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Cyber Security Trends für das Jahr 2025

Das Gartner® IT Symposium/Xpo™ hat gezeigt, wie wichtig die Entwicklungen im Bereich Cyber Security sind

27. Januar 2025Natalie Rupp

GenAI steht in Barcelona im Mittelpunkt

Das Gartner® IT-Symposium/Xpo™ in Barcelona war wieder einmal der Treffpunkt für CIOs und IT-Manager, auf dem innovative Technologien und Trends diskutiert wurden. In diesem Jahr lag der Fokus vor allem auf der Rolle der generativen KI (GenAI) und der Frage, wie Unternehmen diese gezielt einsetzen können.

Die Herausforderung wächst

Die Betrachtung von Unternehmensrisiken wird immer komplexer. Neben Cyberrisiken, IT-Risiken und Drittrisiken spielen auch GenAI und die Integration von Cyber-Governance-Tools (Cyber-GRC) eine immer wichtigere Rolle. Diese Technologien ermöglichen nicht nur eine Bedrohungsanalyse in Echtzeit, sondern unterstützen auch die Kommunikation von Risiken an die Managementebene – ein wichtiger Punkt, um Cybersicherheit als Teil der Unternehmensstrategie zu etablieren.1
 

Strategische Anforderungen an den Chief Information Security Officer (CISO)

1. Anpassung an digitale Betriebsmodelle
Cybersicherheits-Programme müssen mit der dezentralen Einführung neuer Technologien Schritt halten. Wir halten dies für entscheidend, da Gartner® prognostiziert, dass „bis 2027 rund 75 % der Mitarbeitenden Technologien erwerben, verändern oder erstellen werden, ohne dass die IT dies wahrnimmt – ein Anstieg von 41 % gegenüber 2022“.2

2. Machen Sie sich mit GenAI vertraut
GenAI bleibt ein treibender Faktor, der in jede Sicherheitsstrategie integriert werden sollte. Ob durch Eigenentwicklungen oder externe Anbieter – der Schwerpunkt liegt auf der Automatisierung von Routineaufgaben und der Unterstützung menschlicher Entscheidungen. Es gibt jedoch einige Aspekte, die berücksichtigt werden müssen: z. B. mangelnde Reife, Risiken aufgrund der sehr schnell wachsenden Anzahl von Anbietern, Datenschutz und Effektivität.2

Die Zukunft von GenAI entwickelt sich zu schnell, um sie vorhersagen zu können. Die Analysten von Gartner® sehen jedoch „große Chancen für KI-gesteuerte Empfehlungen für Richtlinien und Patches“.3 Die Medaille hat jedoch zwei Seiten. Deep Fake Fraud und Spear Phishing in großem Maßstab geben ebenso Anlass zur Sorge wie Angriffe auf KI und die Toolchain. Auch autonome Malware stellt ein großes Problem dar. Daher empfiehlt Gartner®, dass „Unternehmen damit beginnen, ihre eigene KI zu nutzen, um die verhaltensbasierte Erkennung von menschlichen und digitalen Ressourcen zu verbessern“.3

3. Umstellung auf menschenzentrierte Sicherheit
Was glauben Sie, wie viel Prozent aller Datenschutzverletzungen auf menschliches Versagen zurückzuführen sind? Haben Sie eine ungefähre Vorstellung? Dann lesen Sie weiter! „68 % aller Datenschutzverletzungen sind auf menschliches Versagen zurückzuführen.“2 Laut Gartner® verwenden 67 % der Personen dieselben Passwörter für mehrere Konten und 65 % öffnen E-mails aus unbekannten Quellen auf ihren Arbeitsgeräten. Außerdem „räumten 93 % der Befragten ein, dass dieses Vorgehen das Risiko für das Unternehmen erhöhen würde“.2

Wie geht es weiter?

