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Roboter- und menschliche Hände berühren sich und verbinden sich

KI: Booster für die Wirtschaft

Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz lässt sich nicht aufhalten – aber gestalten!

22. April 2025Dr. Ferri Abolhassan

Motor einer neuen industriellen Revolution für Wirtschaft und Gesellschaft

Künstliche Intelligenz (KI) ist mehr als eine technologische Spielerei oder ein weiteres Tool in unserem digitalen Werkzeugkasten. Sie ist der Motor einer neuen industriellen Revolution, die das Potenzial hat, unsere Wirtschaft und Gesellschaft auf ein völlig neues Level zu heben. Während andere Teile der Welt – allen voran die USA und China – diese Technologie konsequent vorantreiben, scheinen wir in Deutschland und Europa oft zu zögern – gefangen zwischen Bedenken und dem Wunsch, nichts falsch zu machen. Doch es ist höchste Zeit, dass wir unsere Zurückhaltung ablegen und die Chancen ergreifen, die sich uns aktuell bieten. Nur so können wir die Zukunft aktiv mitgestalten, statt passive Zuschauer zu sein.

Spitze des Eisbergs

Die KI, von der wir heute sprechen, lässt sich grob in zwei Hauptkategorien einteilen: Da ist zum einen die prädiktive KI, die Vorhersagen trifft und komplexe Datenanalysen durchführt. Sie ähnelt in gewisser Weise unserer rationalen, linken Gehirnhälfte. Zum anderen gibt es die generative KI, die neue Inhalte wie Texte, Bilder oder sogar Musik erschaffen kann – vergleichbar mit unserer kreativen, rechten Gehirnhälfte. 

Doch diese faszinierenden Anwendungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Unter der Oberfläche verbergen sich gewaltige Datenmengen, eine komplexe Infrastruktur und hochentwickelte Konnektivität, die das wahre Fundament der KI-Revolution bilden. Ohne diese Grundlagen wäre KI nicht mehr als ein faszinierendes Gedankenexperiment.

Porträtaufnahme von Ferri Abolhassan, Vorstand Telekom und CEO T-Systems

Um das Potenzial von KI auszuschöpfen, müssen wir jetzt handeln – entschlossen und mutig. Die Zeit des Zögerns ist vorbei.

Dr. Ferri Abolhassan, CEO T-Systems International GmbH und Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG

KI made in Germany

Und das Potenzial von KI für die deutsche und europäische Wirtschaft ist riesig: Laut einer Studie von PricewaterhouseCoopers1 könnte KI das globale Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2030 um bis zu 14 % steigern, was einem zusätzlichen Wert von etwa 15,7 Billionen US-Dollar entspricht. Allein in Deutschland könnte KI bis zu 330 Milliarden Euro an Bruttowertschöpfung erzeugen, wenn wenigstens jedes zweite Unternehmen hierzulande entsprechende Technologien einsetzt.

KI bietet uns nicht nur die Möglichkeit, riesige Datenmengen zu analysieren, unzählige Geschäftsprozesse zu automatisieren, die Produktivität zu steigern und uns von repetitiven Aufgaben zu befreien. Mit Hilfe von KI können wir auch völlig neue Geschäftsmodelle entwickeln, unsere medizinische Versorgung enorm verbessern, Bildung für alle zugänglich machen und neue Jobs schaffen, an die heute noch niemand denkt.

Besonders spannend finde ich auch die Perspektive, mit vertrauenswürdiger KI das Qualitätssiegel „Made in Germany“ neu aufzuladen und uns so gegenüber globalen Wettbewerbern zu differenzieren. Wir haben die Chance, KI-Lösungen zu entwickeln, die nicht nur technologisch fortschrittlich sind, sondern auch ethischen Standards entsprechen und dem Gemeinwohl dienen. Doch um dieses Potenzial auszuschöpfen, müssen wir jetzt handeln – entschlossen und mutig. Die Zeit des Zögerns ist vorbei.

Ohne Strategie keine KI

Denn trotz aller Möglichkeiten und Chancen, die KI bietet, haben wir noch großen Nachholbedarf, was deren Nutzung angeht. Laut Statistischem Bundesamt nutzte 2024 erst jedes fünfte Unternehmen (20 %) in Deutschland KI-Technologien. Während immerhin jedes dritte Großunternehmen (35 %) KI nutzt, sind es bei mittleren Unternehmen mit 50 bis 249 Beschäftigten lediglich 16 % und bei kleinen Firmen mit 10 bis 49 Beschäftigten sogar nur 10 %.2

Einige Unternehmen haben das Potenzial schlichtweg noch nicht erkannt. Die Mehrzahl der Firmen jedoch würde KI gern nutzen, stehen aber vor großen Herausforderungen bei der Implementierung dieser Technologie. Ein zentrales Problem ist oft das fehlende Know-how – sowohl auf Führungsebene als auch bei den Mitarbeitenden. Viele Unternehmen haben keine klare Vorstellung davon, wie sie KI sinnvoll in ihre Geschäftsprozesse integrieren können. Es mangelt an einer ganzheitlichen Strategie, die über einzelne Pilotprojekte hinausgeht. Anderen fehlt schlicht das technologische Fundament aus Daten, Cloud und Security, um KI-Lösungen darauf aufsetzen zu können.

