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Target Licensing: Lizenzkosten besser im Griff

Warum der übliche Ansatz „Licensing follows Platform“ Unternehmen bei der Cloud Transformation oft finanzielle Bauchschmerzen verursacht

26. November 2020Patrick Beyer

Der Cloud Shift ist ein Fakt. Doch Cloud und etablierte Enterprise Applikationen – das passt nicht immer zusammen: Während die Infrastrukturkosten sinken, lassen etablierte Lizenzmodelle die Kosten für die Cloud Transformation software-seitig steigen. Sehr zum Leidwesen des cloudifizierenden Unternehmens. Es braucht ganzheitliche Ansätze und Cloud-Strategien, die beide Seiten – Software und Infrastruktur – berücksichtigen, damit die Cloud nicht in die Kostenfalle führt. Ein lizenz-optimiertes IT-System kommt dabei günstiger als ein ausschließlich technologie-optimiertes IT-System. Target Licensing ist ein erprobter Ansatz, damit die digitale Zukunft nicht zu kostspielig wird. 
 

Nicht totzukriegen: Kostendiskussion für den Cloud-Einsatz 

Gläserne Hochhausfassade

„Über Geld redet man nicht“, galt lange Zeit als eine der Top-Maximen für den Einsatz von Cloud-Lösungen. Doch die Kostendiskussion um Cloud-Plattformen bzw. Infrastrukturen und Anwendungen ist mitnichten tot – da sich die Cloud als neuer Plattformstandard durchgesetzt hat. Aber die Diskussion hat sich gewandelt. Galten Cloud-Infrastrukturen in ihren Kindertagen als ein Kostenheilsbringer, förderte nun ein zweiter Blick eine andere Wahrheit ans Licht: „Technische Flexibilität hat ihren Preis, setzen Sie die Cloud für die passenden (d.h. temporären und skalierbaren) Use Cases ein“. 2020 stellt Flexeras State of the Cloud Report stellvertretend für eine Fülle anderer Cloud-Analysen fest: Thema Nummer eins auf den Agenden von IT-Verantwortlichen ist die Optimierung des existierenden Einsatzes von Cloud-Ressourcen  – Klammer auf: Kosteneinsparungen. Klammer zu. Es scheint immer noch Diskussionsbedarf zu geben.

Denken Sie ganzheitlich – über die Plattform hinaus

Seien wir fair: Die Diskussion um Kostenkontrolle ist kein Exklusivrecht der Cloud. Und das Thema Kostenkontrolle wird auf dem falschen Spielfeld diskutiert. Um das zu veranschaulichen, sollten wir gedanklich einen (oder vielleicht zwei) Äonen in der IT-Zeit zurückreisen, in die Tage des Outsourcings. 

Die zentrale Triebfeder für das Outsourcing – neben Vorteilen wie Konzentration auf Kernkompetenzen, höhere Qualität etc. – war die Reduktion von Kosten und damit Effizienz: für IT, aber auch für Personal. Outsourcing-Deals wurden häufig auf eine Prozentzahl für die Kosteneinsparung reduziert, die beliebig zwischen 10 und 50 Prozent variieren konnte. Beim Outsourcing wurde aber häufig eine Trennlinie zwischen Infrastrukturen und Applikationen gezogen, eben etwa auf der Ebene der Plattformen. Und diese Trennung fällt uns im Zeitalter der Cloud auf die Füße - und wird zu einer der größten Herausforderungen der Cloud-Transformation. 

Die Diskussion um Kostenreduktionen dreht sich allein um Infrastrukturen bzw. Plattformen – die Applikationssicht ist dabei meist außen vor. (Dieses Paradigma spiegelt sich auch heute noch in einem Satz wider, den wir häufig zu hören bekommen: „Die Lizenzen bringt der Kunde/Nutzer bei“). Heißt: das knifflige Lizenzmanagement wird damit dem Kunden aufgebürdet. Und Einkäufer, Lizenzmanager und Software Asset Manager schlagen die Hände über den Kopf zusammen. Sie sitzen am Ende des Entscheidungsprozesses und dürfen die Scherben zusammenkehren. Das Beiseiteschieben des Applikationsblicks hat nämlich bedeutende negative Kostenauswirkungen für das Unternehmen.