Im Folgenden sind einige der wichtigsten Trends aufgeführt, die Gartner® im Bereich Cybersicherheit für das Jahr 2024 und darüber hinaus erwartet:

1. Ausweitung des rechtlichen Risikos von CISOs

„Bis zum Jahr 2027 werden zwei Drittel der 100 globalen Unternehmen eine D&O-Versicherung für Cyber-Security-Verantwortliche abschließen, da diese einem persönlichen rechtlichen Risiko ausgesetzt sind.“

Maßnahmen:

  • Die Rolle des CISO neu definieren
  • Berücksichtigung finanzieller und rechtlicher Vorteile zum Schutz des CISO
  • Rollen und Zuständigkeiten klären4


​​​​​​​2. Bekämpfung von Falschinformationen

„Bis 2028 werden die Ausgaben der Unternehmen für die Bekämpfung von Falschinformationen 500 Milliarden Dollar übersteigen und 50 % der Budgets für Marketing und Cybersicherheit beanspruchen.“

Maßnahmen:

  • Kontinuierliche Sensibilisierung der Führungsgremien im Unternehmen
  • Festlegung der Zuständigkeiten für das Management sowie Ausarbeitung und Umsetzung unternehmensweiter Programme
  • Investitionen in Instrumente und Techniken, die „Chaos-Engineering“4 nutzen


​​​​​​​3. Qualifikationslücken mit GenAI schließen 

„Bis 2028 wird die Einführung von GenAI die Qualifikationslücke schließen und 50 % der Einstiegspositionen im Bereich Cyber Security von der Notwendigkeit einer speziellen Ausbildung befreien.“

Maßnahmen:

  • Konzentration auf interne Anwendungsfälle, die Anwender bei ihrer Arbeit unterstützen
  • Nachverfolgung von intern entwickelten Erweiterungen sowie solchen, die von Anbietern bereitgestellt werden, auf Aufgaben- und Rollenebene
  • Koordinierung mit HR-Partnern
  • Identifizierung verwandter Kompetenzen („Adjacent Talent“)4


​​​​​​​4. Den Geltungsbereich von Zero Trust einschränken

„Bis 2026 werden 75 % der Unternehmen nicht verwaltete, veraltete und cyber-physische Systeme von ihren Zero-Trust-Strategien ausschließen.“

Maßnahmen:

  • Anwendung der Grundlagen einer Zero-Trust-Philosophie, aber Anpassung an Nicht-IT-Umgebungen
  • Brainstorming mit Betreibern und Ingenieuren von cyber-physischen Systemen, um eine Zero-Trust-Strategie an Produktionsumgebungen anzupassen
  • Zero-Trust-Anbieter auffordern, genau zu demonstrieren, welche Risiken für Ihre Umgebung gemindert werden und wie dies erfolgt4


​​​​​​​5. Integration von GenAI

„Bis 2026 werden Unternehmen, die GenAI mit einer integrierten plattformbasierten Architektur in ihren Programmen für Sicherheitsverhalten und -kultur kombinieren, 40 % weniger Cyber-Security-Vorfälle erleben, die durch Mitarbeitende verursacht wurden.“

Maßnahmen:

  • Einrichtung einer funktionsübergreifenden Arbeitsgruppe, die einen geeigneten Querschnitt der Mitarbeitenden Ihres Unternehmens umfasst
  • Erprobung von GenAI-Funktionen, die durch Daten aus verschiedenen Quellen ergänzt werden
  • Sichere Nutzung von GenAI-Funktionen, um die Kommunikation zu personalisieren5


​​​​​​​6. Identity Response

„Bis 2026 werden 40 % der IAM-Führungskräfte die Hauptverantwortung für die Erkennung von Verstößen übernehmen, die sich auf IAM beziehen. Das Gleiche gilt für die Reaktion darauf.“

Maßnahmen:

  • Nutzung von Verfahren zur Erkennung von Identitätsbedrohungen sowie zur Reaktion darauf, um verbesserte Fähigkeiten aufzubauen
  • Gewährleistung von Transparenz für die Geschäftsführung durch die Nutzung von Schutzzielen
  • Zusammenarbeit mit dem CISO, um IAM- und Sicherheitsinitiativen aufeinander abzustimmen4


​​​​​​​7. DLP und Insider-Risiko

„Bis 2027 werden 70 % der Unternehmen Data Loss Prevention und Insider Risk Management mit dem IAM-Kontext kombinieren, um verdächtiges Verhalten effektiver zu erkennen.“

