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Auf generative KI gestützte virtuelle Assistenten ermöglichen Prompt Engineers und Nutzern die einfache Interaktion mit KI.

Was ist Künstliche Intelligenz (KI)?

KI entdecken: Entwicklung, Anwendungsbereiche und Auswirkungen auf den Technologiesektor und die Weltwirtschaft

Die Geschichte der KI: Wichtige Daten und Namen

Es ist daher nicht verwunderlich, dass KI seit Jahrhunderten die kollektive Vorstellungskraft der Menschen fesselt. Obwohl ihre modernen Ursprünge in den 1950er Jahren liegen, als John McCarthy den Begriff prägte und Alan Turing den berühmten „Turing Test“ konzipierte, reicht die Idee, intelligente Wesen zu erschaffen, bis in antike Mythen über „Automatons“ und die „Golems“ der jüdischen Folklore zurück. Frühe Entwicklungen legten das Fundament für die heutige KI – von Turings Entschlüsselung des Enigma-Codes während des Zweiten Weltkriegs bis hin zum Dartmouth Workshop von McCarthy im Jahr 1956, der die ersten KI-gestützten Problemlösungsprogramme hervorbrachte. Diese frühen Anstrengungen markierten den Übergang der künstlichen Intelligenz von der Fiktion zu einer sich entwickelnden wissenschaftlichen Realität.

In ihrer Anfangszeit konzentrierte sich KI auf symbolische KI und Expertensysteme, die auf Wissen und Schlussfolgerungen anhand von Symbolen und Logik beruhten. In den 1960er Jahren ermöglichte die Entwicklung von Programmiersprachen wie LISP-Maschinen, algebraische Aufgaben zu lösen, Dame zu spielen und Gespräche mit Menschen zu simulieren. Dazu zählen auch die ersten virtuellen Assistenten, unter anderem Joseph Weizenbaums „Eliza“, ein Chatbot, der psychotherapeutische Gespräche simulierte. Auf diese Durchbrüche folgten jedoch in den 1970er und 1980er Jahren erhebliche Herausforderungen – der sogenannte „KI-Winter“. Er war geprägt durch überhöhte Erwartungen, mangelnde Rechenleistung und schwindende Finanzmittel. Viele Projekte wurden eingestellt, doch das Interesse kehrte zurück, als Wissenschaftler begannen, mit neuronalen Netzen zu arbeiten, die an die Funktionsweise des menschlichen Gehirns angelehnt waren. Die Wiederbelebung von KI begann dann in den 1990er und frühen 2000er Jahren, als Rechenleistung und Datenverfügbarkeit deutlich zunahmen. Ein Meilenstein war das Jahr 1997, als IBMs „Deep Blue“ Schachweltmeister Garry Kasparov besiegte und damit die Leistungsfähigkeit von KI bei intellektuellen Aufgaben unter Beweis stellte. Die neue Ära der KI begann in den 2010er Jahren mit dem Aufstieg von Deep Learning. Maschinen folgten nun nicht mehr nur vorprogrammierten Anweisungen, sondern begannen, eigenständig zu lernen, indem sie Muster in Daten analysierten. Diese Entwicklung wurde durch zwei bedeutende technologische Durchbrüche ermöglicht:  Convolutional Neural Networks (CNNs) und Transformer-Modelle. Diese beiden Technologien eröffneten neue Möglichkeiten bei Transformationsaufgaben wie Sprachverarbeitung, Bilderkennung und Videoanalyse. Transformer-Modelle, die 2017 eingeführt wurden, versetzten KI-Systeme in die Lage, kontextuelle Zusammenhänge wesentlich besser zu erfassen – ein Fortschritt, der sich unter anderem in der Verbesserung von Google Translate zeigte.

Integration von KI in den Alltag

Die Integration von künstlicher Intelligenz in unser tägliches Leben ist beeindruckend. Eng spezialisierte KI (Narrow AI) ist die Grundlage für digitale Assistenten wie Siri, Alexa und Cortana und für Empfehlungssysteme für Streaming-Plattformen und den Onlinehandel. KI hat Wissenschaftlern dabei geholfen, biologische Sequenzen zu analysieren, um schneller geeignete Medikamente zu identifizieren, und hat das Gesundheitswesen insgesamt verbessert. Auch kreative Bereiche haben KI übernommen – etwa durch Werkzeuge wie MidJourney, mit denen beeindruckende Kunstwerke generiert werden können. Diese schnellen Entwicklungen haben jedoch auch ethische Debatten ausgelöst.  Ein bekanntes Beispiel ist Microsofts Chatbot Tay, der nur wenige Stunden nach seiner Veröffentlichung kompromittiert wurde. Streitigkeiten im Bereich des geistigen Eigentums und der Einsatz KI-gestützter Modelle haben die Situation zusätzlich verkompliziert und verdeutlichen die Notwendigkeit von Regulierung und Kontrolle. KI hat bewiesen, dass sie ganze Branchen verändern kann, zugleich aber auch Besorgnis bei führenden Persönlichkeiten wie Bill Gates, Geoffrey Hinton und Stephen Hawking ausgelöst. Sie warnen davor, dass falsche Zielsetzungen für KI zu katastrophalen Folgen führen könnten – etwa durch ihren Missbrauch als Waffe oder zur gezielten Beeinflussung menschlichen Verhaltens. Dennoch treibt KI weiterhin Innovationen voran und hilft, drängende globale Herausforderungen zu bewältigen. Mit dem Fortschritt von KI steht die Gesellschaft vor der entscheidenden Aufgabe, ihr Potenzial zu nutzen und gleichzeitig ethische Schutzmechanismen zu implementieren, um zu verhindern, dass sie zu einer Bedrohung für die Menschheit wird.

Special

Die Bedeutung von KI in der modernen Welt

Künstliche Intelligenz hat sich von einem Randthema zu einer unverzichtbaren Größe entwickelt, die die Welt von heute maßgeblich mitgestaltet. Was einst als ferne Science-Fiction abgetan wurde, übertrifft heute den Menschen sogar in allen Bereichen der kreativen Intelligenz – etwa in der Bilderkennung, Sprachübersetzung, Sprachtranskription und in der medizinischen Diagnostik. Ihr transformatives Potenzial zeigt sich in verschiedensten Branchen, von Bildung und Gesundheitswesen bis hin zu wissenschaftlicher Forschung und kreativen, künstlerischen Tätigkeitsfeldern. KI-Werkzeuge entwickeln sich zu digitalen Begleitern, einfühlsamen, sachkundigen und handlungsorientierten Systemen, die unseren Alltag grundlegend verändern können.