Der Kampf zwischen Plattform und Lizenzen

Hand mit einem Magic Pen

Die gängige Strategie der digitalen Transformation lässt sich für die IT-Entwicklung mit dem primären Fokus auf Infrastruktur mit „Licensing Follows Platform“ beschreiben. Erster Schritt: Vor der Nutzung jeder Applikation trifft der Application Owner die Entscheidung, welche Software eingesetzt wird. Zweiter Schritt: Vor der Migration wird die passende Betriebsplattform nach Kostengesichtspunkten und Agilitätsanforderungen ausgewählt. Als dritter Schritt bleibt das Zähneknirschen über nicht verhandelbare Software-Lizenzierung, die sich an der gewählten Plattform orientiert. Dabei beeinflussen Software-Lizenzen die Total Cost of Ownership (TCO) in der Private Cloud oder Public Cloud wesentlich stärker als die Infrastrukturen.

Als Faustformel: Etwa 60 Prozent der TCO werden durch die Softwarelizenzen erzeugt, 40 Prozent durch den Infrastrukturbetrieb. Der Plattform-Fokus ist also Gift für die TCO. Enterprise-Software, beispielsweise von Microsoft, IBM oder Oracle, wird (anders als Open Source Software) häufig nach dem „Verfügbare-CPUs/Cores-Prinzip“ lizenziert; sprich: Läuft die Datenbank oder die Middleware auf zwei Cores innerhalb eines größeren Verbunds, müssen Lizenzkosten für die maximal verfügbaren Cores bezahlt werden. Dadurch explodiert die TCO, wenn die Plattform entsprechend leistungsfähig ist (beispielsweise mit 4 CPUs á 10 Cores). 

Rechenexempel: Microsoft SQL-Datenbanken

Lassen Sie uns das einmal am Dauerbetrieb von 200 Microsoft SQL-Datenbank-Instanzen verdeutlichen. Setzen wir eine „common“ (virtualisierte) Azure-Plattform ein, kommt der Betrieb pro Jahr (Infrastruktur und Lizenzen) auf 6 Mio. €. Werden dagegen physische Cores im Dedicated-Modus eingesetzt, fallen nur 4,1 Mio. € an. Beim Einsatz einer passenden dedizierten Future Cloud Infrastructure (Link), lässt sich die TCO sogar nochmals deutlich weiter reduzieren. Sie können sich die Konsequenzen für den Dauerbetrieb über mehrere Jahre hinweg leicht vorstellen …

Target Licensing: „Platform Follows Licensing“ senkt die TCO

Im Sinne einer erfolgreichen Cloud-Transformation ist es also besser, in Software-Lizenzen zu denken, als aus der Perspektive der Plattform zu planen. Ein lizenz-optimiertes IT-System kommt günstiger als ein ausschließlich technologie-optimiertes IT System.
 
Bei dieser Lösung gehen wir so vor: Wir analysieren die Current Mode of Operation (CMO)-Situation der Unternehmen hinsichtlich der aktuellen Software-Lizenzierung und Infrastruktur. Im zweiten Schritt simulieren wir aufgrund der erhobenen CMO-Daten die kostenoptimierte Future Mode of Operation (FMO)-Plattform und kalkulieren einen Gesamt-Business Case als Entscheidungsgrundlage für ein Unternehmen. Hierbei werden Kostenreduktionspotenziale aufgezeigt. Das nennen wir Target Licensing.
 
Dieser Blickwinkel spart langfristig deutlich Kosten – und vermeidet den „Cloud-License-Shock“. Drehen Sie den strategischen Ansatz um und planen Sie unter der Ägide „Platform Follows Licensing“ – und beziehen Sie Ihre Lizenzmanager und Einkäufer schon „Shift Left“-konform in ihre technologische Entscheidung ein. Bei puren Cloud-Einsätzen mit Open Source Tools oder Testszenarien spielen diese Überlegungen keine Rolle. Aber wenn sie etablierte Enterprise-Software dauerhaft in virtualisierten Umgebungen einsetzen wollen, dann führt an „Platform Follows Licensing“ kein Weg vorbei. 

Software Asset Management

Gerne schauen wir ihre Software-Landschaft an und berechnen für Sie ein optimiertes Plattform-Setup

Kontakt für diesen Schritt: GBO License Management

Michael Friedle

Zur Person
Patrick Beyer – Vice President Global Business Operations

Patrick Beyer

Vice President Global Business Operations, T-Systems International GmbH

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