergibt DevOps-Zertifikat an T-Systems

Die SAP-Experten von T-Systems helfen Unternehmen, DevOps in der Praxis umzusetzen. Sie verfügen über langjährige Erfahrungen mit agilen Methoden und besitzen großes SAP-Know-how, wie die globale DevOps-Zertifizierung von SAP zeigt. Diese bestätigt, dass T-Systems agile Methoden beherrscht, umfassende DevOps-Kompetenzen besitzt und über eine moderne Toolchain verfügt.

Ausblick: Agile Methoden für die Cloud

Nicht nur für SAP-Kunden, sondern auch für SAP selbst wird DevOps in den nächsten Jahren immer wichtiger werden. Grund genug für T-Systems, die eigene DevOps-Expertise rund um SAP kontinuierlich weiter auszubauen. Konzentrieren sich die T-Systems-Experten momentan vor allem auf On-Premise SAP-Installationen, rücken künftig auch Cloud-Lösungen in den Fokus. Dann geht es darum, die Vorteile von DevOps auch mit der SAP Business Technology Platform (BTP) oder in der Public Cloud mit AWS oder Microsoft Azure zu heben.

Zur Person
Marc Paschalis

Marc Paschalis

Offering Manager SAP S/4HANA Transformation, T-Systems GmbH International

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