Was Künstliche Intelligenz wirklich transformativ macht, ist ihre Fähigkeit, unvorstellbare Datenmengen zu verarbeiten und daraus zu lernen. Dadurch werden Aufgaben wie Bilderkennung, Sprachübersetzung und -transkription in bislang nie dagewesener Geschwindigkeit und Genauigkeit möglich. Diese Systeme entwickeln sich zunehmend zu digitalen Gesprächspartnern, die bedeutungsvolle Dialoge führen, emotionale Unterstützung leisten und sogar eigenständig Kunstwerke, Musik oder Gedichte erschaffen können. Heute helfen große Sprachmodelle (Large Language Models, LLMs), die mit Milliarden oder sogar Billionen von Datenpunkten trainiert wurden, Menschen dabei, komplexe Herausforderungen zu bewältigen, ihre Emotionen besser zu steuern und ihren Berufsalltag durch personalisierte Empfehlungen und Erkenntnisse zu gestalten. Die Bedeutung von KI zeigt sich auch in ihrer Fähigkeit, die Produktivität zu steigern, Innovation zu fördern und ganze Branchen zu verändern. Sie treibt autonome Fahrzeuge an, optimiert Energienetze und ermöglicht bahnbrechende wissenschaftliche Entdeckungen, wie etwa die Entwicklung neuer Moleküle und Medikamente. Die Integration von KI in die Gesellschaft schreitet in rasantem Tempo voran – innerhalb weniger Jahre haben Milliarden von Nutzern damit begonnen, mit KI-Systemen zu interagieren. Diese Fortschritte wurden möglich durch das stetige Wachstum der Rechenleistung und die zunehmende Komplexität von KI-Modellen, die heute Daten in einem zuvor unvorstellbaren Umfang verarbeiten können.

Doch trotz all ihrer vielversprechenden Möglichkeiten wirft KI auch kritische Fragen auf – etwa in Bezug auf Ethik, Sicherheit und Regulierung. Bedenken in Bezug auf einen potenziellen Missbrauch von KI, den Verlust von Arbeitsplätzen und die Autonomie von Systemen führen zu schwierigen Diskussionen über ihre Rolle bei der Gestaltung der Zukunft. Probleme wie durch Algorithmen verursachte Voreingenommenheit („KI-Verzerrung“), Datenschutz und Rechenschaftspflicht erfordern dringend Aufmerksamkeit, um sicherzustellen, dass KI-Systeme Werkzeuge bleiben, welche die besten menschlichen Eigenschaften verstärken. Mit der zunehmenden Leistungsfähigkeit solcher Systeme ist es erforderlich, transparente Schutzmechanismen zu etablieren, um Risiken zu minimieren und sicherzustellen, dass sie im Einklang mit menschlichen Werten handeln. KI ist nicht einfach nur ein weiteres Werkzeug – sie markiert einen grundlegenden Wandel in der Art und Weise, wie der Mensch mit Technologie interagiert. Einige Technologieexperten vergleichen KI mit einer „neuen digitalen Spezies“, die in der Lage ist, zu lernen, zu schlussfolgern und mit bislang ungeahnter Autonomie zu handeln. Diese Metapher unterstreicht die Verantwortung von Entwicklern, Regierungen und Gesellschaften, ihre Entwicklung mit Bedacht zu steuern. Die Herausforderung der Zukunft besteht darin, eine KI zu gestalten, die das Beste der Menschheit in sich vereint – unsere Empathie, Kreativität und ethischen Grundwerte –, und gleichzeitig unbeabsichtigte negative Folgen zu vermeiden. 

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Wie KI funktioniert

KI-Systeme bestehen hauptsächlich aus neuronalen Netzen, die nach dem Vorbild unseres Gehirns aufgebaut sind. Unser Gehirn verfügt über Neuronen, die Signale empfangen, diese verarbeiten und dann ein Signal zurücksenden. Ähnlich können künstliche Neuronen Eingaben entgegennehmen, einfache mathematische Berechnungen durchführen und Output erzeugen. Ein künstliches Neuron allein kann nicht viel leisten, aber viele zusammen in einem neuronalen Netz können erstaunliche Dinge vollbringen – etwa Bilder erkennen, Filme empfehlen oder ein Auto steuern. Netze müssen dafür trainiert werden, solche Aufgaben zu bewältigen. Daher lernt die KI, indem sie die Gewichtung der einzelnen Eingaben auf der Grundlage von Rückmeldungen anpasst. Beispiel: Wenn ein Empfehlungssystem deine Bewertung für einen Film erhält, den du gerade gesehen hast, passt es die Gewichtung der Meinungen der einzelnen Kritiker so an, dass zukünftig für dich empfohlene Filme besser zu deinen Vorlieben passen. Mit der Zeit und mit immer mehr Daten wird die KI immer genauer. Die meisten realen Systeme bestehen aus Millionen von Neuronen in verschiedenen Schichten (Eingabe, verborgene Schichten, Ausgabe), die große Datenmengen verarbeiten können. Neuronale Netze werden für viele unterschiedliche Aufgaben eingesetzt – von Film- oder Kaufempfehlungen bis zur Unterstützung der Lösung globaler Probleme wie Klimawandel und Nahrungsmittelproduktion oder bei der frühzeitigen Erkennung von Krankheiten.

5 Schritte, die veranschaulichen, wie KI – insbesondere ein neutrales Netz – funktioniert

  • Dateneingabe: KI beginnt mit der Einspeisung großer Datenmengen (Texte, Bilder, Audiodateien usw.) in das System. Diese Daten dienen als Ausgangsmaterial, aus dem die KI lernt
  • Feature-Verarbeitung: Die Eingabedaten werden in numerische Werte bzw. Merkmale (Features) zerlegt. Diese werden von künstlichen Neuronen verarbeitet. Diese ahmen die Informationsverarbeitung des menschlichen Gehirns nach
  • Mustererkennung und Lernen: Die KI nutzt Algorithmen, um Muster in den Daten zu erkennen. Durch das Anpassen interner Gewichtungen basierend auf korrekten oder falschen Ergebnissen (Feedback) lernt sie mit der Zeit – dies ist der Kern des maschinellen Lernens
  • Ausgabegenerierung: Nach dem Training generiert die KI auf der Grundlage neuer, unbekannter Eingaben Ergebnisse (Ausgaben) – beispielsweise Vorhersagen, Klassifizierungen, Empfehlungen oder Handlungen
  • Kontinuierliche Verbesserung: Durch fortlaufendes Feedback verfeinert die KI ihre internen Parameter ständig und wird dadurch immer präziser und anpassungsfähiger. Dieser Prozess wird oft als Training und Nachtraining bezeichnet

Die Bedeutung von generativer KI: Artifical General Intelligence neu denken

Der derzeit einflussreichste und transformativste Bereich von KI ist die sogenannte generative KI (Generative AI, GenAI). Sie unterscheidet sich von traditionellen KI-Systemen, die für bestimmte vordefinierte Aufgaben entwickelt wurden, da sie neue Inhalte erstellen kann – in Form von Text, Bildern, Musik oder Videos. Während wir fortlaufend neue Anwendungsmöglichkeiten entdecken, wird es immer wichtiger, darüber nachzudenken, wie Künstliche Allgemeine Intelligenz (Artificial General Intelligence, AGI) künftig aussehen könnte und wie GenAI in diesem Zusammenhang am sinnvollsten genutzt werden kann. Auch wenn AGI bislang ein theoretisches Konzept bleibt, hat uns GenAI bereits echte Einblicke in die Zukunft der KI gegeben, insbesondere im kreativen und intellektuellen Bereich, etwa beim Lösen von Problemen, bei der Erstellung von Inhalten und wenn es darum geht, Innovationen anzustoßen.

