Suchen
Eine Frau lädt Daten von ihrem Laptop hoch und überträgt sie in die Cloud.

RISE with SAP: Mehr Effizienz durch Clean Core

Warum Clean Core und Cloud entscheidende Erfolgsfaktoren im RISE with SAP-Projekt der Deutschen Telekom AG sind

16. April 2025Hendrik Oevermann

Wichtige Meilensteine der SAP-Transformation

Digitalisierung beschleunigen, Innovationskraft stärken: Die Deutsche Telekom hat sich für RISE with SAP und T-Systems als Premium Supplier entschieden. Die Transformationsreise startete 2023. Sie umfasst neben der konzernweiten RISE with SAP-Adaption auch die Cloud-Transformation und die Etablierung eines sicheren SAP-Betriebsmodells auf Basis von Clean Core. Hier berichten wir über einzelne Etappen und zeigen, welche Ziele schon erreicht wurden.

Komplexe SAP-Umgebungen sind große Herausforderung

Zu Beginn der Business Transformation gestaltete sich die Ausgangslage wie folgt: In den letzten Jahren war die SAP-Landschaft bei der Deutschen Telekom kontinuierlich gewachsen. Neue Systeme, Add-ons und Updates brachten heterogene, komplexe SAP-Umgebungen hervor, die sich nur aufwendig managen ließen. Dies wird sich jetzt ändern: Bei einem der weltweit ersten großen RISE with SAP-Projekte begleitet T-Systems die RISE-Einführung. Das Ziel: Mit RISE with SAP und Clean Core die SAP-Systeme konzernweit konsolidieren und modernisieren – und damit die Basis für künftiges Wachstum und Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI) schaffen.

SAP-Workloads in Private Cloud und Google Cloud

Gemeinsam mit dem internen IT-Dienstleister Deutsche Telekom IT (DTIT) übernimmt T-Systems die RISE with SAP-Einführung und stellt das Delivery Model für alle SAP-Workloads auf einer „Multi and Hybrid Cloud (MHC) Plattform“ bereit. Konkret sieht die Cloud Transformation der Deutschen Telekom vor, dass die SAP-Systeme in Zukunft teilweise auf der Future Cloud Infrastructure – und damit in der Private Cloud von T-Systems in Deutschland – und teils auf der Google Cloud Platform betrieben werden. 

Die Deutsche Telekom hat eine mehrjährige Transformationsreise gestartet, die über den SAP-Bereich hinausgeht. Es geht um eine umfassende Anwendungsmodernisierung und die Nutzung von Hyperscalern in einem Multi-Cloud-Ansatz – verbunden mit der Einführung von RISE with SAP gemeinsam mit T-Systems.

Joop Jansen, CFO / Senior Vice President Finance, Deutsche Telekom IT GmbH

Die Vorteile von Clean Core für die Deutsche Telekom

Bereits zum Projektstart haben T-Systems und DTIT festgelegt, dass die SAP-Anwendungen – wann immer möglich – mit Clean Core betrieben werden sollen. Ausführliche Informationen und die Vorteile von Clean Core für Unternehmen diskutiere ich in meinem Blogartikel „Clean Core: Wegbereiter für die SAP-Transformation“.

Für die Deutsche Telekom ist der Clean Core ein wichtiger Hebel für den effizienteren SAP-Betrieb und Kostensenkungen. Denn individuell angepasste SAP-Systeme lassen sich nur aufwendig aktualisieren und managen. Der Clean Core hingegen reduziert diesen Aufwand enorm. „Dadurch können wir unsere Infrastruktur-, Operations- und Lizenzkosten nachhaltig senken“, erklärt Joop Jansen.

