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Blockchain oder „e pluribus unum“

Welches Potenzial die Distributed-Ledger-Technologie für Banken und Versicherungen birgt

13. November 2020Christian Lanzendorf

Hier ein wenig Bitcoin, da ein bisschen Kryptoverwahrgeschäft und jetzt das elektronische Wertpapier. Anscheinend fehlt es der Branche an Leidenschaft und Leidensdruck, die Potentiale der Technologie konsequent in Prozessoptimierung und neue Geschäftsmodelle umzusetzen. Fast ein bisschen wie vor 25 Jahren. Das Internet war neu. Die Zahl der Use Cases gering - eigentlich nur die eMail. Auch damals gab es nur eine Handvoll Mutiger und so drehte sich erstmal alles darum, was man damit machen kann. Die ganze Bitcoin-Diskussion ruft Erinnerungen hoch, zur großen „Revolution“, die sich in der Spam-Mail materialisierte.

Scheinbar fehlt noch der zündende Funke

Virtuelle Darstellung des Bitcoin-Zeichens

Welches Potential birgt die Blockchain für Banken und Versicherungen? Ab wann  wurde aus dem Feind Bitcoin, ein Freund, mit dem sich neues Geschäft generieren lässt (Kryptoverwahrgeschäft)? Ist die Technologie nur für den Cost-Case interessant oder lässt sich mehr Umsatz machen? Verändert sich auch die Art der Zusammenarbeit von Geschäftspartnern? Inwieweit lassen sich Wertschöpfungsketten horizontal und vertikal erweitern oder - falls nicht - besser kontrollieren? Nicht auf alle Fragen gibt es eine eindeutige Antwort, doch ist eines klar: Damit die Distributed-Ledger-Technologie erfolgreich in der Breite zum Einsatz kommen kann, muss sich der regulatorische Rahmen ändern! 

Stichwort „elektronisches Wertpapier“

Bislang müssen Unternehmen, die in Deutschland Anleihen, Schuldscheine oder Commercial Paper emittieren, eine Globalurkunde anfertigen lassen. Diese verbrieft die Rechte der Gläubiger und wird in Papierform unterschrieben in den Tresoren von Zentralverwahrern wie etwa Clearstream hinterlegt. Das macht den Emissionsprozess nicht nur aufwendiger, sondern verhindert auch, dass Finanzierungen nach deutschem Recht vollständig digital aufgenommen und abgebildet werden können. Damit ein „Digitales Wertpapierprotokoll (DCP)“ auf Blockchain-Basis zum Einsatz kommen kann, muss sich die regulatorische Gesetzgebung ändern. Die Schuldverschreibung muss „dematerialisiert“ werden und ein digitales Abbild als ein Ersatz einer physischen Urkunde anerkannt werden. 

Wir sind sicher, dass die Blockchain-Technologie insbesondere dazu geeignet ist, integrativ auf Wertschöpfungsketten zu wirken, die Kosten aller Glieder dieser Kette zu verringern und Prozesse deutlich zu beschleunigen.

Ein anschauliches Beispiel „Pharmaindustrie“

Zwei Hände halten eine Spritze und ein medizinisches Glasfläschchen mit einer blauen Flüssigkeit

Integration, Kostenreduktion, Prozessbeschleunigung in einem sektorübergreifenden Beispiel: Ein europäischer Pharmahersteller lässt ein temperaturempfindliches Medikament (z.B. einen Impfstoff) in Indien herstellen, das in Deutschland verkauft/verschrieben wird. Hier sind mindestens folgende Parteien beteiligt: 

  1. Pharmaunternehmen
  2. indischer Auftragnehmer
  3. Logistikunternehmen
  4. Zollbehörden
  5. Bank und
  6. Versicherung.

Den klassischen Verlauf der Medikamentenreise kennen wir alle. Hier nur mal einige wenige Punkte, die das massive Kostensenkungspotenzial und die Integrationsfähigkeit in Verbindung mit Zeitersparnis zeigen: Gefahrenübergänge, Durchlaufzeiten, Haltepunkte, Temperaturschwellen, Versicherungspflichten, Absicherungsgeschäfte, Vertragsgestaltungen.

Fazit und Call to action

Fazit: Blockchain aus dem eigenen Unternehmen heraus zu denken greift für das Potential der Technologie viel zu kurz. Der ganze Charme entwickelt sich aus der Grundüberlegung der Cross-Cooperation und -Collaboration und dem Zielbild, „aus vielem eines zu machen“.

Call to action: Wir suchen Banken und Versicherungen, die solche oder ähnliche Use Cases im Tagesgeschäft kennen und gemeinsam mit T-Systems und einem Geschäftspartner, wie z.B. einem Pharmaunternehmen, im Rahmen eines Innovations-Workshops eine smarte Lösungsidee zu entwickeln und im Anschluss gegebenenfalls gemeinsam mit uns technisch umzusetzen.

Zur Person
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Christian Lanzendorf

Account Executive, T-Systems International GmbH

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