GenAI-Modelle wie Generative Pre-trained Transformer (GPT), DALL·E und Stable Diffusion sind darauf ausgelegt, Ausgaben zu generieren, die auf den Daten basieren, mit denen sie trainiert wurden. Diese Modelle analysieren riesige Datensätze – von Texten und Bildern bis hin zu Musik und Videos – und nutzen diese Informationen, um neue, eigenständige Inhalte zu erstellen. GenAI erkennt Muster in Daten und generiert Antworten oder Medien, die oft nicht von menschlicher Vorstellungskraft und häufig sogar kaum vom Werk eines Menschen zu unterscheiden sind. Nehmen wir zum Beispiel GPT-3, das Modell hinter Plattformen wie ChatGPT. Es kann Aufsätze schreiben, Fragen beantworten, Inhalte zusammenfassen oder sogar Gespräche führen – und das auf eine Weise, die sehr menschenähnlich wirkt. Bildgeneratoren wiederum verwandeln Texteingaben in Bilder, die reich an Farbe, Details und Tiefe sind. Das sind nur einige Beispiele dafür, wie GenAI die Grenzen des Möglichen in der Kreativbranche neu definiert.

Die Funktionsweise von GenAI ist sehr interessant: GenAI nutzt Deep-Learning-Techniken und große neuronale Netze, um gewaltige Datenmengen zu verarbeiten und zu verstehen. Wenn sie mit vielfältigen Datensätzen trainiert wird, erkennt sie komplexe Muster und Zusammenhänge zwischen Informationen, was ihr dann ermöglicht, neue Inhalte zu generieren. Beispiel Textgenerierung: GenAI sagt nicht nur das nächste Wort auf Grundlage der Grammatik voraus, sondern bezieht auch Kontext und Nuancen mit ein – so entstehen zusammenhängende, sinnvolle und kontextgerechte Inhalte. Ähnlich verhält es sich im Bereich der Bildenden Kunst: GenAI-Modelle, die mit Millionen von Bildern trainiert wurden, erzeugen eigenständige Kunstwerke, die ein tiefes Verständnis von Stilen, Komposition und Farbtheorie widerspiegeln. GenAI verändert Branchen wie Marketing, Werbung und Unterhaltung, indem sie schnell kreative Inhalte wie Blogbeiträge, Social-Media-Inhalte, Videos und sogar digitale Kunst generiert. GenAI kann möglicherweise bei der Entwicklung neuer Medikamente helfen oder klinische Studien simulieren, was die medizinische Forschung beschleunigen wird. In Bereichen wie Bildung und Kundenservice können KI-gestützte Tools wie Lernsysteme und virtuelle Assistenten personalisierte Unterstützung in Echtzeit bieten. Was die neue Generation von KI so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, neue Ideen zu entwickeln und komplexe Probleme zu lösen, ohne dass sie dazu explizit aufgefordert wird. Das macht sie zu einem außergewöhnlich mächtigen Werkzeug für Innovation.

Die Arten von KI-Technologie

Es gibt vier Haupttypen künstlicher Intelligenz: reaktive KI, KI mit begrenzter Speicherkapazität, Theorie des Geistes (Theory of Mind) und KI mit Selbsterkenntnis. Diese Typen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Komplexität und Leistungsfähigkeit. Die einfachste Form ist die reaktive KI. Sie liefert vorhersehbare Ergebnisse auf Grundlage spezifischer Eingaben, verfügt jedoch weder über Lernfähigkeit noch über ein „Gedächtnis“ (keine Speicherkapazität). Beispiele dafür sind IBMs Schachcomputer Deep Blue oder Spamfilter. Obwohl diese Technologien zu ihrer Zeit bahnbrechend waren, ist reaktive KI auf klar definierte Aufgaben beschränkt. Darauf aufbauend nutzt KI mit begrenzter Speicherkapazität zurückliegende Daten in Kombination mit vorprogrammiertem Wissen, um Vorhersagen zu treffen und Aufgaben auszuführen – etwa die Interpretation von Straßenverhältnissen in autonomen Fahrzeugen. Die Datenspeicher dieser Systeme sind jedoch temporär und bleiben nicht dauerhaft erhalten.

Die beiden weiteren Typen – Theory of Mind und KI mit Selbsterkenntnis – stellen zukünftige Entwicklungsperspektiven dar und befinden sich noch im konzeptionellen Stadium. Theory of Mind zielt darauf ab, eine menschenähnliche emotionale Intelligenz zu replizieren, damit Maschinen Emotionen erkennen, verstehen und darauf reagieren können – wie dies bei Robotern wie Kismet und Sophia beobachtet wurde. Eine flüssige emotionale Intelligenz wurde jedoch bisher noch nicht erreicht. Eine fortgeschrittene KI mit Selbsterkenntnis würde ein Bewusstsein, Selbstwahrnehmung sowie ein menschenähnliches Verständnis des eigenen geistigen Zustands aufweisen und dies auch bei anderen erkennen. Die heutige Technologie ist noch weit davon entfernt, dieses Ideal zu erreichen. Dennoch werden weiterhin Fortschritte gemacht, um die Grenzen der KI zu erweitern und höhere Entwicklungsstufen zu erreichen – möglicherweise hin zu einer sogenannten „Superintelligenz“.