Hinzu kommen rechtliche Unsicherheiten, insbesondere im Bereich des Datenschutzes. Die Angst vor Verstößen gegen die DSGVO lähmt viele Unternehmen und hindert sie daran, das Potenzial von KI auszuschöpfen. Diese Unsicherheit führt mitunter zu einem gefährlichen Trend: Die Mitarbeitenden greifen auf private KI-Tools zurück, um ihre Arbeit zu beschleunigen. Das mag auf den ersten Blick pragmatisch erscheinen, birgt aber erhebliche Risiken für die Unternehmensdaten. Darum braucht es hier klare Regeln und verlässliche, unternehmensinterne Lösungen, die sowohl den Bedürfnissen der Mitarbeitenden als auch den Sicherheitsanforderungen des Unternehmens gerecht werden.

1.500 Experten, eigene Fabrik

Als T-Systems sind wir die KI- und Cloud-Fabrik der Deutschen Telekom. Wir haben uns schon früh auf den Weg gemacht, das Potenzial der Künstlichen Intelligenz zu erschließen. Nicht nur als passive Nutzer, sondern als aktive Gestalter und Entwickler. Mit einem Team von über 1.500 KI-Experten und einer eigenen AI Factory treiben wir die Technologie bei uns im Haus kontinuierlich voran. Wir bieten eine breite Palette von KI-Lösungen, darunter Computer Vision, Natural Language Processing und generative KI, die auf bewährten KI-Plattformen und skalierbarer Cloud-Infrastruktur aufbauen.

Unser Ziel ist es, Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen dabei zu unterstützen, das riesige Potenzial von KI für sich zu erschließen und in wertschöpfende Anwendungen umzusetzen. Dafür nutzen wir unsere AI Solution Factory, die eine nahtlose KI-Entwicklung und -Bereitstellung ermöglicht. Wir haben bereits mehr als 400 konkrete Anwendungsfälle entwickelt, die Kunden unterschiedlicher Branchen Mehrwert bieten. Unsere Lösungen werden in deutschen und europäischen Rechenzentren gehostet, um Datensouveränität und DSGVO-Konformität zu gewährleisten.

Anwendungen ohne Grenzen

Die Anwendungsmöglichkeiten von KI sind schier grenzenlos: Für die Automobilindustrie haben wir zum Beispiel eine Computer-Vision-Technologie zur Qualitätskontrolle von Schweißnähten entwickelt. Diese KI-gestützte Lösung arbeitet nicht nur effizienter und schneller als jede manuelle Prüfung, sondern auch präziser. Sie kann kleinste Abweichungen erkennen, die dem menschlichen Auge möglicherweise entgehen würden.

Ein anderes Beispiel ist der Einsatz von Predictive Analytics in der Logistik: Hier setzen wir KI ein, um potenzielle Maschinenausfälle frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Das spart nicht nur teure Stillstandzeiten, sondern ermöglicht auch eine proaktive Wartung, die die Lebensdauer der Anlagen verlängert und die Betriebskosten senkt. 

Gesünder und unbürokratischer

Eine Ärztin tippt auf eine Röntgenaufnahme auf einem virtuellen Interface.

Aber auch in der Medizin lässt sich KI sinnvoll einsetzen: Unsere Lösung Critic Contas etwa analysiert automatisch die Vitaldaten von Patienten auf Intensivstationen und erkennt kritische Zustände frühzeitig. So können Ärzte schneller handeln und Leben retten. Oder nehmen wir Fuse AI, das MRT-Aufnahmen von Prostata-Patienten analysiert, Auffälligkeiten erkennt und Radiologen bei der Diagnose unterstützt – zuverlässig, ohne zu ermüden. Dadurch steigt die Qualität der Diagnosen, während die Kosten für unser Gesundheitssystem spürbar sinken.

Auch der öffentliche Sektor profitiert von innovativen KI-Lösungen. Digitale Verwaltungssysteme vereinfachen die Interaktion zwischen Bürgern und Behörden, Prozesse werden effizienter und transparenter. Eine bürgerfreundliche, papierlose Verwaltung ist die Zukunft. All diese Beispiele zeigen, wie KI konkrete Mehrwerte schafft und Unternehmen dabei hilft, effizienter, innovativer und wettbewerbsfähiger zu werden.