Strategischer Einsatz von Clean Core erhöht die Flexibilität

Wie viele andere Unternehmen hat auch die Deutsche Telekom bislang auf das Customizing ihrer SAP-Lösungen gesetzt, um ihre Geschäftsprozesse individuell auszuprägen. Inzwischen ist jedoch ein Umdenken gefragt. Die SAP-Systeme von Organisationen, die im RISE with SAP-Standard mit SAP S/4HANA arbeiten – also mit Clean Core und ohne Customizing – sind agiler als die von Unternehmen, die umfangreiche Anpassungen in ihren SAP-Systemen vornehmen. Sie profitieren unmittelbar von SAP-Updates und können schneller sowie flexibler auf neue Anforderungen reagieren. Eine Fähigkeit, auf die es zunehmend ankommt, um mit dem aktuellen wirtschaftlichen und geopolitischen Wandel Schritt zu halten.

So viel Standard wie möglich, so viel Individualisierung wie nötig

Trotz aller Standardisierung können individuelle Anpassungen jedoch nicht per se ausgeschlossen werden. Sinnvoll ist es, einen goldenen Mittelweg zu finden. In unserem RISE with SAP-Projekt sieht das so aus: Einerseits setzt die Deutsche Telekom auf den Clean Core, bei dem SAP-Systeme und Funktionalitäten im Standard genutzt werden. Andererseits ist es für die DTIT aber auch wichtig, SAP S/4HANA an bestimmten Stellen anpassen zu können, um etwa branchenspezifische oder regulatorische Anforderungen zu erfüllen. Solche notwendigen Erweiterungen können mithilfe der SAP Business Technology Platform (BTP) realisiert werden.

Erfolgreiche Konsolidierung: Von 83 auf 10 SAP-Anwendungen

So gelingt der Spagat zwischen Standard und Individualisierung. Gemeinsam mit der DTIT ist geplant, die SAP-Systeme der Deutschen Telekom bis 2030 auf RISE with SAP zu migrieren. Damit einher geht eine Konsolidierung der SAP-Landschaft. Ziel ist es, die Anzahl der SAP-Anwendungen von aktuell 83 auf 10 bis maximal 30 Applikationen zu reduzieren. Um die Transformation zu erleichtern, sorgt T-Systems dafür, dass die Deutsche Telekom weiterhin notwendige spezifische Erweiterungen des Standard-SAP-Systems im RISE with SAP-Kontext mit Hilfe der BTP nach SAP S/4HANA übertragen kann. 

Schlanke ERP-Landschaft mit zentralen SAP-Systemen

Im Zuge ihrer Business Transformation sieht die Deutsche Telekom künftig nur noch wenige zentrale SAP-Systeme vor, beispielsweise für Finanzen, Business Warehouse oder die Warenwirtschaft, die alle Handyverträge der Endkunden und das Partnermanagement umfasst. Darüber hinaus gibt es zwei zentrale Netzausbausysteme – PSL Deutschland und PSL International. Diese bilden alles ab, was die Deutsche Telekom als Carrier für den 5G- und Breitbandausbau abwickelt.

Hinzu kommen zahlreiche Workloads außerhalb von RISE with SAP – beispielsweise Nicht-RISE with SAP- oder auch Nicht-SAP-Anwendungen wie Archiv- oder HR-Lösungen von Drittanbietern. Diese können wir über die SAP BTP integrieren und auf die gleiche Weise betreiben wie die RISE with SAP-Workloads.

Zahlen und Fakten zur Deutschen Telekom IT

~ 9.000

Mitarbeitende in mehreren Länder1

> 750

Business-Anwendungen, ungefähr 70 % davon in der Cloud1

83

SAP-Systeme, ca. 1.200 SAP-Instanzen in Betrieb1

> 6.800

Server im Einsatz1

  • 1 

    Deutsche Telekom IT GmbH, 2025

Nahtlose Integration: T-Systems verbindet SAP und Non-SAP-Systeme

Apropos Drittsysteme: Neben der gewachsenen, heterogenen SAP-Landschaft war dies eine weitere große Herausforderung bei der Transformation Journey der Deutschen Telekom. Denn wie wohl alle größeren Unternehmen, setzt auch der Bonner Konzern nicht ausschließlich Lösungen von SAP ein. Daher war es auch für die DTIT nicht nur enorm wichtig, dass T-Systems sowohl RISE with SAP- als auch Non-RISE with SAP-Landschaften aus einer Hand installieren und managen kann. Vielmehr kam es auch darauf an, dass wir auch Non-SAP-Lösungen – wie E-Commerce-Anwendungen oder Field Service Management – in die SAP-Landschaft einbinden können.