Typen von KI: schwache KI vs. starke KI

Nachdem wir die vier Haupttypen von KI betrachtet haben, folgt nun eine weitere wichtige Unterscheidung innerhalb der künstlichen Intelligenz – die zwischen schwacher und starker KI. Schwache KI, auch als „enge KI“ (Narrow AI) bezeichnet, bezieht sich auf Systeme, die für die Ausführung bestimmter Aufgaben in einem klar abgegrenzten Anwendungsbereich entwickelt wurden. Sie bildet die Grundlage von Sprachassistenten (z. B. Siri, Alexa), Empfehlungssystemen (z. B. Netflix, Spotify) und Anwendungen für autonome Fahrzeuge. Obwohl schwache KI effizient und präzise arbeitet, fehlt ihr die allgemeine Intelligenz, Kreativität oder Anpassungsfähigkeit über die programmierten Funktionen hinaus. Sie ist besonders leistungsfähig in Bereichen wie der Verarbeitung natürlicher Sprache, der Bilderkennung oder der Routenoptimierung, kann jedoch weder selbstständig lernen noch eigenständig denken. Starke KI oder AGI (Artificial General Intelligence) bezeichnet ein theoretisches Konzept von Maschinen, die über menschenähnliche Intelligenz, Denkvermögen und Anpassungsfähigkeit verfügen. Im Gegensatz zu schwacher KI könnte eine starke KI disziplinübergreifend lernen, Emotionen verstehen und Probleme kreativ lösen. Zwar ist diese Form der KI bislang rein hypothetisch, doch fiktive Beispiele wie Wall-E oder Vision aus dem Marvel-Universum veranschaulichen die Idee. Der wesentliche Unterschied liegt in ihren Fähigkeiten: Während schwache KI auf spezifische Aufgaben fokussiert ist, steht starke KI für eine umfassende Intelligenz, die das Potenzial hätte, unsere Interaktion mit Technologie grundlegend zu verändern.

Deep Learning im Vergleich zu Machine Learning

Maschinelles Lernen (Machine Learning, ML) und Deep Learning (DL) sind beide Teilgebiete der KI, unterscheiden sich jedoch in der Art und Weise, wie sie Daten verarbeiten und lernen. ML stützt sich auf strukturierte, gekennzeichnete Daten, statistische Verfahren und vom Menschen definierte Merkmale, um Entscheidungen zu treffen. DL hingegen verwendet neuronale Netze mit mehreren Schichten, um große Mengen unstrukturierter Daten ohne menschliches Eingreifen zu verarbeiten. Je mehr Verarbeitungsschichten ein Modell hat, desto tiefer ist das Lernen. DL ist im Wesentlichen eine Sammlung von Algorithmen, die vom menschlichen Gehirn inspiriert sind und dessen Fähigkeit nachahmen, Muster zu erkennen und Entscheidungen zu treffen.

Während ML bei einfacheren Aufgaben wie der Vorhersage von Immobilienpreisen anhand von Merkmalen wie Lage und Größe gute Ergebnisse liefert, eignet sich DL besser für komplexe Probleme wie Bilderkennung oder natürliche Sprachverarbeitung. Ein wesentlicher Unterschied zwischen beiden Ansätzen ist die benötigte Datenmenge: DL benötigt enorme Datenmengen, um die Zuverlässigkeit des Modells zu verbessern, während ML mit kleineren Datensätzen arbeiten kann, sich jedoch mit zusätzlichen Daten möglicherweise nicht so stark weiterentwickelt. Tatsächlich erreichen ML-Modelle oft einen Sättigungspunkt, an dem zusätzliche Daten die Leistung nicht weiter verbessern, während DL-Modelle mit zunehmender Datenmenge kontinuierlich besser werden.

Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht in der Hardware: ML-Modelle lassen sich mit herkömmlichen Prozessoren (Central Processing Units, CPUs) trainieren, während DL deutlich leistungsstärkere Hardware wie Grafikprozessoren (Graphical Processing Units, GPUs) benötigt, um die rechenintensiven Prozesse zu bewältigen. Das Training von DL-Modellen auf einer CPU kann äußerst langsam sein, sodass der Einsatz von GPUs oder Tensor-Prozessoren (Tensor Processing Units, TPUs) unerlässlich ist, um effizient zu arbeiten. Dies macht DL ressourcenintensiver und kostenaufwändiger als ML. Auch die Trainingsdauer unterscheidet sich erheblich: ML-Modelle können oft innerhalb weniger Stunden trainiert werden, während große DL-Modelle Tage oder sogar Wochen in Anspruch nehmen. Allerdings sind DL-Modelle nach dem Training häufig schneller in der Vorhersage als ML-Modelle. Ein Beispiel: Im ML kann ein Algorithmus wie K-Nearest Neighbors (KNN) vergleichsweise langsam sein, während ein trainiertes DL-Modell Bilder oder Sprache nahezu in Echtzeit klassifizieren oder verarbeiten kann.

Ein weiterer zentraler Unterschied liegt in der Merkmalsextraktion: Bei ML müssen Fachleute die relevanten Merkmale manuell definieren. Wenn zum Beispiel ein ML-Modell vorhersagen soll, ob ein Bewerber eingestellt wird, müssen Parameter wie Bildungsweg, Zertifikate und Berufserfahrung explizit vorgegeben werden. Im Gegensatz dazu kann DL die relevanten Merkmale automatisch aus den Rohdaten extrahieren. Würde dieselbe Vorhersage mit DL durchgeführt, würden einfach sämtliche Bewerbungsunterlagen in das Modell eingespeist, und das System würde selbstständig die entscheidenden Merkmale festlegen. Diese automatische, schichtweise Merkmalsextraktion ist eine der großen Stärken von DL.

Und schließlich ist da noch die Frage der Interpretierbarkeit. Da DL-Modelle Merkmale selbstständig extrahieren, ist oft nicht nachvollziehbar, wie sie zu einer Entscheidung gelangen. Wenn beispielsweise ein DL-Modell Bilder von Katzen und Hunden klassifiziert, kann es sehr genaue Vorhersagen liefern – doch es bleibt unklar, welche Merkmale zur Unterscheidung herangezogen wurden. Ähnlich verhält es sich, wenn ein DL-Modell zur Erkennung verletzender Kommentare in sozialen Medien eingesetzt wird: Es kann diese zwar erfolgreich markieren, aber keine klaren Gründe für seine Entscheidungen liefern. Diese fehlende Transparenz stellt eine bedeutende Einschränkung von DL dar. ML-Modelle wie logistische Regression oder Entscheidungsbäume hingegen bieten klare Entscheidungswege, indem sie einzelnen Merkmalen bestimmte Gewichtungen zuweisen. Dadurch sind ihre Vorhersagen besser nachvollziehbar und für Menschen leichter verständlich.

Anwendungen für KI

Optimierung des Wissensmanagements

KI vereinfacht das Wissensmanagement erheblich, indem sie die Suche nach relevanten Dokumenten automatisiert – insbesondere in Branchen mit strengen Datenschutzvorgaben wie dem Gesundheitswesen oder dem juristischen Bereich. Durch den Einsatz von Techniken wie Retrieval-Augmented Generation (eRAG) kann KI große Datenmengen effizient verwalten und gleichzeitig die Einhaltung von Datenschutzvorschriften wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) der EU sicherstellen. KI-gestützte Plattformen wie die Open Telekom Cloud von T-Systems ermöglichen eine sichere und effiziente Datenverarbeitung und verbessern damit die Produktivität sowie die Entscheidungsfindung in wissensintensiven Branchen.