KI-Zugang leicht gemacht

Mit unseren AI Foundation Services machen wir KI für Unternehmen aller Branchen einfach nutzbar – selbst in sensiblen Umgebungen wie dem Gesundheitswesen oder dem öffentlichen Sektor. Unsere Lösungen basieren auf der sicheren Open Telekom Cloud und bieten vorkonfigurierte Modelle sowie flexible Anpassungsmöglichkeiten. So können Firmen schnell starten und ihre Anwendungen skalieren. Unsere AI Foundation Services umfassen bereits mehr als 15 Large Language Models, darunter die neuesten Open-Source-Modelle wie Meta Llama 3.3, Mistral Small 3 oder DeepSeek R1. Diese Vielfalt ermöglicht es Unternehmen, das für ihre Bedürfnisse am besten geeignete Modell auszuwählen.

Zudem bieten wir Technologien, die KI-Lösungen mit unternehmensspezifischen Datenquellen erweitern. Dadurch können genauere, kontextbezogene Antworten generiert und die Modelle präzise auf interne Anforderungen zugeschnitten werden. Dies ist besonders wertvoll für Unternehmen, die ihre eigenen Daten und Prozesse in die KI-Anwendungen integrieren möchten.

Ein weiterer Vorteil unserer AI Foundation Services ist die Flexibilität bei der Bereitstellung. Unternehmen können zwischen verschiedenen Optionen wählen – sei es Public Cloud, Private Cloud oder On-Premises-Lösungen. Das ermöglicht Firmen, die für sie am besten geeignete Infrastruktur zu wählen und dabei Aspekte wie Datenschutz, Compliance und Performance zu berücksichtigen.

Innovation in Minuten

Geschäftsmann Hand berühren abstrakten Strom, Informationen Welle.

Unser AI Engineer hingegen ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie KI die Softwareentwicklung von Firmen revolutioniert: Diese innovative Lösung kann in nur wenigen Minuten komplexe Geschäftsanwendungen programmieren, die früher Monate in Anspruch genommen hätten. Mit seiner Beherrschung gängiger Programmiersprachen wie Python und TypeScript, aber auch älterer Sprachen wie COBOL und C++, ist der AI Engineer ein vielseitiges Werkzeug, das die gesamte Softwareentwicklung auf ein neues Niveau hebt.

Mit der Fähigkeit, Code in verschiedenen Programmiersprachen zu generieren, zu übersetzen und zu testen, ermöglicht der AI Engineer unseren über 1.100 Entwicklern, sich auf kreativere und anspruchsvollere Aufgaben zu konzentrieren. Ob es darum geht, einen virtuellen Autoschlüssel zu erstellen, ein medizinisches Dashboard zu programmieren oder ein digitales Bürgerbüro zu entwickeln – der AI Engineer meistert diese Herausforderungen mit Leichtigkeit.

Unser AI Engineer spiegelt den technologischen Quantensprung wider, den wir im Bereich der Künstlichen Intelligenz gerade erleben. Durch die Verkürzung des Entwicklungsprozesses von sechs Monaten auf sechs Minuten revolutioniert diese KI-Lösung nicht nur die Softwareentwicklung, sondern reduziert auch die Kosten und hilft Unternehmen, ihre Geschäftspotenzial voll auszuschöpfen.

Starten, statt warten

Kurzum: KI ist kein Zukunftsthema mehr – sie ist hier und jetzt. Unternehmen, die den Anschluss nicht verlieren wollen, müssen dringend ihre Hausaufgaben machen: Wissen aufbauen, Strategien entwickeln und konkrete Anwendungsfälle schaffen. Die Telekom und T-Systems stehen bereit, diesen Weg gemeinsam mit Ihnen zu gehen. Denn eines ist klar: Der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz lässt sich nicht aufhalten – aber gestalten!

Unternehmen sollten die Chancen, die KI bietet, proaktiv nutzen. Wie Masayoshi Son, CEO von Softbank, betont: „Wenn man sich nicht weiterentwickelt, definiert man sich mit einer begrenzten Zukunft.“ Es geht darum, die eigene Position im Markt neu zu definieren und KI als mächtiges Werkzeug zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu nutzen – jetzt! Wir als Telekom und T-Systems bieten nicht nur die technologische Infrastruktur, sondern auch die langjährige Expertise und eine umfassende Beratung, um Unternehmen auf diesem Weg zu begleiten.

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Dr. Ferri Abolhassan

CEO T-Systems International GmbH und Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG

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Quellenangaben

1 https://www.pwc.com/gx/en/issues/artificial-intelligence/publications/artificial-intelligence-study.html

2 https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/11/PD24_444_52911.html

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