Mehr als 65 Third-Party-Lösungen identifiziert

Wir helfen der DTIT bei der Anbindung von Drittlösungen – sogenannter Third Party-Software. Im Zuge der RISE with SAP-Einführung müssen die Kunden sowohl mit SAP selbst als auch mit ihrem RISE-Partner abstimmen, inwieweit Drittlösungen von SAP unterstützt werden. Bisher haben wir bei der Deutschen Telekom mehr als 65 Anwendungen von Drittanbietern identifiziert. Erfahrungsgemäß kommen im Projektverlauf weitere hinzu. Dabei überprüfen wir, inwieweit diese die SLAs beeinflussen und wie sie sich in die neue SAP-Landschaft einbinden lassen. „Schätzungsweise ein Drittel unserer eingesetzten Third-Party-Software ist bereits von SAP zertifiziert. Für die restlichen Lösungen werden wir gemeinsam mit T-Systems Alternativen finden“, sagt Joop Jansen.

Stabiles Monitoring für kritische SAP-Systeme

Ebenfalls wichtig: Werden geschäftskritische Prozesse über SAP-Applikationen abgewickelt, brauchen Kunden wie die Deutsche Telekom mehr denn je ein sicheres, robustes Monitoring ihrer SAP-Landschaft. Am besten mit eng verzahnten Prozessen zwischen Applications Operations (AO) und Application Management & Modernization (AMM). Um einen stabilen SAP-Betrieb zu gewährleisten, bietet T-Systems daher verschiedene Disaster-Recovery- oder Hochverfügbarkeits-Lösungen an. Mit ihnen können wir SAP HANA-Datenbanken redundant vorhalten und im Ernstfall schnell wiederherstellen, sodass kritische SAP-Systeme umfassend abgesichert sind.

Disaster Recovery neu aufgestellt – inklusive besserer Kosteneffizienz

Im Rahmen des RISE with SAP-Projekts bei der Deutschen Telekom haben wir das Finanz- und Warenwirtschaftssystem sowie das PSL-System damit redundant ausgelegt. Gerade letzteres ist geschäftskritisch, da bei einem Ausfall Aufträge nicht mehr fristgemäß bearbeitet werden könnten. Mit dramatischen Folgen wie finanziellen Einbußen und Imageverlust. Doch nicht für alle SAP-Systeme sind solche Maßnahmen notwendig. Für die SAP Business Warehouse-Systeme der Deutschen Telekom galt bisher höchster Ausfallschutz mit umfassendem Disaster Recovery. Da BW-Systeme jedoch nicht 24/7 benötigt werden, haben wir die Anforderungen an die Verfügbarkeit gesenkt, wodurch die Deutsche Telekom monatlich rund 150.000 Euro einsparen kann.

Cloud und Clean Core bei der Deutschen Telekom

Im Video gibt Joop Jansen von der Deutschen Telekom IT umfassende Einblicke in unser gemeinsames RISE with SAP-Projekt bei der Deutschen Telekom.

RISE with SAP

Lesen Sie, warum jetzt der ideale Zeitpunkt ist, um mit RISE with SAP zu starten und wie wir Sie bei Ihrer Business Transformation unterstützen.

Zur Person
Hendrik Oevermann

Hendrik Oevermann

Head of SAP AO DTAG, RISE & Cross Application Services, Deutsche Telekom

Profil und alle Artikel ansehen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir freuen uns auf Ihre Meinung

Haben Sie Ideen, Vorschläge oder Fragen zu diesem Thema? Wir laden Sie herzlich zu einem Gedankenaustausch mit uns ein. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf!
Besuchen Sie t-systems.com außerhalb von Germany? Besuchen Sie die lokale Website für weiterführende Informationen und Angebote für Ihr Land.