Rechtliche Veränderungen im Bereich des autonomen Fahrens überwachen

KI wird verstärkt eingesetzt, um rechtliche Entwicklungen zu erkennen und zu interpretieren, die die Entwicklung und den Einsatz autonomer Fahrtechnologien beeinflussen. Eine Software-as-a-Service-Lösung (SaaS), die auf der Google Cloud Platform (GCP) und Document AI basiert, stellt intuitive Dashboards bereit, um weltweite Änderungen gesetzlicher Anforderungen, die für das autonome Fahren relevant sind, zu erkennen, nachzuverfolgen und in Versionen zu verwalten. Die Plattform ist mit spezialisierten Metadaten- und Dokumentendatenbanken ausgestattet. Dadurch wird die Interpretation komplexer juristischer Texte, Tabellen und formelhafter Formulierungen erleichtert.  Durch KI-gestützte Überwachung kann das System automatisch Gesetzesänderungen in verschiedenen Regionen erkennen und Beteiligte über relevante Neuerungen informieren, um sicherzustellen, dass autonome Fahrsysteme die jeweils geltenden gesetzlichen Anforderungen in unterschiedlichen Ländern und Bundesstaaten erfüllen. Dieses System vereinfacht nicht nur den Überwachungsprozess, sondern steigert auch die Effizienz, denn gesetzliche Vorschriften werden so genau eingehalten. So können Unternehmen sich auf Innovationen konzentrieren und sich gleichzeitig jederzeit innerhalb des gesetzlichen Rahmens bewegen.

Zukünftige Geschäftsanforderungen in der Fertigung antizipieren

Künstliche Intelligenz verändert die Fertigungsindustrie grundlegend durch Lösungen wie digitale Zwillinge, vorausschauende Instandhaltung und integriertes Lieferkettenmanagement. Diese KI-gestützten Werkzeuge optimieren die Produktion, indem sie Echtzeitprozesse simulieren, den Ausfall von Geräten voraussagen und die Effizienz ganzer Produktionszyklen steigern. Darüber hinaus unterstützen KI-basierte Nachhaltigkeitsplattformen und IIoT-Technologien (Industrial Internet of Things) Hersteller dabei, Abfälle zu minimieren, den Energieverbrauch zu senken und Innovationen zu beschleunigen. So wird sichergestellt, dass moderne Verbraucheranforderungen an eine intelligente und nachhaltige Produktion erfüllt werden. Weitere Informationen zu Lösungen im Bereich Fertigung und Qualitätskontrolle finden Sie bei T-Systems unter dem Stichwort AI Solution Factory

KI-Governance und regulatorische Rahmenbedingungen

Wichtigste ethische Komponenten der KI: Fairness, Datenschutz, Transparenz, Sicherheit, Zugänglichkeit, User-Datenintegrität

Mit der Weiterentwicklung von KI-Technologien entsteht die Herausforderung, geeignete Governance-Strukturen zu schaffen, um sicherzustellen, dass die technologische Entwicklung im Einklang mit dem allgemeinen gesellschaftlichen Wohl erfolgt. Die Europäische Union hat dabei eine Vorreiterrolle übernommen, insbesondere durch das Gesetz zur künstlichen Intelligenz oder KI-Gesetz (Artificial Intelligence Act, AI-Act), das regulatorische Standards für risikoreiche Anwendungen von KI-Systemen festlegt. Dieser Gesetzesrahmen soll Verantwortlichkeit, Transparenz und Fairness gewährleisten. Die EU nimmt damit eine führende Rolle bei der Einführung umsetzbarer und durchsetzbarer Regelwerke ein. Andere Organisationen wie die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) bieten zwar Leitlinien an, diese sind jedoch oft weniger verbindlich als die der EU und eher allgemein als spezifisch regulierend ausgelegt. Der Fokus des KI-Gesetzes auf risikoreiche KI-Anwendungen – einschließlich der Verbote bestimmter Anwendungsfälle und der Verpflichtung zu Transparenz – setzt einen wichtigen Präzedenzfall. Der Rechtsrahmen befindet sich jedoch weiterhin im Stadium der Transformation, da sich Vorschriften mit dem technologischen Fortschritt weiterentwickeln müssen. So bleiben KI-Governance-Strukturen auch bei zukünftigen Technologien weiterhin anwendbar.

Eine der größten Herausforderungen im Bereich der KI-Governance besteht darin, dass technologische Entwicklungen gesetzgeberische Prozesse sehr schnell überholen können. Das Innovationstempo ist so hoch, dass Gesetze kaum in ausreichendem Tempo angepasst werden können, um neue Risikofaktoren rechtzeitig angemessen zu berücksichtigen. Ein Beispiel dafür ist auch hier das KI-Gesetz der EU, dessen Entwicklung vor sechs Jahren begann und das inzwischen aufgrund der Fortschritte im Bereich der generativen KI überarbeitet wurde. Dies zeigt, dass gesetzliche Regelungen regelmäßig überprüft und angepasst werden müssen, um neue technologische Fortschritte zu berücksichtigen. Eine weitere zentrale Herausforderung für politische Entscheidungsträger besteht darin, dass Regulierungen nicht im Vorfeld in der Praxis getestet und angepasst werden können. Viele Regelwerke – darunter auch das KI-Gesetz – wurden bislang nicht ausreichend in der realen Anwendung erprobt, was es erschwert, deren tatsächliche Auswirkungen im Voraus abzuschätzen. Daher müssen sich Governance-Strukturen ebenso wie KI-Systeme kontinuierlich weiterentwickeln – durch laufenden Input und umfassende Praxistests.

Neben formalen Regulierungen ist auch die ethische Nutzung von KI ein zentraler Bestandteil einer verantwortungsvollen Governance. Fragen rund um Voreingenommenheit („KI-Verzerrung“) in KI-Systemen gewinnen zunehmend an Relevanz, da KI-Funktionen immer mehr Lebensbereiche durchdringen. Dementsprechend verlangt das KI-Gesetz der EU von besonders risikobehafteten KI-Anwendungen erklärbare Entscheidungsprozesse. Mit zunehmender Komplexität der Systeme – insbesondere bei generativer KI – bleibt es jedoch eine erhebliche Herausforderung, die Transparenz zu gewährleisten. Dazu gehört auch das sogenannte „Black-Box-Problem“, bei dem Entscheidungen von KI-Systemen nicht nachvollziehbar sind. Obwohl die EU Mindestanforderungen an die Erklärbarkeit formuliert hat, bleibt das Thema aufgrund des schnellen Fortschritts und der zunehmenden Komplexität von Modellen wie GenAI weiterhin ein zentraler Gegenstand der Regulierung. Es wird entscheidend sein, dass der öffentliche und der private Sektor gemeinsam klare ethische Leitlinien entwickeln und dafür Sorge tragen, dass diese auch durchgesetzt werden. Nur so lässt sich verhindern, dass KI-Technologien missbräuchlich verwendet werden oder unbeabsichtigten Schaden verursachen. Auf diese Weise kann Innovation gefördert werden, ohne die Risiken dieser mächtigen Technologien aus dem Blick zu verlieren.