Maßnahmen:

  • Identifizierung von Daten- und Identitätsrisiken als treibende Kraft für die Datensicherheit
  • Bewertung von Anbietern, die mehrere Anwendungsfälle abdecken können
  • Erstellung vielseitiger Richtlinien, die eine mehrschichtige Erkennung von IAM, IRM und DLP4 beinhalten


​​​​​​​8. Anwendungssicherheit

„Bis 2027 werden 30 % der Cyber-Security-Funktionen die Sicherheit von Anwendungen so umgestalten, dass sie direkt von Nicht-Cyber-Experten genutzt werden können und in den Händen der Anwendungseigentümer liegen.“

Maßnahmen:

  • Aufbau von Anwendergemeinschaften
  • Verfolgen Sie einen Ansatz mit einem Minimum an effektivem Fachwissen
  • Schaffung einer neuen, hochrangigen Rolle – die des „Application Security Product Managers“4


Und wie wird sich der Bereich Cybersicherheit in den kommenden Jahrzehnten entwickeln?

Gartner® wagte interessante Prognosen:

  • „Was wäre, wenn ... bis zum Jahr 2040 verteiltes menschliches Rechnen und vernetzte Gehirne, die Kreativität teilen, zur Normalität werden? Mitarbeitende werden sich ‚einstöpseln‘ müssen.“5 Dies wirft tiefgreifende ethische und rechtliche Fragen auf.
  • „Was wäre, wenn ... im Jahr 2040 mehr Datenverarbeitung im Weltraum stattfindet als auf der Erde?“5 Das könnte die Kapazitäten erweitern, birgt aber auch neue Sicherheitsrisiken.
  • „Was wäre, wenn ... bis zum Jahr 2032 in 60 % der Unternehmen Vertrauen als Unternehmenswert gemanagt wird und 25 % des Unternehmenswerts durch Vertrauen bestimmt werden.“5 Transparenz und Ethik werden zu geschäftskritischen Faktoren.

Was Unternehmen jetzt tun müssen

Unsere wichtigsten Erkenntnisse aus dem Gartner® IT-Symposium/Xpo™ sind eindeutig: Die Cybersicherheits-Landschaft wird zunehmend komplexer. Die Bedrohungen werden immer intelligenter, aber auch die Lösungen werden immer vielfältiger. Unternehmen müssen proaktiv handeln:

  1. KI als Chance und Risiko: Nutzen Sie KI, aber schützen Sie sich auch vor deren Missbrauch.
  2. Förderung einer Sicherheitskultur: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden und schaffen Sie ein Umfeld, in dem Sicherheit als Teil der Unternehmenskultur verankert ist.
  3. Resilienz aufbauen: Passen Sie Ihre Cyber-Security-Strategien flexibel an die sich verändernden Herausforderungen an.
  4. Konzentrieren Sie sich auf die Zukunft: Vertrauen, Transparenz und ethische Standards werden immer wichtiger, je mehr die Technologie unser Leben durchdringt.
Zur Person
Portrait Natalie Rupp

Natalie Rupp

Sales Enablement Manager, T-Systems Austria GesmbH

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Gartner IT-Symposium/Xpo™ 2024 in Barcelona Sessions:

1 Gartner Conference Session, Gartner IT Symposium/Xpo™, Outlook for Cyber-Risks 2025, Deepti Gopal, 6 November 2024, Barcelona. 
2 Gartner Conference Session, Gartner IT Symposium/Xpo™, Leadership Vision for Security and Risk Management 2024-2025, Tom Scholtz, 4 November 2024, Barcelona. 
3 Gartner Conference Session, Gartner IT Symposium/Xpo™, Gartner’s Cybersecurity Radar for CIOs, 2025-2026, Bart Willemsen, 4 November 2024, Barcelona.
4 Gartner Conference Session, Gartner IT Symposium/Xpo™, The Top Predictions for Cybersecurity for 2025, Deepti Gopal, 5 November 2024, Barcelona.
5 Gartner Conference Session, Gartner IT Symposium/Xpo™, Maverick: The Far Future according to Maverick, Frank Buytendijk and Marty Resnick, 5 November 2024, Barcelona.

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