Die Vorteile von KI

Weniger menschliche Fehler

Der Hauptvorteil von künstlicher Intelligenz besteht darin, dass sie menschliche Fehler reduziert und dadurch präzise Ergebnisse gewährleistet. KI-Systeme treffen Entscheidungen auf der Grundlage zuvor gesammelter Informationen und Algorithmen. Wenn sie korrekt programmiert sind, können sie Fehler vollständig ausschließen. Daher ist ihr Einsatz insbesondere in kritischen Situationen, in denen Genauigkeit der entscheidende Faktor ist, von großem Wert.

Beispiel: In der Luftfahrt ist ein Autopilot-System in Flugzeugen ideal dafür geeignet, menschliche Fehler zu reduzieren, moderne Flugzeuge effektiv zu navigieren sowie deren Flughöhe zu steuern. Flüge werden dadurch sowohl sicherer als auch effizienter.

Verbesserte Entscheidungsfindung

Künstliche Intelligenz ist besonders wertvoll für die Entscheidungsfindung, da sie große Datenmengen verarbeiten kann, um Muster und Trends zu erkennen, die für den Menschen möglicherweise nicht erkennbar sind. ML-Algorithmen (Maschinelles Lernen) analysieren historische Daten, um zukünftige Entwicklungen vorherzusagen, wodurch Unternehmen und Einzelpersonen schnelle und fundierte Entscheidungen treffen können. Die Geschwindigkeit und die Fähigkeit von KI, enorme Informationsmengen zu verarbeiten, verschaffen Unternehmen in dynamischen und schnelllebigen Umgebungen einen Wettbewerbsvorteil.

Beispiel: Einzelhändler nutzen Künstliche Intelligenz, um den Lagerbedarf vorherzusagen, indem sie Muster im Kaufverhalten der Kunden analysieren. Dies hilft dabei, Lagerbestände zu optimieren, sowohl Überbestände als auch Fehlbestände zu vermeiden und die betrieblichen Abläufe zu verbessern, um so die Kundenzufriedenheit zu steigern.

Gefährliche Aufgaben

Gefährliche Aufgaben, die für Menschen mit Gefahren für Leib und Leben einhergehen, können von KI übernommen werden. Ob es um das Entschärfen von Bomben, die Erforschung des Weltraums oder Tiefsee-Einsätze geht – KI-gesteuerte Maschinen können gefährliche Aufgaben ausführen, die für Menschen ein hohes Risiko darstellen. 

Beispiel: Für den Katastropheneinsatz können KI-gesteuerte Drohnen in gefährliche Gebiete geschickt werden, etwa nach Naturkatastrophen wie Erdbeben oder Waldbränden, um das Ausmaß der Schäden zu bewerten. So können Daten gesammelt werden, ohne Rettungskräfte zu gefährden.

Unendliche Verfügbarkeit

Menschen sind nur eine begrenzte Anzahl an Stunden pro Tag produktiv. KI hingegen kann rund um die Uhr arbeiten, wird nicht müde und kann mehrere Aufgaben gleichzeitig mit gleichbleibender Genauigkeit ausführen. Dadurch eignet sich KI besonders für sich wiederholende oder zeitaufwändige Aufgaben.

Beispiel: KI-gestützte Systeme im Bankensektor können Betrugsfälle in Echtzeit aufdecken. Sie überwachen Transaktionen rund um die Uhr und melden verdächtige Aktivitäten sofort. So kann die Sicherheit der Kunden jederzeit gewährleistet werden.

Digitaler Support

Heutzutage setzen die meisten Unternehmen KI-gestützte digitale Assistenten ein, um die Nutzer-Interaktion zu verbessern und gleichzeitig den Bedarf an menschlichem Personal zu verringern. Solche Assistenten ermöglichen eine bessere Kommunikation und personalisierte Dienste, indem sie die Suche nach Inhalten sowie deren Bereitstellung über dialogbasierte Anfragen ermöglichen. Einige KI-Chatbots sind inzwischen so ausgereift, dass es schwerfällt, zu erkennen, ob man mit einem Menschen oder einer Maschine interagiert.

Beispiel: In der Reisebranche unterstützen KI-gestützte Chatbots Kunden bei der Buchung von Flügen sowie bei der Suche nach Hotelunterkünften und beantworten reisebezogene Anfragen. Virtuelle Assistenten verbessern die Customer Experience durch ihre ständige Verfügbarkeit und die nahezu verzögerungsfreie Bereitstellung von Informationen.

Wiederkehrende Aufgaben eliminieren

KI automatisiert routinemäßige, zeitaufwändige Aufgaben wie Dateneingabe, Terminplanung oder Dokumentenverarbeitung und entlastet so Mitarbeitende, die sich stärker auf Tätigkeiten konzentrieren können, die auf Strategie, Kreativität oder Wertschöpfung ausgerichtet sind.

Beschleunigte Forschung und Entwicklung

KI vereinfacht die Datenanalyse und automatisiert komplexe Simulationen, wodurch sich die für Innovation benötigte Zeit erheblich verkürzt. Sie unterstützt Forschende dabei, schneller zu neuen Erkenntnissen zu gelangen, was zu rascheren Durchbrüchen in Bereichen wie Gesundheitswesen, Materialwissenschaften und Engineering führt.

Der Aufstieg der GenAI-Modelle

Generative KI erstellt Inhalte und Lösungen, die auf einem von einer menschlichen Hand berührten Prozessor dargestellt werden.

Der Markt für generative KI (GenAI), der bereits mit 16,87 Milliarden US-Dollar bewertet wird, soll von 2025 bis 2030 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 37,6 % weiter wachsen. Ein Großteil dieses beeindruckenden Wachstums ist darauf zurückzuführen, dass sich der Schwerpunkt von allgemeinen KI-Anwendungen hin zu LLMs auf Basis sogenannter Foundation Models verlagert. Vielversprechende neue Technologien wie Quantencomputing und photonisches Rechnen scheinen das Potenzial zu haben, den Bereich der generativen KI zusätzlich zu fördern. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen, unter anderem hinsichtlich der Stabilität von Qubits und der Verarbeitung photonischer Daten. GenAI bezieht sich auf Deep-Learning-Modelle, die in der Lage sind, sehr große Datensätze – häufig ganze Enzyklopädien, künstlerische Werke oder andere Archive – zu analysieren, um statistisch wahrscheinliche Ergebnisse als Reaktion auf mögliche Eingaben (Prompts) zu liefern. Diese Modelle speichern ihre Trainingsbeispiele nicht Wort für Wort, sondern erstellen eine komprimierte Repräsentation der gelernten Trainingsdaten. Dies versetzt sie in die Lage, neue und in gewissem Maße originäre Texte zu generieren. Viele Jahre lang wurden generative Modelle hauptsächlich für probabilistische statistische Analysen numerischer Daten eingesetzt. Der Aufstieg von Deep Learning eröffnete jedoch neue Möglichkeiten für den Umgang mit Texten, Bildern und anderen komplexen Datentypen. Zu den frühesten generativen Deep-Learning-Modellen gehörte 2013 das sogenannte VAE (Variational Autoencoder) – eines der wenigen Modelle, das realistische Bilder und Texte erzeugen konnte. 

Frühere GenAI-Modelle wie GPT-3, BERT und DALL-E 2 ebneten lediglich den Weg für neue Ansätze und erweiterten die Anwendungsbereiche generativer KI erheblich. Mit dem Übergang von domänenspezifischen Systemen zu allgemeinen KI-Systemen, die in mehreren Bereichen einsetzbar sind, beginnt nun die nächste Entwicklungsphase von KI – die Ära der Foundation Models. Diese Modelle werden auf der Grundlage gigantischer, unstrukturierter Datensätze trainiert und anschließend für konkrete Anwendungsfälle feinjustiert. Die Kombination aus generativer KI und Foundation Models wird in den kommenden Jahren voraussichtlich die Einführung von KI in zahlreichen Branchen erheblich beschleunigen. Unternehmen werden dadurch von einem aufwändigen Daten-Labeling befreit, und KI wird für geschäftsrelevante Anwendungsfälle deutlich zugänglicher. Die durch Foundation Models bereitgestellte Rechenleistung wird künftig über hybride Cloud-Umgebungen zugänglich gemacht, wodurch KI einfacher und umfassender in bestehende Infrastrukturen integriert werden kann.

Die Evolution von LLMs

  1. Generative Pre-Trained Transformer (GPT): Die erste Version von GPT war in der Lage, durch unüberwachtes Vortraining und anschließende Feinabstimmung natürliche Sprache für spezifische Aufgaben zu generieren. Mithilfe von Transformer-Decoder-Schichten sagte das Modell Wörter vorher und erzeugte zusammenhängende Texte, wobei es seine Fähigkeiten durch Feinabstimmung weiter anpasste.
  2. GPT-2: Aufbauend auf GPT wurde dieses Modell um eine erweiterte Struktur und ein Training mit umfangreicheren Datensätzen ergänzt. Es zeigte Zero-Shot-Lernfähigkeiten, blieb jedoch auf bestimmte Aufgaben beschränkt.
  3. GPT-3: Durch die Nutzung umfangreicher Textdatensätze verringerte GPT-3 durch Few-Shot- und Zero-Shot-Learning die Abhängigkeit vom überwachten Lernen. Das Modell verwendete Wahrscheinlichkeitsstrukturen in Texten, um Sprachmuster vorherzusagen, und konnte sich mit minimalen gelabelten Daten schnell an neue Szenarien anpassen.
  4. GPT-4: Das neueste Modell von OpenAI stellt einen bedeutenden Fortschritt in den Fähigkeiten der KI dar und zeigt bei unterschiedlichsten Aufgaben eine menschenähnliche Leistungsfähigkeit. Mit seinen multimodalen Fähigkeiten kann es Text-, Bilder- und Audiodateien verarbeiten und generieren, was ein enormes Potenzial für Bereiche wie Wissenschaft, Gesundheitswesen und Marketing bietet.
  5. Large Language Model for Meta-Applications (LLaMA): Das von Meta 2023 entwickelte LLaMA-Modell umfasst 600 Milliarden Parameter und wurde auf der Grundlage vielfältiger Datensätze trainiert. Es unterstützt unter anderem Inhaltsmoderation, Suche, Empfehlungen und Personalisierung. Besonderer Wert wird auf Fairness und Transparenz durch menschliches Feedback gelegt.
  6. PaLM 2: PaLM 2 wurde 2023 von Google veröffentlicht und ist ein multimodales LLM mit 400 Milliarden Parametern, das in 100 Sprachen und 40 visuellen Domänen trainiert wurde. Das Modell unterstützt Zero-Shot-Learning, wodurch es in der Lage ist, Aufgaben wie die Erstellung von Bildunterschriften, visuelle Fragebeantwortung und Text-zu-Bild-Synthese ohne zusätzliches Finetuning auszuführen.
  7. BLOOM: BLOOM ist ein mehrsprachiges LLM, das auf 1,6 Terabyte an Daten trainiert wurde. Es kann Texte in 46 natürlichen Sprachen generieren, darunter 13 indische und 20 afrikanische Sprachen. Trotz eines Trainings mit nur 30 % englischsprachigen Daten zeigt BLOOM eine bemerkenswerte Sprachkompetenz in mehreren Sprachen.
  8. Bidirectional Encoder Representations from Transformers (BERT): Eines der einflussreichsten LLMs von Google ist BERT, das das Konzept der bidirektionalen Selbstaufmerksamkeit einführte, um Sprachmuster aus großen Textkorpora zu erlernen. Mit 340 Millionen Parametern kommt es in Anwendungen wie Stimmungsanalyse, Textklassifikation und der Erkennung benannter Entitäten (Named Entity Recognition) zum Einsatz. BERT ist nach wie vor ein weit verbreitetes Grundmodell (Foundation Model) für verschiedenste KI-gestützte Aufgaben.

Mit der Weiterentwicklung generativer KI wird auch ihre Fähigkeit wachsen, domänenübergreifende Aufgaben zu bewältigen. Die Zukunft birgt enormes Potenzial für KI-Modelle, die mehrere Modalitäten nahtlos integrieren und so Branchen von der Forschung bis hin zur Geschäftsautomatisierung revolutionieren.

Anwendungsfälle von KI

Spracherkennung

Was ist das? KI-gestützte Spracherkennung ermöglicht es Maschinen, gesprochene Sprache in Text umzuwandeln. Sie wird häufig in Sprachassistenten, Transkriptionswerkzeugen und barrierefreien Lösungen eingesetzt. Diese Systeme werden mit umfangreichen Datensätzen gesprochener Sprache und verschiedener Akzente trainiert, wodurch sie in der Lage sind, Audioeingaben in Echtzeit zu verstehen und zu verarbeiten.

Anwendungsfall: Freihändige medizinische Dokumentation in Operationssälen
In Operationssälen nutzen Chirurgen KI-gestützte Spracherkennung, um während eines Eingriffs Notizen zu diktieren. Das System transkribiert diese Eingaben in strukturierte Aufzeichnungen, was die Effizienz erhöht und die Sterilität wahrt, da eine manuelle Eingabe entfällt.

Bilderkennung

Was ist das? KI-gestützte Bilderkennung ermöglicht es Maschinen, Objekte, Szenen oder sogar Gesichtsausdrücke in digitalen Bildern zu identifizieren und zu klassifizieren. Diese Systeme werden mithilfe von Deep Learning und Convolutional Neural Networks (CNNs) trainiert und können Muster weitaus schneller und genauer erkennen als Menschen.

Anwendungsfall: Wildtierschutz durch Drohnenüberwachung
KI-gesteuerte Drohnen fliegen über große Schutzgebiete und nutzen Bilderkennung, um Tierarten zu identifizieren, Tierpopulationen zu zählen und illegale menschliche Aktivitäten wie Wilderei zu erkennen. So werden schnellere Reaktionen ermöglicht und zugleich wird die Artenvielfalt besser geschützt.

Übersetzung

KI-gesteuerte Übersetzung nutzt natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing, NLP), um Texte oder gesprochene Sprache von einer Sprache in eine andere zu übertragen. Im Gegensatz zu herkömmlicher regelbasierter Übersetzung können moderne KI-Modelle – wie der Transformer von Google – Kontext, Redewendungen und Feinheiten der Sprache verstehen.

Anwendungsfall: Echtzeit-Übersetzung in internationalen Gerichtsverfahren
Gerichte, die grenzüberschreitende Fälle behandeln, nutzen KI-Übersetzungstools, um präzise Echtzeitübersetzungen in mehreren Sprachen bereitzustellen. So können Richter, Anwälte und Beteiligte aus verschiedenen Ländern nahtlos zusammenarbeiten, ohne Verzögerungen oder Missverständnisse.

Predictive Modeling – Vorhersagemodellierung

Was ist das? Vorhersagemodellierung nutzt historische Daten und KI-Algorithmen, um zukünftige Ergebnisse oder Trends vorherzusagen. Sie wird in Bereichen wie Finanzen, Gesundheitswesen, Lieferketten und Wartung eingesetzt, um Ereignisse frühzeitig zu erkennen und vorbeugend handeln zu können.

Anwendungsfall: Vorbeugende Instandhaltung von Eisenbahninfrastruktur
Eisenbahnunternehmen setzen KI ein, um Sensordaten von Gleisen und Zügen zu analysieren. Das System prognostiziert, wann und wo Verschleiß auftreten kann, und ermöglicht rechtzeitige Instandhaltungsmaßnahmen – so können Unfälle oder kostspielige Ausfallzeiten vermieden werden.

Datenanalyse

Was ist das? Die KI-gestützte Datenanalytik verarbeitet umfangreiche Datensätze, um Trends und Muster zu erkennen und Erkenntnisse zu gewinnen, die für Menschen manuell nur schwer oder gar nicht zu finden wären. Diese Erkenntnisse unterstützen Unternehmen und Organisationen dabei, fundiertere, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.

Anwendungsfall: Personalisierte Lernanalytik in der Bildung
EdTech-Plattformen nutzen Künstliche Intelligenz, um zu analysieren, wie Lernende mit Inhalten interagieren – etwa anhand der aufgewendeten Zeit, der gemachten Fehler oder individueller Vorlieben. Anhand dieser Daten passen sie Unterrichtseinheiten an das Lerntempo und die Bedürfnisse der einzelnen Lernenden an, was die Lerneffizienz steigert und das Engagement fördert.

Cybersicherheit

Was ist das? Künstliche Intelligenz in der Cybersicherheit überwacht, erkennt und reagiert schneller auf Bedrohungen als herkömmliche Methoden. Maschinelle Lernmodelle analysieren zurückliegende Sicherheitsverletzungen und Anomalien, um potenzielle Angriffe vorherzusagen und abzuwehren.

Anwendungsfall: KI-gestützte Deception-Technologie
Fortschrittliche Cybersicherheitsunternehmen setzen vorgetäuschte Datenumgebungen („Honeypots“) ein, die mithilfe von KI das Verhalten von Angreifern analysieren. Wenn ein Hacker mit der simulierten Umgebung interagiert, untersucht das System dessen Vorgehensweise, erkennt Schwachstellen und reagiert entsprechend – ohne dabei reale Systeme zu gefährden.

Künftige Richtungen und Innovationen

Während wir weiterhin Durchbrüche bei der KI vorantreiben, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir ihre ethischen und sozialen Auswirkungen anerkennen. Wie stellen wir sicher, dass diese Systeme verantwortungsvoll genutzt werden? Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen getroffen werden, um Missbrauch zu verhindern, z. B. die Generierung irreführender oder schädlicher Inhalte? GenAI öffnet zwar Türen zu immensen Möglichkeiten, wirft aber auch Fragen zu Originalität, Kreativität und den möglichen Folgen der Automatisierung menschenähnlicher Aufgaben auf. Die größte Herausforderung für die Zukunft besteht darin, die Technologie zu verstehen und zu kontrollieren, damit wir ihre Kraft zum Wohle der Gesellschaft nutzen und gleichzeitig die Grenzen des wahren Potenzials der KI verschieben können.

Der Aufstieg von GenAI hat zweifellos die KI-Landschaft verändert und unter Technologen großes Interesse und Innovation geweckt. Ein neues Konzept, die "agentische KI", gewinnt jedoch schnell an Aufmerksamkeit in der KI-Entwicklergemeinschaft. Dieser Begriff spiegelt die wachsenden Fähigkeiten von KI-Agenten wider, die die Anpassungsfähigkeit von LLMs mit der Präzision traditioneller Programmierung kombinieren. Diese KI-Agenten lernen nicht nur aus riesigen Datenbanken und Netzwerken, sondern entwickeln sich auch weiter, indem sie das Benutzerverhalten verstehen und ihre Funktionalität im Laufe der Zeit verbessern. Da Unternehmen diese fortschrittlichen Technologien weiterhin einsetzen, verspricht agentische KI, die Prozessautomatisierung zu revolutionieren, indem sie komplexe, mehrstufige Anwendungen verarbeitet, mit denen herkömmliche KI zu kämpfen hat. Mit Blick auf die Zukunft können wir eine Zukunft antizipieren, in der sich adaptive ML-Modelle weiterentwickeln, ohne dass teure Umschulungen erforderlich sind, was die agentische KI als entscheidenden Motor für Innovation und Effizienz positioniert. Der Weg zu dieser Singularität scheint immer erreichbarer zu werden, da sich diese Technologien weiterentwickeln. Für diejenigen, die daran interessiert sind, agentische KI weiter zu erforschen, klicken Sie hier, um weitere Informationen zu erhalten

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